10 Gründe für einen Ausflug nach Südmähren
Unsere Nachbarregion Südmähren, die an das niederösterreichische Weinviertel grenzt, ist nicht nur ein Synonym für gute Weine, sondern auch ein Gebiet mit besonderen Naturschätzen und unzähligen Kulturdenkmälern. Wir verraten Ihnen 10 Ausflugstipps, die Sie in Südmähren auf keinen Fall auslassen sollten.
Südmähren ist die wärmste und ertragreichste Region der Tschechischen Republik, wo Sie unter anderem die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung auf tschechischem Boden finden. Hier kommen nicht nur Naturliebhaber, sondern auch Kulturinteressierte auf ihre Kosten.
Zu Gast bei der „Cousine“ der Venus von Willendorf
Kennen Sie schon die Verwandten unserer Venus von Willendorf? Eine ähnlich schöne, alte Dame, mit ebenso ausgeprägten weiblichen Reizen ausgestattet wie ihre österreichische Verwandte, wurde im Sommer 1925 vom Team rund um den Archäologen Karel Absolon im kleinen südmährischen Dorf Dolní Věstonice gefunden – die Venus von Věstonice. Der einzigartige Fund, die Darstellung einer nackten Frau, wurde in der Asche einer prähistorischen Feuerstelle gefunden und stammt aus dem jungen Paläolithikum, aus der Zeit zwischen 29 000 und 25 000 v. Chr. Sie zählt zu den ältesten bekannten Keramikstatuette der Welt. Der Fund widerlegte auch die Vermutung, dass Keramik im Paläolithikum nicht bekannt war.
Das Regionalmuseum in Mikulov pflegt das einzigartige Erbe und rekonstruiert derzeit den Ausstellungsraum direkt in Dolní Věstonice. Ein 3,5 km langer Archeopfad führt durch das gesamte Gebiet bis nach Pavlov. Hier lernen Sie das Paläolithikum entlang von fünf Stationen in den wunderschönen Landschaftskulissen der Pollauer Berge (Pálava) kennen. Die archäologischen Funde können im örtlichen archäologischen Museum bewundert werden. Neben der Venus von Dolní Věstonice kann hier auch eine Plastik bewundert werden, auf der der älteste menschliche Fingerabdruck zu sehen ist. Tauchen Sie im Archeopark Pavlov in die Steinzeit ein.
Die mährische Adria
Die Adria, die sich Kroatien mit Italien teilt, haben viele Österreicher bereits für sich entdeckt. Hingegen ist die mährische Adria, direkt hinter der Grenze zu Niederösterreich, noch größtenteils unentdeckt. Wagen Sie einen Ausflug zum Vranov- Stausee, dann werden Sie erkennen, warum dieses Gewässer einen solchen Beinamen bekam. Der Stausee gehört zu den wärmsten und saubersten Seen in Tschechien. Wer nicht mit dem Auto anreisen möchte, erreicht den Stausee bequem mit dem Bus von Vranov oder Bítov aus. In der Bar Pařník (dt. Dampfschiff) können Sie die Urlaubslandschaft bei einem Drink direkt auf dem Wasser genießen. Es erwarten Sie eine Wasserrutsche, Tretboote, ein Verleih für Windsurfing und viele weitere Attraktionen. Und wie am Meer selbstverständlich auch ein Sandstrand. Weil das Wasser angenehm warm ist, ist die Badesaison für einheimische Verhältnisse ungewöhnlich lang, von Anfang Juni bis Mitte September.
Nach dem Badespaß ist es Zeit aufzubrechen. Der grün markierte Weg „Clary Circuit“ führt Sie in die Stadt Vranov. Wenn Sie kleine Kinder dabeihaben, können Sie mit dem Touristenzug am Damm abfahren. Er bringt Sie direkt in die Innenstadt. Und was kommt dann? Das Märchenschloss von Vranov nad Dyjí, umgeben von üppigem Grün des Nationalparks Thayatal. Dieses Schloss ist aus Filmmärchen oder anderen Verfilmungen bekannt, da es zu den wertvollsten profanen Barockbauten Mitteleuropas zählt. Nicht vergessen – zum Schloss gelangt man auf dem blau markierten Weg.
