Nachhaltig & effizient heizen
Nachhaltige Heizsysteme tun der Umwelt und dem Geldbörserl gut. Mit Hilfe der Natur können eine hohe Effizienz und geringere Kosten erreicht werden – ein unschlagbares Argument für eine nachhaltige Heizung.
Wer ein Haus baut oder kauft, der plant für einen sehr langen Zeithorizont. Ein wichtiger Punkt dabei sind nachhaltige Heizsysteme, die mit nachwachsenden Rohstoffen und Erdwärme sowie mit Sonnenoder mit Windenergie betrieben werden. Auch Kombinationen aus verschiedenen Varianten sind möglich. Die Unabhängigkeit von Öl-, Gas- und Strompreisen sowie die Klima- und Umweltfreundlichkeit machen nachhaltige Heizsysteme besonders interessant. Wir haben die gängigsten nachhaltigen Heizsysteme unter die Lupe genommen.
Die Luft-/Wasser-Wärmepumpe
Wärmepumpen gewinnen die Energie direkt aus der Natur. Sie entziehen der Umgebung (Grundwasser, Erdreich, Luft) Wärme und bringen sie mit Hilfe von elektrischer Energie auf ein höheres Temperaturniveau. Je höher das Temperaturniveau in der Umgebung, desto effizienter können Wärmepumpen arbeiten. Selbst bei Minusgraden kann eine Wärmepumpe noch genügend Wärme zum Heizen oder zur Aufbereitung von Warmwasser erzeugen. Mit einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe wird CO2 neutrales Heizen möglich gemacht.
Erdwärmepumpe
Der Gedanke, die Erdwärme zum Heizen zu nutzen, liegt auf der Hand. „Und tatsächlich reicht es schon, nur wenige Meter ins Erdreich vorzudringen, um dort Temperaturen vorzufinden, die sich in Heizungswärme umwandeln lassen. Dies geschieht mit leistungsstarken Erdwärme-Pumpen“, so die Experten von Vaillant. Über Kollektoren oder Sonden wird die Erdwärme angezapft und in Energie zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung umgewandelt. Die Erdwärmepumpe kann aber auch zum Kühlen des Hauses genutzt werden. Dazu wird ein Wärmetauscher verwendet, um die Wärme aus den Räumen ins Erdreich abzuführen.
Die Pelletheizung
Holzpellets werden aus Sägespänen und anderen Holzresten hergestellt. Die Pellets kommen bei der Fertigung ohne chemische Zusätze aus. Außerdem sind sie regional verfügbar und die Herstellung beträgt nur ca. drei Prozent ihres Brennwertes. Dieses Heizsystem benötigt allerdings etwas mehr Platz, da ein Pelletlager eingerichtet werden muss, von dem aus die kontinuierliche Zufuhr zur Heizungsanlage möglich ist. Das Heizen mit einer Pelletheizung ist CO2 neutral, da bei der Verbrennung lediglich das CO2 emittiert wird, das vom Holz während des Wachstums aufgenommen wurde. Die Pelletheizung kann, dank einheitlicher Größe der Presslinge, automatisch betrieben werden. Die Heizung sollte durch eine Solaranlage für Warmwasserherstellung und Heizungsunterstützung ergänzt werden. So kann an sonnigen Tagen auch im Winterhalbjahr das Gebäude mit Solarenergie warmgehalten werden.
Solarthermie & Photovoltaik
Sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie nutzen die Sonne als Energiequelle, unterscheiden sich aber grundlegend in der Art der Energiegewinnung. Während eine Photovoltaikanlage elektrischen Strom produziert, welcher dann beispielsweise in der hauseigenen Wärmepumpe verwendet werden kann, dient die Solarthermie der direkten Erzeugung von Heißwasser und stellt daher eine direkte Heizungsart dar. Für die Warmwasserversorgung reichen üblicherweise fünf bis sechs m² Solarkollektoren in Verbindung mit einem Warmwasserspeicher. Auf diese Weise kann etwa 70 Prozent des Warmwasserbedarfs abgedeckt werden. Für die Heizungsunterstützung sollte eine Anlage für ein Einfamilienhaus etwa 15 bis 20 m² aufweisen. An einem sonnigen Wintertag kann ein Niedrigenergiehaus auf diese Weise schon komfortabel warmgehalten werden. Je nach Gebäudeeffizienz kann eine Solaranlage bis zu 40 Prozent des Heizenergiebedarfs eines Jahres decken.
Neue Förderungen
Mit einer neuen Sanierungsoffensive will das Klimaschutzministerium mit einem Rekordbudget von 650 Millionen Euro den Tausch von alten, klimaschädlichen Öl- und Gasheizsystemen sowie die klimafreundliche Sanierung von Gebäuden fördern und vorantreiben. Mit dem „Raus aus Öl und Gas“-Bonus werden sowohl 2021 als auch 2022 bis zu 5.000 Euro beim Tausch von Öl- und Gas Heizkessel gefördert. Der Fördersatz wurde von 30 auf 35 Prozent der gesamten Investionskosten erhöht. Der „Sanierungsscheck“ fördert klimafreundliche Einzelbauteilsanierung mit 2.000 Euro. Alle Förderungen können zusätzlich zu den jeweiligen Förderungen der Bundesländer und rückwirkend ab 1. Jänner beantragt werden. Berechnungen zufolge löse die Initiative eine Einsparung von 700.000 Tonnen CO2 aus, heißt es aus dem Ministerium
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