Mammografie kann Leben retten
Eine Mammografie kann Brustkrebs bereits im Frühstadium erkennen. Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm erinnert Frauen ab 45 per Brief an die Untersuchung.
Eveline Holpfer spricht von einem „glücklichen Zufall“. Einem Zufall, der ihr unter Umständen sogar das Leben gerettet hat: Im November 2013 plante die Südburgenländerin zur Mammografie zu gehen. „Der Termin ist aber nicht zustande gekommen und wurde auf Februar verschoben“, erinnert sich die heute 62-Jährige. Bei der Untersuchung im Februar 2014 wurde schließlich ein Tumor, acht Millimeter groß, entdeckt. Ein Schock. Aber eben auch ein Glück. Denn drei Monate vorher wäre der Befund vermutlich unauffällig gewesen, ein Jahr später der Tumor dafür aber um einiges größer. Der Brustkrebs-Diagnose folgten eine Operation, Chemotherapie und Bestrahlungen. Heute ist Eveline Holpfer gesund. Und dankbar dafür, dass ihr Tumor früh entdeckt wurde.
„Vorsorge ist das Um und Auf. Die Mammografie hat mein Leben gerettet.“
Eveline Holpfer
Früh erkannt: bessere Heilungschancen
Für Eveline Holpfer ist die regelmäßige Mammografie seit ihrem vierzigsten Geburtstag selbstverständlich. „Die Vorsorge war mir immer schon sehr wichtig. Ich bin zuerst alle zwei Jahre, dann, nach Rücksprache mit meinem Arzt, jedes Jahr zur Mammografie gegangen.“ Was Holpfer „Vorsorge“ nennt und auch im allgemeinen Sprachgebrauch meist so genannt wird, ist medizinisch gesehen eigentlich eine Methode zur Früherkennung, erklärt die Österreichische Krebshilfe in ihrer Broschüre „Aus Liebe zum Leben“. Bei der Mammografie können auch kleine Tumore und solche, die aufgrund ihrer Lage nicht zu ertasten sind, entdeckt werden. Das erhöht die Heilungs- und Überlebenschancen. Logisch: Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto eher wird mit der Therapie begonnen. Häufig ist eine Behandlung im frühen Stadium auch schonender und damit die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Brust erhalten wird.
Abtasten ersetzt nicht Mammografie
Die Mammografie ist die geeignetste Methode, um Krebs im Frühstadium zu erkennen. Sie kann nicht durch das Abtasten der Brust ersetzt werden. Das zeigen auch die Erfahrungen von Eveline Holpfer. „Ich habe meine Brust hin und wieder unter der Dusche abgetastet, aber nie etwas gespürt.“ Ihr Tumor ist so gelegen, dass sie ihn bei einer Tastuntersuchung gar nicht spüren hätte können. Das Abtasten der eigenen Brust kann einerseits zu vielleicht unberechtigter Sorge führen – denn nicht jede Veränderung der Brust weist auf eine Krebserkrankung hin. Andererseits kann es sein, dass sich Frauen in falscher Sicherheit wiegen, wenn nichts erspürt wird. Nichtsdestotrotz dient die Tastuntersuchung einem Brustbewusstsein und jegliche Veränderungen an der Brust sollten mit einem Arzt abgeklärt werden. Auf eine Mammografie sollte jedenfalls trotz regelmäßigen Abtastens nicht verzichtet werden.
Brustkrebs-Früherkennungsprogramm seit 2014
Rund 5000 Frauen erkranken jedes Jahr in Österreich an Brustkrebs. Brustkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Seit Anfang 2014 gibt es das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm. Frauen ab 40 können kostenlos alle zwei Jahre eine Mammografie durchführen lassen. Frauen zwischen 45 und 69 werden darüber hinaus per Brief an diese Untersuchung erinnert. Dass sie ihre „Vorsorgeuntersuchungen“ vernachlässigt, kam für Eveline Holpfer nie in Frage. „Man hört von so vielen Fällen im Bekanntenkreis. Ich habe nie auf meine Untersuchungen vergessen.“ Heute ist es Holpfer ein wichtiges Anliegen, auch andere Frauen für das Thema Brustkrebsfrüherkennung zu sensibilisieren. In ihrem Bekanntenkreis spricht die 62-Jährige viel über die Wichtigkeit von Früherkennung, auch auf Facebook postet sie oft zum Thema. „Vorsorge ist das Um und Auf. Die Untersuchung hat mein Leben gerettet.“
Die Broschüre „Aus Liebe zum Leben“ der Österreichischen Krebshilfe kann kostenlos auf www.krebshilfe.net heruntergeladen werden.
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