Gutes für Babys zarte Haut!
Für viele Eltern ist die richtige Babypflege anfangs schwer. Sie wissen nicht recht, welche Pflegeprodukte sie verwenden sollen und wie oft. Welche Inhaltsstoffe sind gut für Babys zarte Haut und welche nicht? Bei der Babypflege gilt: Weniger ist mehr.
Rund um das Thema Babypflege hat sich eine ganze Industrie entwickelt. Eltern werden in der Werbung unzählige Pflegeprodukte präsentiert, die alle versprechen, für Babys Haut genau das Richtige zu sein. Doch was ist wirklich notwendig bei der Babypflege? Braucht man tatsächlich die angepriesenen Badeöle, Shampoos, Cremes und Lotions?
Bei der Babypflege sollte man bedenken, dass die Haut von Neugeborenen viel dünner und durchlässiger ist als die Haut von Erwachsenen. Im Mutterleib ist die Haut des Babys durch die sogenannte Käseschmiere bedeckt, die sie bestens schützt. Nach der Geburt dauert es, bis sich die Haut an die vergleichsweise trockene Umgebung gewöhnt hat. Der Säureschutzmantel ist noch nicht vollständig ausgebildet, und die Haut reagiert sehr sensibel. Deshalb gilt: Weniger ist mehr. Parfümierte Pflegeprodukte oder zu häufiges Baden würden Babys Haut nur austrocknen und reizen. Bis Kinderhaut die Hautdicke von Erwachsenen erreicht, dauert es rund zehn Jahre.
Klares Wasser reicht
Zwar spucken und schwitzen Babys, aber im eigentlichen Sinn werden sie nicht schmutzig. Es reicht daher, sie zwei Mal in der Woche zu baden. Wurde früher empfohlen, Säuglinge jeden Tag zu baden, so wird heute vor übertriebener Hygiene abgeraten. Um das natürliche Gleichgewicht der Haut nicht zu stören, reicht es, Babys in warmem, klarem Wasser zu baden. Auch die Haare sollen nur mit klarem Wasser abgespült werden. Das Badewasser sollte eine für das Baby angenehme Temperatur von 36 bis 37 Grad haben. Bei der Badedauer sollte man nicht übertreiben, es reichen fünf bis zehn Minuten. Auf die Verwendung von Seife sollte man auf jeden Fall verzichten, da sie den natürlichen Säureschutzmantel angreift. Wenn ein Baby zu trockener Haut neigt, kann man ins Badewasser einen Esslöffel natürliches Öl, zum Beispiel Mandelöl, geben.
Was Babys lieben, sind Wohlfühlmassagen nach dem Baden. Und wenn Mama und Papa dabei noch liebevoll mit ihrem Baby sprechen oder leise singen, fühlt es sich sicher und geliebt. Babys benötigen nicht nach jedem Bad eine Lotion oder Körpercreme. Von zu häufiger Verwendung ist abzuraten, da diese Produkte die Rückfettung der Haut beeinträchtigen. Sollte man doch Pflegeprodukte verwenden wollen, holt man sich am besten Rat beim Kinderarzt. Er wird Produkte empfehlen, die Babys Haut nicht schaden. Von Probepackungen sollte man die Finger lassen, denn die Gefahr, dem Baby mit einem unbekannten Produkt zu schaden, ist zu groß.
Als tägliches Ritual empfiehlt es sich, das Baby mit einem weichen Waschlappen und klarem, warmem Wasser zu waschen. Man sollte beim Gesicht beginnen und dann die Ärmchen, den Körper und die Beinchen bis zu den Zehen waschen. Da Babys die Wärme lieben, ist eine Raumtemperatur von ca. 23 bis 25 Grad ideal. So kühlt das Baby nicht aus und kann die liebevolle Zuwendung von Mama und Papa in vollen Zügen genießen.
Schonende Pflege beim Wickeln
Ein weiteres Thema sind Pflegeprodukte beim Wickeln. Da die Haut auf Babys Popo durch Urin und Stuhl beansprucht und gereizt wird, empfiehlt sich auch hier eine schonende Behandlung, am besten mit lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch oder Waschlappen. Hier können auch Einmal-Waschlappen zum Einsatz kommen. Von der Verwendung von Feuchttüchern, vor allem im täglichen Gebrauch, ist abzuraten, da sie die Haut reizen können. Wenn man sich doch für Feuchttücher entscheidet, sollte man darauf achten, dass sie parfümfrei und ohne synthetische Inhaltsstoffe sind. Auch allzu intensives Eincremen oder die Verwendung von Puder ist nicht notwendig.
Finger- und Zehennägel schneiden
Die Finger- und Zehennägel sollte man in den ersten sechs bis acht Lebenswochen nicht schneiden. Hat das Baby extrem lange Nägel und könnte sich damit kratzen, sollte man zum Nägelschneiden auf jeden Fall eine spezielle Babynagelschere verwenden, die eine abgerundete Spitze hat, damit das Baby nicht verletzt wird. Da es die meisten Babys nicht mögen, wenn die Nägel geschnitten werden, und deshalb auch nicht stillhalten, ist es am besten, die Nägel zu kürzen, während das Kind schläft. So bekommt es gar nicht mit, was Mama oder Papa machen. Die Nägel sollte man halbrund schneiden, damit sie nicht einwachsen und keine scharfen Kanten entstehen.
Öhrchen und Näschen säubern
Die Nasenhöhlen und Ohren von Babys reinigen sich selbst. Es ist daher nicht notwendig, mit Wattestäbchen oder ähnlichem darin herumzubohren. Die Verletzungsgefahr ist enorm hoch und der Nutzen sehr fragwürdig. Bei den Ohren reicht es, mit einem feuchten, weichen Tuch über die Ohrmuschel zu streichen, um sie zu reinigen. Das gilt ebenso für die Nase. Ist das Näschen doch einmal verschleimt oder verstopft, kann man Kochsalzlösung hineinträufeln, um sie zu reinigen und Krusten zu lösen.
Die ersten Zähnchen pflegen
Babys bekommen mit ungefähr sechs Monaten die ersten Zähnchen. Lugt der erste Zahn hervor, kann man mit der Zahnpflege beginnen und es zum täglichen Ritual machen. Im Handel sind spezielle Babyzahnbürsten mit Gummiüberzug oder weichen Borsten erhältlich. Zu Beginn ist es nicht notwendig, Zahncreme zu verwenden, es reicht klares Wasser. Das gilt solange, bis das Baby selbstständig ausspucken kann. Ab dann kann man zum Zähneputzen fluoridhaltige Kinder-Zahnpasta verwenden. Die Zähnchen werden am besten abends (später auch morgens) in sanften, kreisenden Bewegungen geputzt.
Tipps
Tipps von Univ.-Prof. Dr. Andreas Temmel
Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Am einfachsten reinigen Sie die Nase mit nasser ausgewringter Watte oder dem Zipfel eines Taschentuchs. Benutzen Sie keine Wattestäbchen – es besteht Verletzungsgefahr! Bei verschleimter Nase mehrmals täglich jeweils in jedes Nasenloch einige Tropfen Kochsalzlösung tröpfeln, um die Nase zu reinigen.
Wenn ein Baby einen Schnupfen oder eine verstopfte Nase hat, kann eine sterile Kochsalzlösung regelmäßig angewendet werden oder man kann auf eine hypertonische Meerwasserlösung (aus der Apotheke) wechseln. Hypertonisches Meerwasser enthält pflegende Mineralien und Spurenelemente und hat einen sanft abschwellenden, befreienden Effekt.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Temmel
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