Nachhaltigkeit

DIE UMWELTBERATUNG: Wespen von ihrer nützlichen Seite

Wespen zählen nicht gerade zu den beliebtesten Tieren. Sie hätten sich aber eigentlich einen besseren Ruf verdient, denn schließlich fressen sie jede Menge anderer Insekten und bestäuben Pflanzen. DIE UMWELTBERATUNG gibt in ihrem Infoblatt auf www.umweltberatung.at/wespen Tipps zum friedlichen Miteinander.

Unter den rund 600 Wespenarten, die in Mitteleuropa vorkommen, gibt es auch viele stachellose Wespen, wie z.B. Blattwespen. Lästig werden bei uns nur zwei Arten – die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Zu einem Stich kommt es nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. „Immer mit der Ruhe, ist das beste Motto im Umgang mit Wespen. Um sich schlagen ist kontraproduktiv und für diese nützlichen Tiere eine Bedrohung, auf die sie im schlechtesten Fall mit einem Stich reagieren“, erklärt DI (FH) Harald Brugger MSc, Ökotoxikologe von DIE UMWELTBERATUNG.

5.000 auf einen Streich

Wespen versorgen ihre Brut mit Spinnen, Insekten, Raupen und Larven, halten uns also andere unliebsame Gäste vom Leib. Bis zu 5.000 solcher „Häppchen“ kann ein Wespenvolk pro Tag verspeisen. Sich selbst ernähren die Wespen mit Nektar und Pflanzensäften und bestäuben nebenher die Blüten.

Schutz für draußen und drinnen

Wenn der Tisch für uns mit Obst, Süßem und Fleisch gedeckt ist, fühlen sich leider auch die Wespen eingeladen. Ein paar Tipps dazu:

  • nicht um sich schlagen, Ruhe bewahren
  • Wespen abschütteln, falls sie auf einem Körperteil sitzen
  • Getränke abdecken und vor dem Trinken kontrollieren
  • Speisen abdecken und Reste so bald wie möglich wegräumen
  • Kindern Mund und Hände nach dem Essen und Trinken gleich abwischen
  • Ablenkfütterung mit reifem Obst, etwas vom Grillplatz oder Buffet entfernt
  • natürliches Abwehrmittel: eine Schale mit Zitronen und Gewürznelken, diese Duftkombination schreckt Wespen ab

Wenn im Garten eine Obstsorte nach der anderen reif wird, ist es wichtig, das Fallobst regelmäßig zu beseitigen, weil es die Wespen magisch anzieht. Wenn die Wespen im Haus öfter lästig werden, verschafft ein Insektengitter am Fenster Abhilfe.

Fallen und Nester

Von Wespenfallen rät DIE UMWELTBERATUNG ab. Denn damit werden nicht nur Wespen, sondern auch viele andere nützliche Insekten wie Honigbienen, Schmetterlinge, und Ohrwürmer angelockt und ertrinken qualvoll.

Zu Nestern am besten ein paar Meter Abstand halten. Nester werden von Wespen nur eine Saison lang bewohnt, dann stirbt das Volk ab und nur die Königinnen überleben den Winter in einem Versteck abseits des Wespennestes. Verlassene Nester werden nicht wieder besiedelt.

Nach Stichen kühl halten

Wenn es doch zu einem Stich kommt, tut kühlen gut: Umschläge mit Eiswürfeln, die in ein Tuch gewickelt sind, oder kühles Wasser über die Einstichstelle laufen lassen. Auch der Saft einer Zwiebel, Topfenwickel oder ein Essigumschlag helfen.

Stiche im Mund- und Rachenraum können lebensbedrohlich sein, daher, wenn möglich, sofort Eis lutschen und in ärztliche Behandlung begeben! Menschen mit Wespenallergie sollten immer das Notfallset bei sich haben und ebenfalls unverzüglich medizinisch versorgt werden!

Information

Im Infoblatt „Wespen“ und in der Broschüre „Ameisen, Motten und Co“ gibt DIE UMWELTBERATUNG Tipps zum Umgang mit Wespen. Kostenloser Download des Infoblattes und der Broschüre auf www.umweltberatung.at/shop. Die Broschüre kann auch gegen Versandkosten bestellt werden. Sie wurde vom Klimaministerium in Zusammenarbeit mit DIE UMWELTBERATUNG herausgegeben.

Beratung zum Umgang mit lästigen Tieren ohne Einsatz der chemischen Keule gibt es bei DIE UMWELTBERATUNG unter Tel. 01 803 32 32.

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