Moms only

„Behalten Sie trotz Ihrer Ängste die Lebensfreude.“

Denken Sie immer daran: Wir leben JETZT! Und nur JETZT k.nnen wir auch etwas tun, sagt Ulrike Kriegler, Lebens- und Sozialberaterin in Wien.

Welche besonderen Ängste haben Mütter in Bezug auf die Zukunft ihrer Kinder?

Die Angst, dass ein Kind schwer erkrankt oder im schlimmsten Fall sogar stirbt, ist wahrscheinlich der schrecklichste Albtraum im Leben jeder Mutter. Alle Mütter wünschen sich, dass ihre Kinder „gesund und stark“ sind und bleiben. Neben dem „wieder gesund werden“ tauchen Ängste auf über Schule, Ausbildung, Werdegang, Beruf, Selbstständigkeit, soziale Zugehörigkeit und finanzielle Herausforderungen. Und wenn es keine Krankheit ist, die unser Leben und das unserer Kinder schwer beeinträchtigen könnte, dann ist es der fortschreitende Klimawandel. Die immer lauter werdenden Warnrufe führender ExpertInnen stellen ja eine düstere Zukunft in Aussicht. Für unsere Kinder bedeutet das eine neue Weltordnung, wo es nicht mehr stetig bergauf geht, sondern der Zenit überschritten scheint. Unsere Nachkommen könnten mit ganz neuen Herausforderungen zu kämpfen haben. Das bereitet uns Sorgen und Ängste, weil wir unsere Kinder gut auf die Zukunft vorbereiten möchten und selbst nicht genau wissen, wie und was Zukunft in der Folge bedeutet.

Sowohl ein Leben mit Corona als auch der Klimawandel sind reale Zukunftsszenarien. Wie kann eine Mutter mit ihren Sorgen so umgehen, dass sie sich selbst nicht jede Lebensfreude nimmt?

Die Lebensfreude zu behalten, ist für alle Beteiligten eine ganz wichtige Herausforderung. Es bringt nämlich keine Verbesserung der Situation, wenn ich auch noch die Lebensfreude verliere. Es verschlechtert die Situation nur und belastet alle weiteren Familienmitglieder zusehends. Das  ist auch ein Ziel, dass jede Mutter unter ihrer eigenen Kontrolle hat und woran sie selbst arbeiten sollte: Wie kann ich mir etwas Gutes tun, woran habe ich am meisten Spaß, was bringt mir Energie zurück, was belastet mich dagegen und bringt mich in schlechte Stimmung? Diese Fragen darf man sich immer wieder stellen, da Sie darüber entscheiden, wie ICH persönlich mit einer Situation  umgehe und so mein Leben wieder selbst gestalte. Gelingt das alleine nicht, sollte Sie sich professionelle Hilfe holen.

Wie kann eine Mutter lernen, so damit umzugehen, dass sie ihre Familie nicht übermäßig belastet?

Jede Generation hatte ihre Herausforderungen zu meistern und diese sind immer anders, sonst wären sie ja keine neuen Herausforderungen. Es ist vielleicht ein Teil unseres Lebens, an dem wir selbst wachsen können, weil wir unfreiwillig aus der Komfortzone hinausgeworfen werden. Was wir selbst in der Hand haben ist die Frage, wie weit ich mich von Bedrohungen einschüchtern lasse, indem ich ihnen übermäßig viel Zeit und Raum gebe. Wenn Menschen über ihr Schicksal berichten und darüber, wie sie es gemeistert haben, wird immer eines klar: Sie sagen trotzdem JA zum Leben! Im Zentrum steht die Sinnfrage: Was kann ich daraus lernen?

Ist es förderlich, mit der Familie die Angst zu besprechen?

Es ist in jedem Fall hilfreich, solch weltbewegenden Themen immer wieder im Kreis der Familie zu diskutieren. Vielleicht gelingt das eine oder andere Umdenken in eine bessere Richtung. Das sind auch genau die Möglichkeiten, die uns in dieser schwierigen Zeit zur Verfügung stehen.

Was kann eine Mutter ihren Kindern antworten, die angstbezogene Fragen über ihre Zukunft stellen?

Ich empfehle, alles anzusprechen, was einem am Herzen liegt und wichtig erscheint. Man sollte aber die eigene Rolle und Bedeutsamkeit im System nicht überschätzen, weil das psychisch kaputt machen kann. Dabei hilft, nie den Humor zu verlieren, egal wie düster manche gerade in die Zukunft blicken, weil wir immer im JETZT leben, im JETZT handlungsfähig sind und unser JETZT auch genießen sollen und dürfen. Genau das gibt uns und unseren Kindern die Kraft, neue Ziele umzusetzen und unsere Zukunft gut mitgestalten zu können. Wenn Ihre Kinder also Ängste haben, erklären Sie genau das in einer altersgerechten Form.

 

Interview mit Ulrike Kriegler, www.move-your-mind.at

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