Coronavirus

Corona-Studie zeigt: Schulen sind Infektions-Hotspots

Eine bislang unveröffentlichste Studie der Universität Wien zeigt, dass auch Volksschulkinder das Coronavirus ebenso häufig in sich tragen wie Erwachsene. Das macht Schulen durchaus zu Infektions-Hotspots.

Kinder mit Maske in der Schule

Bereits Anfang November forderte eine Gruppe österreichischer Wissenschafter unterschiedlicher Fachrichtungen die sofortige Schließung der Schulen, da diese keineswegs „sichere Orte“ inmitten der Corona-Pandemie seien. Diese Aussagen bekräftigt jetzt Michael Wagner, stellvertretender Leiter des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft an der Universität Wien.  Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der medizinischen Universitäten in Graz, Linz und Innsbruck führt er seit Beginn des Schuljahres Gurgeltests an Schulen durch. Damit will das Wissenschaftsteam ein repräsentatives Bild des Infektionsgeschehens an den Bildungsstätten erlangen.

Volksschüler genauso häufig mit Coronavirus infiziert wie Erwachsene

Die Ergebnisse dieser repräsentativen Studie verändern die Sicht auf die Schulen in Sachen Infektionsgeschehen grundlegend. Denn bei Kindern unter 10 Jahren ist das Virus ähnlich häufig nachweisbar bis bei Kindern im Alter zwischen 11 und 14 Jahren oder den Lehrkräften. Und Kinder können durchaus Superspreader sein, die viele andere in ihrer Umgebung anstecken können. Denn die Virenlast bei Volksschülern ist genauso hoch wenn nicht sogar höher als bei Erwachsenen. Dazu kommt, so Wagner im Gespräch mit dem TV-Sender PULS 24, „dass die Dunkelziffer bei Unter-10-Jährigen groß ist, weil diese Altergruppe bislang nur wenig getestet wurde.“ Dazu kommt, dass Volksschüler sehr oft keine Symptome zeigen und die Coronainfektion einen atypischen Verlauf nimmt. Daraus resultiert oft die irrige Meinung, dass sie nicht infektiös seien.

Die Schulen sind nicht sicher

Wagner wünscht sich in Zukunft eine „ehrliche Debatte in der Öffentlichkeit“, denn es stimme nicht, so der Wissenschafter bei PULS 24, „dass Kinder unter 10 Jahren bei der Infektion keine Rolle spielen“. Er ist überzeugt davon, dass offene Schulen strengere Maßnahmen in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens bedingen. Wagner bei PULS 24: „Wenn Schulen geöffnet bleiben sollen, dann kann zum Beispiel im Gegenzug nicht die Gastronomie gleichzeitig geöffnet werden.“ Wichtig sei auch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in allen Schulen durch Schüler und Lehrpersonal, auch schon in den Volksschulen. Und Schulen sollten ab der 1. Schulstufe verstärkt in die Testungen einbezogen werden. Denn gerade bei Schulen seien Cluster einfacher zu erkennen, da die meisten Kontaktpersonen der Schülerinnen und Schüler bekannt sind und so die Ausbreitung durch Isolation der Betroffenen und ihrer engsten Kontaktpersonen (K1) gut eingedämmt werden kann.

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