GC 26: Kinderrechtlicher Auftrag zum Klimaschutz der UNO
Kinderrechts- und Klimaschutzorganisationen setzen gemeinsames Zeichen für verpflichtenden Klimaschutz anlässlich des Launch der Allgemeinen Bemerkung 26 (GC 26) des UN-Kinderrechtsausschusses.
Heute stellt der UN-Kinderrechtsausschuss die „Allgemeine Bemerkung Nr. 26 zu den Kinderrechten und der Umwelt mit besonderem Fokus auf den Klimawandel” offiziell vor (im Original: „General Comment No. 26 on Children’s Rights and the Environment with a Special Focus on Climate Change“, kurz GC26). Der Launch des GC26 ist Anlass zur Freude und wird mit vielen Aktivitäten weltweit gefeiert, etwa Baumpflanzaktionen, die junge Menschen organisiert haben.
Klimaschutz wird fixer Bestandteil der Kinderrechte
Mit dem GC26 verpflichtet der UN-Kinderrechtsausschuss die Vertragsstaaten der UN-Kinderrechtskonvention angesichts der Klimakrise zu sofortigem Handeln, um für die Einhaltung der Kinderrechte zu sorgen. „Klimaschutz ist Kinderschutz. Der GC26 zeigt diese Verbindung und die daraus resultierenden kinderrechtlichen Verpflichtungen noch einmal ganz konkret auf“, so Sebastian Öhner von der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien. Anhand spezifischer Kinderrechte wie den Rechten auf Leben und Entwicklung, Gesundheit, Nichtdiskriminierung, Bildung, Schutz vor Gewalt oder Mitspracherechten wird im GC26 erläutert, wie Staaten diese Rechte anlässlich der Klimakrise gewährleisten müssen und wie das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt umzusetzen ist.
Junge Menschen einbeziehen
Kinder und Jugendliche besonders betroffen
„Kinder sind aufgrund ihrer körperlichen und kognitiven Entwicklung darüber hinaus schon jetzt besonders betroffen von den Folgen der Klimakrise“, so Corinna Geißler von UNICEF Österreich. „Hitzewellen, Nahrungsmittelknappheit, Erkrankungen aufgrund verschmutzten Wassers sowie die psychischen und physischen Folgen von Unwetterkatastrophen wirken sich auf sie gravierender aus als auf Erwachsene. Besonders vulnerabel sind dabei Mädchen, Kinder mit Behinderung sowie Kinder, welche in Armut und abgelegenen Gebieten leben. Nahezu JEDES Kind – mehr als 99 % – ist bereits jetzt Gefahren des Klimawandels wie Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen ausgesetzt.“
„Wir sind fest davon überzeugt, dass das Bewusstsein für ökologische Kinderrechte eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen und gerechten Zukunft spielt“, sagt Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf. „Es ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Chance für uns alle, jetzt zu handeln und die Bedürfnisse der jungen Generation in unseren Entscheidungen und Handlungen zu berücksichtigen.“ Und Christian Zauner von Parents For Future ergänzt: „Der GC26 trägt dazu bei, den untrennbaren Zusammenhang zwischen Kinderrechten und Klimakrise stärker sichtbar zu machen und ist ein klarer, konkret ausgearbeiteter Handlungsauftrag, um Kinderrechte zu gewährleisten.“
Österreich-Veranstaltung am 21. November 2023
Das Netzwerk Kinderrechte nimmt gemeinsam mit Klimaschutzorganisationen den im GC26 formulierten Umsetzungsbedarf zum Anlass, zwei Monate nach dem Launch des GC26 eine interdisziplinäre Konferenz zu organisieren: Am 21. November wird unter dem Titel „Kinderrechte als Chance und Auftrag im Klimaschutz“ der GC26 in all seinen Dimensionen beleuchtet. Politische Akteur:innen, junge Menschen, Medienvertreter:innnen und andere Interessierte sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und gemeinsam die Chancen zu ergründen, die Kinderrechte im Klimaschutz bieten, Wissen über bestehende Verpflichtungen sowie Handlungsansätze zu teilen, aktuelle Hürden und Handlungsbedarf zu analysieren und sich über Wege, Strategien und Policies zur Eindämmung der Klimakrise auszutauschen.
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