Ritter von Blaník – die Retter der böhmischen Lande
Eine tschechische Legende besagt, dass eine Ritterarmee in einer Höhle in Blaník, einem Berg unweit von Prag, schlafe und erst dann wach werden würde, wenn dem Lande die dunkelste Stunde gegenübersteht, um es zu retten. Diese Legende inspirierte den autodidaktischen Bildhauer Stanislav Rolínek, in einer Sandsteinhöhle bei Kunštát diese schlafenden Krieger zu verewigen. Zu sehen sind hier eine Reiterstatue des Heiligen Wenzel sowie 17 überlebensgroße Ritterfiguren. Außerdem bewacht eine vier Meter große Löwenstatue den Höhleneingang. Leider starb Rolínek vor seinem 30. Geburtstag im Jahr 1931 an Tuberkulose und sein Kunstwerk konnte nicht vollendet werden.
Bevor Rolínek dieses Werk schuf, hatte er Europa mit einer 14 Meter hohen Tomáš Garrigue Masaryk-Skulptur überrascht. Heute sind nur noch die riesigen Schuhe auf einem Sockel zu sehen, denn die Statue des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten wurde im zweiten Weltkrieg zerstört. Die Umgebung der Höhle, die auch Rudka genannt wird, ist als Park und Freilichtgalerie gestaltet. Junge Bildhauer schaffen hier im Rahmen internationaler Skulpturensymposien immer wieder neue Skulpturen und erinnern somit an Rolíneks Werk.
Zu Besuch im Garten Europas
Gleich hinter der niederösterreichischen Grenze erwartet Sie die UNESCO-Welterbestätte, die Kulturlandschaft Lednice-Valtice (dt.: Eisgrub-Feldsberg). Hierbei handelt es sich mit ihren 300 Quadratkilometern um die weitläufigste von Menschenhand gestaltete Kulturlandschaft der Welt, die Jahrhunderte lang vom Adelsgeschlecht der Liechtensteiner geschaffen und gepflegt wurde. Da verwundert es nicht, warum sie den Beinamen „Garten Europas“ trägt. Sie finden hier zwei prunkvolle Schlösser, Lednice und Valtice, wobei Sie auch die ausgedehnten Parkanlagen, das Teichsystem und die historischen Bauwerke mitten in der Natur (Jagdschlösschen, Tempel und Kapellen) begeistern werden.
So könnte vielleicht Ihr Ausflugsprogramm hier aussehen: Morgens eine Besichtigung des prächtigen Schlosses, vormittags eine romantische Fahrradtour zum islamischen Minarett. Nachmittags: Baden im Schatten des antiken Tempels. Und abends: den Sonnenuntergang über den weißen Felsen beobachten. Klingt doch nach einem Traumurlaub, oder?
Ebenso erwarten Sie hier mehr als 90 Kilometer gekennzeichnete Radwege, wovon einige bis nach Österreich führen. Die Radwanderwege durch die Kulturlandschaft Lednice-Valtice sind sowohl für Anfänger als auch für anspruchsvolle Radfahrer geeignet. Schön ist beispielsweise der Liechtensteiner Radweg (Lichtenštejnská stezka), der nach Südmähren führt und insgesamt 39 km lang ist. Der Weg ist vorwiegend eben und lädt zum Entdecken der zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten der Kulturlandschaft ein. Er führt von Valtice über die Ruine der Burg Janov, vorbei an den Lednice-Teichen bis hin zum antiken Tempel der drei Grazien (Chrám Tří Grácií), der malerischen St.-Hubertus-Kapelle und zum prächtigen Rendezvous, das an den Pariser Triumphbogen erinnert. Und wer die Sehenswürdigkeiten auf österreichischer Seite entdecken möchte, kann die Tour um 24 km erweitern und nach Schattenberg und Wilfersdorf fahren.
