Work-Life-Balance: Familie und Job besser verbinden
Die besten Expertentipps für eine bessere Work-Life-Balance vom Recruiting-Experten Sascha Reinhard.
Die meisten Eltern kennen das Problem: Solange das Kind in der Kita ist, erfolgt die Betreuung zuverlässig bis in den Nachmittag hinein. Spätestens mit Schulbeginn ist es damit jedoch oft vorbei, und die Vereinbarung von Kinderbetreuung und Beruf wird zum Kraftakt. Wie das Jonglieren mit Familie und Job besser gelingt, weiß Recruiting-Experte Sascha Reinhard. Seine besten Tipps für eine optimierte Work-Life-Balance gibt es hier.
Tipp 1: einen familienfreundlichen Arbeitgeber suchen
Ist die Vereinbarung von Familie und Beruf Tag für Tag eine Herausforderung, sollten Eltern sich zunächst einmal fragen, ob ein Jobwechsel für sie infrage kommt. Denn: Einige Jobs sind für Eltern denkbar ungeeignet, vor allem dann, wenn sie mit Schichtwechseln und häufigen Überstunden einhergehen. Wer es dennoch erzwingen will, riskiert Dauerstress und Frust, der sich letztlich auch auf die Familie auswirkt.
Zum Glück erkennen immer mehr Arbeitgeber, wie wichtig die Vereinbarung von Beruf und Familie für ihre Mitarbeiter ist. Sie bieten flexiblere Arbeitszeiten oder eine betriebseigene Kita an – Aspekte, die einen großen Teil des Drucks von berufstätigen Eltern nehmen können. Wer merkt, dass der aktuelle Job nicht zum eigenen Leben passt und immer mehr Abstriche im privaten Bereich erfordert, sollte rechtzeitig einlenken und nach einem anderen Job Ausschau halten.
Zugegeben: Jobs mit den genannten Vorteilen sind in vielen Regionen nach wie vor schwierig zu finden. Mitunter kann es daher sinnvoll sein, sich beruflich umzuorientieren und in andere Bereiche zu schnuppern – beispielsweise, um eine Stelle mit Home-Office-Option zu finden, für den Fall, dass das Kind einmal krank ist und zu Hause betreut werden muss. Wer einen neuen Job sucht, sollte nicht davor zurückscheuen, ganz konkret nachzufragen, wie es im Unternehmen um die Familienfreundlichkeit bestellt ist. Letztlich kann dies dem Arbeitgeber sogar einen wichtigen Denkanstoß geben und ihm zeigen, wie wichtig dieser Aspekt für seine Mitarbeiter ist.
Tipp 2: Teilzeitarbeit & Home-Office
Je nach finanzieller Situation kommt es für einen Elternteil eventuell infrage, in Teilzeit zu arbeiten. In vielen Fällen muss der Arbeitgeber dieser Bitte nachkommen, zumindest zeitweise. Auch die Arbeit im Home-Office kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern – schon allein, weil der Weg zur Arbeit entfällt. Sind die Kinder noch sehr klein, ist die Ablenkung jedoch meist zu groß, sodass eine Betreuung außer Haus weiterhin notwendig ist. Zumindest dann, wenn das Kind krank ist und nicht in die Kita oder in die Grundschule gehen kann, ist die Option Home-Office für viele Eltern jedoch ein willkommener Ausweg. Sind die Kinder zumindest groß genug, um sich auch mal allein zu beschäftigen, kann die Arbeit zu Hause auch dauerhaft einen Weg darstellen, um Beruf und Job miteinander in Einklang zu bringen.
Tipp 3: Arbeit und Freizeit strikt voneinander trennen
Zu einer gesunden Work-Life-Balance gehört auch, dass Arbeit und Freizeit strikt voneinander getrennt werden. Wer abends vom Sofa aus Mails beantwortet und Anrufe von Kollegen entgegennimmt, riskiert, dass die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen – und darunter leidet nicht nur das Familienleben, sondern auch das eigene Wohlbefinden. Daher gilt: Die Freizeit gehört der Familie und den eigenen Hobbys, nicht jedoch der Arbeit. Laptop und Smartphone sollten daher am Feierabend bewusst ausgeschaltet werden. So lässt sich die Freizeit für Dinge nutzen, die Freude machen – und das können schon Kleinigkeiten sein, zum Beispiel ein Spaziergang im Wald, ein schöner Milchkaffee oder eine halbe Stunde für die Lektüre eines guten Buches. Auch für Aktivitäten mit der ganzen Familie bleibt so genügend Zeit.
Tipp 4: kein falscher Perfektionismus
Müssen Beruf und Familienleben unter einen Hut gebracht werden, ist Perfektionismus grundsätzlich fehl am Platz. Stattdessen gilt es, Prioritäten zu setzen, und fünf auch mal gerade sein zu lassen. Viele Eltern sind in der Woche beruflich voll eingespannt und möchten dann am Wochenende alles nachholen: den Hausputz, Einkäufe und spaßige Aktivitäten mit den Kindern. Das geht oft nach hinten los und sie beginnen die neue Woche genauso gestresst, wie sie die alte beendet haben. Dabei muss die Wohnung nicht immer perfekt sein, und die nötigen Lebensmittel bringt womöglich der Lieferservice vom nächstgelegenen Supermarkt. Und was die Aktivitäten angeht, gilt: Weniger ist oft mehr. Eltern müssen ihren Kindern nicht jedes Wochenende außergewöhnliche Ausflüge bieten. Viele Kinder freuen sich sogar, wenn sie auch mal ein paar Stunden auf dem nahegelegenen Spielplatz oder im Garten verbringen können. Und bei schlechtem Wetter spielt die ganze Familie ein lustiges Brettspiel oder entspannt sich bei einem Kinderfilm auf dem Sofa.
Übrigens: Viele Familien kennen das Tauziehen zwischen Beruf und Familie. Warum also nicht neue Kontakte knüpfen und sich gegenseitig unterstützen – beispielsweise, indem die Kinder den Nachmittag abwechselnd mal in dem einen, mal in dem anderen Haushalt verbringen, gemeinsam zu Mittag essen und sich bei den Hausaufgaben helfen?
Kreativität ist gefragt
Wer Familie und Job miteinander vereinbaren möchte oder vereinbaren muss, muss jede Menge Kreativität an den Tag legen. Ein Job in einem familienfreundlichen Unternehmen, welches bei Bedarf auch Teilzeit und Arbeit im Home-Office anbietet, ist die beste Voraussetzung dafür, dass die Work-Life-Balance gelingt. Darüber hinaus sollten berufstätige Eltern auf eine strikte Trennung von Arbeit und Privatleben achten und falschen Perfektionismus ad acta legen, um sowohl im Job als auch im Alltag mit den Kids möglichst entspannt zu bleiben.
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