Nachwuchs im Anmarsch
Endlich ist es so weit, Nachwuchs in der jungen Familie kündigt sich an. Was wird das ältere Geschwisterkind dazu sagen? So bereiten Sie Ihr Erstgeborenes auf die neue Situation vor und beugen Eifersüchteleien und Schwierigkeiten vor.
Mit der Geburt des ersten Kindes ändert sich die Familiensituation
zum ersten Mal vollkommen. Egal, ob alleinerziehender Elternteil oder Familie mit Vater und Mutter, für alle entsteht eine neue Lebenssituation und jeder muss sich in seiner veränderten Rolle einfinden. Das Neuge- borene wird viel Zeit in Anspruch nehmen, es braucht Aufmerksamkeit und Pflege, Zuwendung und Liebe. Von der ersten Sekunde an rückt es in den meisten Fällen in den Mittelpunkt des Familiengeschehens und erlangt dort die beinahe ungeteilte Aufmerksamkeit. Aus dieser Position wird es verdrängt, sobald ein Geschwisterchen geboren wird. Der Neuankömmling fordert nun intensive Zuwendung, Spiele mit dem ersten Kind müssen verschoben oder unterbrochen werden, der Satz „Wart einmal ein bisschen, ich muss erst…“ erlangt große Häufigkeit. Das ist es aber genau, was das ältere Geschwisterchen gar nicht kennt. Bedürfnisse aufschieben und teilen. Die Liebe der Erwachsenen gilt fortan nicht mehr ihm allein, das Kind sieht, dass auch ein anderes Kind Zuwendung und Liebe erfährt.
Bereits in der Schwangerschaft kann es vorkommen, dass ältere Kinder ihre Bedürfnisse aufschieben müssen. Vielleicht ist der Mama manchmal übel, vielleicht gibt es Komplikationen, vielleicht wird Mama schneller müde, ist eventuell reizbar oder körperlich eingeschränkt. Mama verändert sich und auch die Umgebung wird sicherlich umgestaltet. Muss ein Zimmer geteilt werden, werden Neuanschaffungen getätigt für das kommende Baby, ja, steht vielleicht sogar ein Umzug ins Haus?
Die wichtigsten Tipps auf einen Blick
→ Berichten Sie vom Nachwuchs am besten ab Sichtbarkeit und Sicherheit der Schwangerschaft.
→ Beziehen Sie das ältere Kind in Ihre Erfahrungen und Gefühle mit ein: „Heute turnt das Baby aber wild!“ oder „Jetzt ist das Baby so groß wie eine Zitrone.“
→ Sehen Sie sich Bilderbücher und Fotos an, die das Geschwisterkind selbst als Baby zeigen und berichten Sie von damals.
→ Bereiten Sie sich als Eltern selbst ausreichend auf die bevorstehenden Veränderungen vor, reden Sie auch über Ihre Ängste und negativen Gefühle.
→ Planen Sie freiwillige, kleine Hilfsdienste, die das ältere Kind nach der Geburt übernehmen wird: Windeldienst, Vorsingen, Gewand aussuchen…
→ Lassen Sie das Kind beim Einkauf von Babysachen auch etwas aussuchen, beziehen Sie es in kleinen, möglichen Bereichen in die Planung mit ein.
→ Keine Panik, wenn das Geschwisterchen plötzlich auch wieder zum Baby wird! Versorgen Sie es mit Liebe und Einzelzuwendung, diese meist kurze Phase ist normal.
→ Wird das ältere Kind aggressiv, überlegen Sie, was es Ihnen damit sagen möchte. Sperren Sie es nicht weg oder bestrafen Sie es nicht! Ihr älteres Kind macht auf sich aufmerksam und braucht Zeit und Zuwendung.
→ Erzählen Sie vor der Geburt nicht von einer/einem nahenden Spielkameradin/en, denn die Zeit mit einem Säugling bedeutet etwas anderes.
→ Babys soll man nicht warten lassen, außer es ist unvermeidbar.
→ Halten Sie an möglichst vielen Gewohnheiten mit dem ersten Kind fest und planen Sie feste Zeiten auch mit ihm allein ein.
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