Mährens Hobbit-Dorf Hobitín
Märchenhafte Gässchen und ein einzigartiger spiralförmiger Aussichtsturm erwarten Sie in der südlichsten Spitze Mährens im Gebiet der Blauen Berge (Modré hory). Beginnen Sie Ihren Spaziergang im Örtchen Kobylí. Vom Bahnhof führt Sie der Lehrpfad zum Wegweiser in der Nähe der Kirche. Gehen Sie durch das Dorf, der Weg beginnt mäßig zu steigen bis zum nächsten Schild kurz unterhalb des Gipfels. Tief durchatmen – es folgt die letzte Steigung vor dem Aussichtsturm „Stezka nad vinohrady“ (dt.: Pfad über den Weinbergen). Diese erstaunliche und zudem behindertengerechte Konstruktion präsentiert den Lebenszyklus der Natur und bietet einen außergewöhnlichen Blick auf die Weinbauregion Pálava, bei gutem Wetter sogar bis zu den österreichischen Alpen.
Ab dem Wegweiser unterhalb des Aussichtsturms folgen Sie anschließend einem grün markierten Weg bis nach Vrbice. Genau hier, unweit des Friedhofs, finden Sie eine hölzerne Windmühle, die eine Nachbildung der ursprünglichen Mühlen von Vrbice ist.
Lieben Sie den Film „Der Herr der Ringe“? Wenn ja, dann besuchen Sie die legendären Hobbit-Keller in Vrbice! Bei der Mühle kehren Sie zurück und folgen dem grün markierten Weg bis zur Kreuzung. Rechts öffnet sich ein schöner Blick auf die Weinkeller, die bis zu sieben Stockwerke übereinander in den Sandsteinfelsen gegraben sind. Und was wäre ein Ausflug ohne ordentliche Erfrischung? Sie sind hier an der richtigen Adresse, bei lokalen Winzern gibt es zahlreiche Köstlichkeiten zu verkosten. Für die Heimreise benutzen Sie entweder den Bus (Haltestelle Vrbice, Jednota) oder Sie kehren nach Kobylí zurück, diesmal auf dem blau markierten Wege. Für diese 5 km lange Wanderstrecke planen Sie rund 1 h 40min. Wanderzeit ein.
Zu Gast im Weinsalon der Tschechischen Republik
Mit Südmähren ist natürlich auch untrennbar der Weinbau verbunden. Sie sollten auf jeden Fall die hiesigen Weinkeller besuchen und die mährischen Weine verkosten. Zu den „Pflichtzielen“ gehören z. B. der Weinsalon der Tschechischen Republik, der „Salon de Vin“, der mit seiner öffentlichen Ausstellung der 100 besten Weine in den historischen Kellern des Schlosses Valtice untergebracht ist. Hier lohnt es sich, eine Degustation mitzumachen. Ebenso sehenswert sind das Gelände der historischen Weinkeller Plže in Petrov oder der Weingarten Šobes im Nationalpark Thayatal (Podyjí). Der Weinberg zählt zu den ältesten Weinstraßen in Tschechien und wird zu den zehn besten Winzergegenden in Europa gezählt.
Steigen Sie in die Tiefen der Erde hinab
Der Mährische Karst (Moravský kras) ist eine der größten und schönsten Karstlandschaft Mitteleuropas. Besonders beeindruckend ist die weltberühmte, 138 Meter tiefe und sagenumwobene Macocha-Schlucht (dt. Stiefmutter-Schlucht). Insgesamt gibt es im Mährischen Karst fünf der Öffentlichkeit zugängliche Höhlen. Die bekanntesten sind sicherlich die Punkva-Höhlen (Punkevní jeskyně). Der trockene Teil führt durch Räume mit dekorativen Formationen von Stalaktiten und Stalagmiten bis zum Fuße der weltberühmten Schlucht Macocha, die durch den Einsturz der Decke einer großen Tropfsteinhöhle entstanden ist. Von dort geht es zurück auf dem Wasser, mit Motorbooten auf dem unterirdischen Fluss Punkva.
Zur Tropfsteinhöhle Kateřinské jeskyně führt ein gotisches Portal, durch das Sie in den sogenannten Hauptdom gelangen, den größten unterirdischen Saal des Mährischen Karstes, der wegen seiner fabelhaften Akustik auch als Konzertsaal genutzt wird. Die Höhle wartet mit einer absoluten Besonderheit auf: bis zu 4 Meter lange, bunt angeleuchtete Stabstalagmiten – einer erinnert an eine Hexe, der zweite an einen Bambuswald und der dritte an Schafe.
