Kein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen bei Kindern aus künstlicher Befruchtung
Eine neue Studie zeigte, dass Kinder, die nach einer IVF geboren werden, bis zu ihrem 18. Lebensjahr kein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen haben.
Eine Studie aus der Schweiz deutete vor kurzem an, dass Jugendliche und junge Erwachsene, die durch eine künstliche Befruchtung zur Welt kamen, häufiger an Bluthochdruck leiden und Anzeichen für schneller alternde Gefäße zeigen (Meister und Kollegen, 2018). Eine Studie aus Israel beschäftigte sich jetzt erneut mit dem Thema. Die Wissenschaftler untersuchten das langfristige Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Kindern, die durch eine künstliche Befruchtung zur Welt kamen.
Die Studie verglich über 2600 Kinder aus einer IVF mit Kindern aus einer spontanen Befruchtung
Die Studie untersuchte über 240 000 Kinder, die zwischen 1991 und 2014 nach einer Einzelschwangerschaft zur Welt gekommen waren. Davon waren über 2600 Kinder durch eine IVF gezeugt worden. Bei einer IVF wird der Eisprung medikamentös angeregt, Eizellen entnommen und im Reagenzglas befruchtet und die Embryonen anschließend wiedereingesetzt. Über 1700 Kinder kamen nach einer medikamentösen Auslösung des Eisprungs (Ovulation) zur Welt, sie entstanden aber nicht durch eine künstliche Befruchtung. Die übrigen Kinder waren auf natürlichem Wege gezeugt worden.
Die Wissenschaftler beobachteten Herzerkrankungen im Kindes- und Jugendalter
Die Wissenschaftler werteten aus, wie häufig die Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. In der Studie wurden verschiedene kardiovaskuläre Erkrankungen berücksichtigt. Dazu zählten Herzklappenfehler, Bluthochdruck, Herzrhymthmusstörungen, Erkrankungen des Herzmuskels, koronare Herzkrankheiten, Herzversagen aber auch rheumatische Erkrankungen. Rheumatische Erkrankungen können sich in vielen Formen äußern und häufig auch das Herz belasten.
Die Anzahl der betroffenen Kinder war in allen Gruppen gleich
Insgesamt kamen 1503 Kinder wegen kardiovaskulären Erkrankungen ins Krankenhaus. Dabei gab es keine Unterschiede zwischen den Kindern, die nach spontaner Befruchtung, nach Ovulationsinduktion oder nach IVF zur Welt gekommen waren. Der Prozentsatz betroffener Kinder betrug etwa 0,6 % bis 0,7%. Dabei konnten die Wissenschaftler ausschließen, dass Unterschiede beim Alter der Mutter, Geburtsgewicht oder Komplikationen während der Schwangerschaft die Ergebnisse beeinflussten. Die Studie zeigte daher, dass Kinder, die nach einer IVF geboren werden, bis zu ihrem 18. Lebensjahr kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems haben.
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