Systemische Therapie bietet Vorteile bei Kindern und Jugendlichen
Systemische Therapie bei Kindern und Jugendlichen: Vorteile bei bestimmten psychischen StörungenBei Essstörungen und bei psychischen Störungen, die auf die Einnahme psychotroper Substanzen zurückgehen, zeigt sich ein Vorteil gegenüber anderen Therapieansätzen.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht derzeit im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), ob die Systemische Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen Vorteile im Vergleich zu anderen Behandlungen oder zu keiner Behandlung hat. Vorläufiges Ergebnis: Bei Essstörungen und bei psychischen Störungen, die auf die Einnahme die Psyche beeinflussender Substanzen wie Drogen zurückgehen („psychotrope Substanzen“), zeigt sich in Studien ein Vorteil der Systemischen Therapie gegenüber anderen Behandlungen.
Sinkender Cannabiskonsum und Hilfe bei Essstörungen
Die nun vom IQWiG vorgelegte vorläufige Nutzenbewertung „Systemische Therapie als Psychotherapieverfahren bei Kindern und Jugendlichen“ basiert auf der Auswertung von 37 randomisierten kontrollierten Studien. Im Anwendungsbereich „Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen“ zeigen die Studien Vorteile für die Systemische Therapie im Vergleich zu den bislang von den Krankenkassen gemäß Psychotherapie-Richtlinie erstatteten Psychotherapieverfahren („Richtlinientherapie“). Beispielsweise waren in einer Studie mit 450 Cannabiskonsumenten im Alter zwischen 13 und 18 Jahren in der Systemischen-Therapie-Gruppe im Vergleich zur Richtlinientherapie-Gruppe bei Studienende sowohl der Cannabisgebrauch geringer als auch die Anzahl der Symptome einer Cannabiskonsumstörung.
Bei Essstörungen lässt sich gegenüber Psychotherapien, die nicht zur Richtlinientherapie gezählt werden, und auch gegenüber sonstigen Behandlungen ein Vorteil der Systemischen Therapie ableiten.
Bei affektiven Störungen wie Depressionen sowie bei Angst- und Zwangsstörungen zeigen die Daten Vorteile der Systemischen Therapie gegenüber einer Placebo- oder keiner Behandlung.
Für die Anwendungsbereiche „Störungen des Sozialverhaltens“ und „Seelische Krankheit aufgrund frühkindlicher emotionaler Mangelzustände“ skizziert die IQWiG-Projektgruppe in ihrem Vorbericht jeweils Eckpunkte für Erprobungsstudien, mit denen geprüft werden kann, ob die Systemische Therapie hier die Versorgung verbessert.
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