In der Nähe des Städtchens Sloup wiederum befinden sich die Tropfsteinhöhlen Sloupsko-šošůvské, die größten zugänglichen Höhlen in der Tschechischen Republik. Hier erwartet Sie ein riesiges System an Domen, Gängen und unterirdischen Schluchten. Bestaunen Sie die Tropfstein- und Sinterverzierungen, sowie die beeindruckende Stalagmitenformation namens Svícen (Leuchter).
Die Höhle Výpustek hat eine turbulente Geschichte. Das seit jeher bekannte Labyrinth aus Korridoren und Abgründen war eines der größten in Mähren. Es wurde später für die Öffentlichkeit geschlossen und als unterirdische Fabrik und Militärstation genutzt. Teil der Führung ist auch eine nicht traditionelle Besichtigung eines früher streng geheim gehaltenen unterirdischen militärischen Atomschutzbunkers.
Mandelparadies in Südmähren
Wussten Sie, dass in Südmähren riesige Mandelplantagen zu finden sind? Angelegt im Jahre 1949, gehörten sie einst zu den größten Mandelplantagen in Mitteleuropa mit rund 50 Tausend Mandelbäumen. Heute ist der Bestand wesentlich kleiner, doch die Stadt arbeitet kontinuierlich daran, die Bestände wieder aufzuforsten.
Zu den Mandelbäumen gelangt man auf dem Naturpfad vom Busbahnhof in Hustopeče. Sein erster Abschnitt verläuft parallel zum T. G. Masaryk-Weg, benannt nach der Mutter des ersten tschechoslowakischen Präsidenten, die aus Hustopeče stammte. Der junge Tomáš lebte und besuchte hier das Gymnasium. Der Weg führt Sie außerhalb der Stadt zu einer Ranch. Pferde, Ziegen, Lamas, Kängurus – ein Paradies für Kinder. Folgen Sie dem Weg weiter rund um den Teich „Přední“ (der Vordere) und dann um den Teich „Zadní“ (der Hintere) herum und vom Scheideweg unterhalb des Berges Kamenný vrch (Steinhügel) geht es dann bergauf. Hier erwarten Sie jede Menge Grün und Steppengräser sowie der Blick in die Weite.
Der Mandel-Naturlehrpfad, gesäumt von unzählige Mandelschalen, führt zu einem Aussichtsturm. Wenn Sie einen noch verschlossenen Steinkern eines Mandelbaumes finden, zögern Sie nicht, ihn zu knacken. Und falls Sie keinen entdecken, dann gönnen Sie sich nach dem Spaziergang ein Mandelbier, eine köstliche Neuheit des letzten Jahres, oder probieren Sie in der „Hustopečská mandlárna“, quasi in der Mandelthek der Stadt, einen Mandel-Weinbrand – nach dem Originalrezept des einstigen Verwalters der Mandelplantage Rudolf Poslušný.
Ende März, wenn die Mandelbäume in voller Blüte stehen, dreht sich hier in der Regel auch alles um die Mandel, denn dann werden die Mandel-Feierlichkeiten begangen. Sollte es die aktuelle Covid-Situation zulassen, so wären Sie heuer vom 26.-28. März 2021 vorgesehen.
Boskovice - von jüdischer Kultur und Empire geprägt
Wie sahen die jüdischen Viertel in tschechischen Städten aus? Wo ist das reizvolle Schloss im Empirestil? In Boskovice brauchen Sie nicht viele Kilometer abzuspulen, hier finden Sie alles auf kleinstem Raum. Das Infozentrum bietet drei Besichtigungen des jüdischen Viertels an, doch bevor Sie aufbrechen, sollten Sie den Rathausturm kennenlernen. Zur Turmspitze führen 106 Stufen, wo Sie mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt und die Umgebung belohnt werden.
Das jüdische Viertel in Boskovice war eines der wichtigsten Zentren jüdischer Besiedlung in Mähren, der Geburtsort und Tätigkeitsort wichtiger Familien (Löw-Beer, Eisler, Ticho u.s.w.). In dem geschichtsträchtigen Bezirk sind mehrere jüdische Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben: die öffentlich zugängliche Synagoge Maior, das rituelle jüdische Bad Mikwe oder das jüdische Gemeindehaus. Das jüdische Viertel ist von außen ohne Einschränkungen zugänglich. Und für eine Pause lohnt es sich im KaKaBu Café neben der Synagoge einzukehren.
