Bildung

Virtuelle Schule, die wirklich Spaß macht

Verzicht auf Frontalunterricht, kreative Tools und den Schülern mehr zutrauen – mit Kreativität und Engagement kann auch digitale Wissensvermittlung für alle Beteiligten zum Erfolg werden.

Gleich, ob Distance Learning mit virtuellen Klassenstunden oder Onlinekurse in den Ferien – seit über einem Jahr begleitet durchaus spezieller und anfangs noch gewöhnungsbedürftiger Unterricht Österreichs Kinder und Jugendliche. Dabei stellt die digitale Schulstunde via Tablet, Laptop oder PC für Pädagogen und Vortragende als auch für Schüler und deren Eltern nach wie vor eine Herausforderung dar.

Ins Tun kommen

Damit der Unterricht über die digitale Distanz für alle Beteiligten zum Spaß wird und Wissen nachhaltig werden kann, sind bestimmte Rahmenbedingungen nötig – von der passenden Hardware und der schnellen und stabilen Internetverbindung über die richtige Motivation bis zur Art und Weise, mit der Geschichte, Computer-Programmiersprachen oder Englisch unterrichtet werden. „Es ist vor allem wichtig, ins Tun zu kommen. Wenn man selber etwas produziert, muss man sich immer auch überlegen, an wen man sich richtet und was man eigentlich von ihm will“, sagt Elisabeth Eder-Janca vom Zentrum für Medienbildung. In verschiedenen Projekten versuchen Eder-Janca und ihre Kollegen, Menschen das Internet nahe zu bringen – vom Kindergartenkind bis zu den Senioren. Unter anderem unterrichten sie auch Pädagogen am A1 Campus darin, wie man kreativ und lustvoll mit dem Internet umgehen und dort Inhalte vermitteln kann.

Interesse zeigen

Dabei sind nicht nur die Pädagogen gefragt – auch die Eltern spielen eine Rolle, wenn es darum geht, den virtuellen Unterricht zum Erfolg werden zu lassen. Die erste Frage, so Elisabeth Eder-Janca, ist immer, wie die häusliche Situation ist. „Wenn man nur einen einzigen Laptop oder PC für die ganze Familie hat und sich alle drum streiten, ist das schwer und es hat das Potenzial, dass das Ganze in die falsche Richtung geht.“ Der Ratschlag der Expertin: Ideal wäre es, wenn die Kinder einen eigenen Zugang zum Internet und zum virtuellen Unterricht haben.

Beim Unterricht begleiten

Die Medienfachfrau betont, dass es relevant ist, dass Eltern ihre Kinder beim virtuellen Unterricht begleiten, indem sie sich dafür interessieren und im Gespräch bleiben. Eine der Möglichkeiten ist, dass man sich das, was online passiert, genau erklären lässt. Eder-Janca: „An der KinderuniWien etwa geht es nicht nur darum, dass es reine Vorträge sind. Kinder können dabei zu Lehrern für ihre Eltern werden da sie bei gewissen Themen eine Expertise bekommen. So wird der Unterricht zum Gemeinschaftserlebnis.“

Kinderuni on Tour

Die KinderuniWien ist eines von zahlreichen Projekten, die vergangenen Sommer auf virtuelle Vermittlungsangebote ausweichen mussten. Jahr für Jahr wählen mehr als 4.000 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren aus dem Angebot von über 400 verschiedenen Lehrveranstaltungen der Initiative des Kinderbüros der Universität Wien aus. 2020 studierten mehr als 6.200 Kinder auf der Forschungsplattform kinderuni.online. Dabei gestalten Wissenschafter unterschiedlicher Universitäten und Experten von A1 und anderen Unternehmen die Lehrveranstaltungen. Auch, wenn derzeit (Stand Mitte April) noch nicht klar ist, in welcher Form die Kinderuni heuer stattfinden wird, steht ein Programmpunkt schon fest: die Kinderuni on Tour (kinderuni.at/kinderuni-on-tour). Forschung und Wissenschaft werden dann auch diesen Sommer wieder auf niederschwellige Weise an öffentliche Orte der Hauptstadt gebracht – von Jugendzentren bis zu Parks. Dabei kann man bei Experimenten mitmachen und Menschen treffen, die an einer Universität studieren oder unterrichten. Das Motto: „Forsche, frage, staune – im Park!“

 

Elisabeth Eder-Janca
Zentrum für Medienbildung
www.medienbildung4.me

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