Stressfreies Silvesterfest für Haus- und Wildtiere
Der Jahreswechsel bedeutet für viele einen Neustart. Doch für Haustiere und Tiere in der freien Natur geht damit vor allem eines einher: Stress. Tiere leiden unter den Feuerwerken zu Silvester – die lauten Geräusche und grellen Lichter versetzen sie in Angst. Darum fordern Fressnapf Österreich und der Naturschutzbund Österreich im Sinne des Haus- und Wildtierschutzes, ein ruhiges und stressfreies Silvesterfest.
Österreichweit sagen immer mehr Städte und Gemeinden öffentliche Feuerwerke ab und appellieren gleichzeitig an die Bevölkerung, auf Feuerwerke und Knallkörper zu verzichten. Dabei geht es vor allem darum, in der aktuellen Situation rund um Corona Krankenhäuser und medizinisches Personal nicht auch noch durch Verletzungen im Zuge von Feuerwerken zu belasten. Fressnapf Österreich begrüßt diese Entwicklung: „Wir befürworten die Absagen von großen Feuerwerken. Dieses Umdenken ist gut für Mensch und Tier. Denn für Haustiere und wildlebende Tiere bedeuten Feuerwerke puren Stress. Wir appellieren auch an Privatpersonen im Sinne des Tierschutzes, zum Jahreswechsel auf Feuerwerke und Knallkörper zu verzichten. Wir wünschen uns ein ruhiges, stressfreies Silvester. Das schont die Tierwelt und tut auch unserer Umwelt gut“, sagt Hermann Aigner, Geschäftsführer Fressnapf Österreich.
Wildvögel werden durch Feuerwerke massiv gestört
Neben Haustieren werden auch Wildtiere vom Silvestertrubel negativ beeinflusst. Auch wenn sie oft unbemerkt bleiben, leben in Städten und in Siedlungsräumen eine Vielzahl an wildlebenden Tierarten. Untersuchungen zeigen, dass vor allem Wildvögel durch Feuerwerke massiv gestört werden. Sie werden in der Nacht aufgeschreckt und flüchten. Dadurch entsteht großer Stress bei den Tieren. Zudem verlieren sie viel Energie, die sie gerade im Winter zum Überleben brauchen. Viele der Vögel kehren nach einem solchen Schreck nie mehr an ihre gewohnten Brut- und Schlafplätze zurück. Weitere Folgen können Orientierungslosigkeit und Sichtbehinderung durch grelles Licht und Rauch sein, wodurch es zu Kollisionen und Verletzungen kommen kann.
Schutz wildlebender Tiere ist wichtig
Der Naturschutzbund Österreich setzt sich für wildlebende Tiere und ihren Schutz ein. „Die Vogelvielfalt in Österreich ist beeindruckend. Um diese zu erhalten und den Vögeln unnötigen Stress zu ersparen, wünschen wir uns ein Silvester ohne Feuerwerke und Lärm. Beobachten Sie doch lieber mit Ihrer Familie das bunte Treiben am Futterhäuschen und lernen Sie die Vielfalt unserer winterlichen Vogelwelt kennen: Denn nur was man kennt, kann man auch schützen“, appelliert Roman Türk, Präsident des Naturschutzbund Österreich. Fressnapf Österreich unterstützt 2020 die wertvolle Arbeit des Naturschutzbundes und das Projekt „Vögel im Siedlungsraum erkennen und schützen“ im Rahmen der Initiative „Tierisch engagiert“ mit 48.000 Euro. Das Projekt sammelt wichtige Daten für den Wildvogelschutz. Naturschutzbund und Fressnapf bitten deshalb, Vogelbeobachtungen auf der vom Naturschutzbund betriebenen Online-Plattform www.naturbeobachtung.at bzw. über die gleichnamige App zu melden. Je mehr Beobachtungen, desto besser können Strategien zum Vogelschutz erarbeitet werden. Alle Kinder und Familien, die beim Projekt mithelfen, werden dabei selbst zu Naturforschern und Tierschützern.
Verzicht auf Feuerwerk für Mensch, Tier und Umwelt
Ein Silvesterfeuerwerk kann nicht nur Panik bei Tieren auslösen, es kann auch der Gesundheit schaden. Bei der Zündung von Knallkörpern werden Schwefeldämpfe freigesetzt, die Augen und Schleimhäute von Tieren reizen. Der Lärm kann im schlimmsten Fall zu einem Hörsturz führen. Erhöhter Feinstaub, chemische Dämpfe und lautes Knallen können sich sowohl bei Tieren, als auch bei Menschen negativ auf die Gesundheit auswirken. Dazu kommen jährlich viele Verletzungen beim Zünden der Feuerwerkskörper. Außerdem belasten abgebrannte Raketenkörper, Kunststoffteile und Quellmittel die Umwelt. Sie sorgen Jahr für Jahr für unnötigen Müll.
Stressfrei durch den Silvesterabend
Vierbeiner haben es zu Silvester nicht leicht. Aus diesem Grund sollten Tierbesitzer alles dafür tun, um den Jahreswechsel für ihre tierischen Begleiter so angenehm wie möglich zu gestalten.Tierexperten geben Tipps für eine entspannte Silvesternacht:
- Vorsicht beim Gassigehen: Schon in den Tagen vor Silvester mit dem Hund nur angeleint die Wohnung oder das Haus verlassen. Unvermittelt gezündete Knaller lösen Panik und bei vielen Tieren einen Fluchtreflex aus. Zu Silvester: Rechtzeitig vor dem Lärmhöhepunkt die letzte Runde drehen. Auch Katzen in diesen Tagen nicht ins Freie lassen.
- Rückzugsort: Ein ruhiges, verdunkeltes Zimmer ist ideal. Ein zusätzlich angestelltes Radio oder Fernseher lenkt vom Silvesterlärm ab. Die tierischen Bewohner müssen jedoch an diesen Rückzugsort gewohnt sein, da ansonsten noch mehr Panik entsteht.
- Lieber zuhause bleiben: Haustiere nicht allein in der Wohnung lassen. Wenn nicht anders möglich, eine Vertrauensperson engagieren, welche mit dem Tier vertraut ist und auch in Notfällen richtig reagieren kann.
- Dem verunsicherten Tier durch ruhiges Zureden Sicherheit vermitteln. Das ängstliche Verhalten nicht durch Bemitleiden weiter bestärken. Der Tierbesitzer ist hier gefordert Ruhe auszustrahlen und sich so normal wie möglich zu verhalten.
- Nicht stören: Falls sich das Tier zu Silvester in seiner gewohnten Umgebung ein Versteck sucht, das Tier dort lassen und nicht hervorlocken. Immer nachsehen und sich mit dem Tier beschäftigen.
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