Ein weiteres Highlight ist das entzückende Schloss Boskovice, eine Empire-Perle Mährens. Das zu den schönsten Schlössern in der Tschechischen Republik gehörende Gebäude hat sich bis heute seine stilistische Reinheit erhalten. Im Schlosspark mit Merkmalen eines englischen Parks wachsen viele seltene Bäume. Der Schlosskomplex, früher im Besitz der Familie Mensdorff-Pouilly, ging in Restitution an die Grafenfamilie zurück, die das Schloss verwaltet und sogar in einem Schlossflügel lebt.
Lernen Sie die Wiege der Herren des siebenzahnigen Kamms kennen. Damit ist die Burg Boskovice gemeint. Vom einstigen monumentalen Burgkomplex ist nur noch ein Torso des Burgpalastes übriggeblieben. Die Burgruine bietet einen Blick über die malerische Landschaft. Hier wurde ein 26 Meter tiefer Brunnen gegraben und mit einem hölzernen Tretrad ausgestattet, dessen Mechanismus als einziger im Land funktionsfähig ist. Zur Burg gelangt man vom Schloss auf dem rot markierten Wanderweg NS Hradní okruh (Burg-Rundstrecke).
Mit dem Hausboot durch Mähren
Wussten Sie, dass man in Mähren Hausboot fahren kann? Der Baťa-Kanal, ein faszinierendes Technikdenkmal, macht auch eingefleischten Landratten und Nichtschwimmern Spaß. Springende Delfine bekommen Sie zwar nicht zu sehen, dafür aber können Sie die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung kennenlernen und regionale kulinarische Köstlichkeiten probieren.
Die Region Mährische Slowakei (Slovácko), durch die der Baťa-Kanal fließt, wurde 2011 sogar mit dem europäischen EDEN-Preis für herausragende europäische Reiseziele ausgezeichnet. Die Geschichte des Baťa-Kanals selbst begann aber schon im Jahr 1935, als der berühmte Unternehmer und Gründer der weltberühmten Schuhfirma Tomáš Baťa sich für die Möglichkeit interessierte, den Flusslauf der Morava zu regulieren. Für seine Schuhproduktion benötigte er nämlich in Otrokovice Braunkohle aus den Bergwerken Ratíškovice. Schrittweise entstand ein 51,8 km langer Schifffahrtsweg mit 13 Schleusen, in deren Nähe die typischen Bat’a-Häuser für die Bediensteten errichtet wurden. Die über 20 technisch ausgeklügelten Brücken mit Unterführungen und Wandelgängen mit abgesenktem Geländer verdeutlichen, wie perfekt konzipiert das System war.
Heute wird die Wasserstraße für touristische Zwecke genützt und so kann man eine Schifffahrt von Otrokovice nach Skalice und auch auf getrennten Flussabschnitten Kroměříž – Otrokovice und Rohatec – Hodonín unternehmen. Mieten Sie ein kleines Motorboot und durchkreuzen Sie den Baťa-Kanal als Kapitän. Oder mögen Sie sich lieber zurücklehnen? Dann wählen Sie eine der regelmäßigen Ausflugsschifffahrten.
Es gibt aber noch eine Möglichkeit, – mieten Sie ein Hausboot und genießen Sie einen entschleunigten Urlaub. Auf diese Weise kann man auch Sachen optimal kombinieren: die Schönheit der unberührten Natur, Vogelschutzgebiete mit Kulturdenkmälern, gemütliche Weinkeller. Sie brauchen hierfür keine Kapitänsprüfung, keine Seewolf-Lizenz des Ministeriums für Flüsse und Meere. Es versteht sich von selbst, dass Sie den regionalen Spezialitäten nicht widerstehen und diese probieren müssen. Zudem führt entlang der Wasserstraße ein Radweg, der auch für Kinder jeden Alters bestens geeignet ist. Man muss nicht einmal eigene Fahrräder mit an Bord haben, das Fahrrad kann man einfach mieten. Boots- und Fahrradverleih gibt es in Staré Město, Uherské Hradiště, Veselí nad Moravou, Strážnice, Sudoměřice, Hodonín. So heißt es nun: Schiff Ahoj!
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