Urlaubsabenteuer im Fichten-Fass
Im Bayerischen Wald können Gäste ihr Haupt in Europas erstem "Schlaf-Fassdorf" in einem luxuriös ausgestatteten Fichten-Fass zur Ruhe betten.
Von dem griechischen Philosophen Diogenes ist die Legende überliefert, dass er seine Schlafstätte einst in einem Weinfass fand, um allem irdischen Luxus zu entsagen. Ein Campingplatz im Bayerischen Wald hat die antike Anekdote neu interpretiert – und überrascht seine Gäste mit einem ganz besonderen Übernachtungsangebot: Gäste können dort ihr Haupt in Europas erstem „Schlaf-Fassdorf“ zur Ruhe betten. Anders als zu Diogenes Zeiten müssen die Bayerwald-Urlauber aber nicht auf Komfort und Bequemlichkeit verzichten.
Es gibt auch ein "Sauna-Fass"
Die derzeit 20 Fässer aus Fichtenholz, die rund vier Meter lang sind und einen Durchmesser von gut zwei Metern haben, sind dank Natursteinheizung kuschelig warm. Zum „Fässer-Dorf“ gehören außerdem eine eigene Grillhütte, zwei beheizbare Badebottiche und – für viele der Höhepunkt des außergewöhnlichen Urlaubserlebnisses in Klingenbrunn bei Spiegelau im Landkreis Freyung-Grafenau – ein Sauna-Fass.
Bis zu vier Personen finden in den kuscheligen Wohnhöhlen Platz. „Die Idee der bewohnbaren Holzfässer stammt aus Skandinavien“, sagen Thomas und Rando Heidner. Das Baumaterial – nordische Fichte – haben die beiden aus Schweden importiert und die Fässer größtenteils in Eigenleistung aufgebaut. In der zum Fassdorf gehörenden Grillhütte – offiziell heißt sie „Grillkota“ und ist von traditionellen Feuerstellen der Ureinwohner Lapplands inspiriert – können sich bis zu 15 Gäste am offenen Feuer wärmen. Das Angebot wird in den ersten Wochen bereits gern gebucht: „Egal ob bei Regen, Schnee oder Sonnenschein – die Schlaffässer sind zu jeder Jahreszeit eine sichere und beruhigende Behausung“, sagt Thomas Heidner.
Diogenes-Dorf im Bayerischen Wald
Die Idee kam den Brüdern, nachdem ihr Vater überraschend verstorben war. Sie wollten sich ein zweites Standbein auf dem Traditions-Campingplatz am Rande des Nationalparks schaffen. Rund eine Million Euro investierte die Familie, um den Traum vom „Diogenes-Dorf“ Wirklichkeit werden zu lassen. Seit der Eröffnung 2014 erfreuen sich die „Schlaf-Fässer“ bei Gästen wachsender Beliebtheit, so Thomas Heidner.
Eine Übernachtung im kuscheligen Fass kostet pro Person 38 Euro. Fass-Urlauber können ihren Urlaub upgraden – vom Frühstück bis hin zum Drei-Gänge-Menü am Abend. Gäste schwärmen vom Gefühl der Geborgenheit, von den wärmenden Holzwänden und vom Duft des frischen Fichtenholzes.
Ob Diogenes von Sinope, der so viel Wert auf die Einfachheit des Lebens legte, diesen Luxus gutgeheißen hätte? Diese Frage können auch die Brüder Heidner nicht beantworten. Die Urlauber am „Grünen Dach Europas“ wissen die Komfortversion des antiken Fasses auf alle Fälle sehr zu schätzen.
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