Erziehung

Gewalt-Prävention an Wiener Schulen

Die Bildungsdirektion für Wien und die Rechtsanwaltskammer Wien starten gemeinsam die Aktion "Gewalt und Hass - Prävention an Schulen: die Rechtsanwaltschaft klärt auf!". Dabei besuchen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte Klassen und klären die Schülerinnen und Schüler über rechtliche Folgen von Mobbing und Gewalt auf.

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Gerade digitale Kommunikationsmittel und Soziale Medien fördern in Kombination mit Frustrationen über die aktuelle Lebenssituation die Mobbing- und Gewaltbereitschaft junger Menschen. Daher startet die Wiener Rechtsanwaltskammer gemeinsam mit der Bildungsdirektion für Wien die Aktion „Gewalt und Hass – Prävention an Schulen“. An dieser Initiative können alle Wiener Schulen der 7. bis 9. Pflichtstufe teilnehmen. „Es muss in unser aller Interesse sein, in diesem Bereich noch mehr Bewusstsein zu schaffen. Den Kindern strafbare Handlungen zu erklären und ihnen die möglichen Folgen für sich selbst und ihre Eltern aufzuzeigen, halten wir für ein Gebot der Stunde“, sagen Michael Enzinger, Präsident der Wiener Rechtsanwaltskammer und der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer bei der gemeinsamen Vorstellung der Initiative im Lise Meitner Realgymnasium im 1. Wiener Bezirk.

Viele vermeintliche Kavaliersdelikate sind keine Kleinigkeit

Die Rechtsanwaltskammer kommt mit dem Anstoß dieser Aktion Ihrer Verpflichtung als Servicestelle in Rechtsfragen nach. Die Pädagoginnen und Pädagogen sollen an den Schulstandorten in ihrer Bildungsarbeit unterstützt werden. Wie wichtig Prävention ist, zeigt sich in vielen Bereichen des Lebens. Möglichst früh mit Aufklärung bei den verschiedensten Aspekten unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens und unserer demokratischen Grundregeln zu beginnen, kann späteren Problemen im Erwachsenenalter entgegenwirken.

Interessierte Schulen melden sich via Online-Plattform der RAK Wien, ihnen wird dann ein Vertreter aus der Rechtsanwaltschaft zur Seite gestellt. Über 130 Mitglieder der Rechtsanwaltskammer stehen bereits für das Projekt zur Verfügung (Stand 4.4.2022). Am vereinbarten Tag kommt die Rechtsanwältin oder der Rechtsanwalt jeweils für eine Schulstunde in die Klasse und erläutert anhand einer pädagogisch abgestimmten Präsentation mit den Schülerinnen und Schülern das Thema. Von Grundlagen wie „strafbaren Handlungen“ über die Art von Strafen, das Jugendstrafrecht bis hin zum wichtigen Bereich Hass im Netz, Cybermobbing und dessen Folgen wie üble Nachrede oder unbefugte Bildaufnahmen sind viele relevante Rechtsbereiche abgedeckt.

Der pädagogische Nutzen ist groß, weiß Hilarius Graf, Schulleiter am Lise Meitner Realgymnasium, aus dem Schulalltag zu berichten: „Gerade im Alter von 14 Jahren, wenn die Strafmündigkeit beginnt, empfinden es viele junge Erwachsene noch als Spaß, wo anderen eigentlich bereits Schaden zugefügt wird. Dass so manche Handlung dabei auch schon strafbar ist, vergessen viele Schülerinnen und Schüler aber leider auch einige Eltern. Vorträge und Aktionen wie diese helfen uns sehr.“

"Null-Toleranz-Haltung gegenüber Gewalt an Schulen"

Bildungsdirektor Heinrich Himmer ergänzt: „In Wien vertreten wir eine klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber Gewalt an Schulen. Diese Haltung erfordert Präventions- und Aufklärungsarbeit. Denn: Viele Kinder und Jugendliche sind sich der Tragweite und Konsequenzen mancher Handlungen nicht bewusst – das wollen wir ändern! Gemeinsam mit der Rechtsanwaltskammer Wien setzen wir mit diesem Projekt einen weiteren wichtigen Schritt gegen Gewalt an Wiener Schulen.“

„Als Wiener Rechtsanwaltschaft wissen wir aus unserer täglichen Arbeit, was das Prinzip ,Prävention vor Strafe‘ bewirken kann. Neben unserer Aufgabe als Interessensvertretung ist es unsere Pflicht, auch dem Rechtsstaat zu seinem Durchbruch zu verhelfen. Aktionen wie diese zu überlegen und auf den Weg zu bringen, ist Teil unserer Strategie“, sagt Michael Enzinger anschließend.

Die Aktion „Gewalt und Hass – Prävention an Schulen: die Rechtsanwaltschaft klärt auf!“ startet noch im april 2022 und wird zunächst bis zu den Sommerferien geblockt ablaufen und im neuen Schuljahr 2022/23 fortgesetzt, solange es interessierte Schulen gibt. 70 Schulstandorte haben sich mit Stand 4.4.2022 insgesamt 240 Klassen bereits angemeldet.

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