Bildung

Unterstützung beim Lernen

Mit dem Eintritt in die Volksschule beginnt eine wichtige Zeit im Leben des Kindes, denn es lernt grundlegende Fähigkeiten wie Schreiben, Lesen und Rechnen. Eltern möchten ihrem Kind dabei helfen, doch wie lernt man richtig mit einem Volksschulkind?

 

Mit dem Übertritt in die Volksschule ändert sich für Kinder der bisher gewohnte Tagesablauf vollständig. Nach den Lerneinheiten in der Schule warten am Nachmittag auch noch oft die Hausaufgaben, oder es muss der neue Unterrichtsstoff geübt und wiederholt werden und auch für Prüfungen soll der kleine Schüler lernen. Laut einer Umfrage der Arbeiterkammer brauchen fast zwei Drittel aller Schüler beim Lernen die Hilfe ihrer Eltern. Volksschüler benötigen gemäß der Umfrage die meiste Unterstützung: 86 Prozent der Eltern gaben an, dass sie nachmittags mit ihren Kindern lernen.

Verschnaufpause vor dem Lernen

Damit das Lernen auch von Erfolg gekrönt ist, gilt es einige Punkte zu beachten. In den ersten Schulwochen sollten Eltern darauf achten, einen guten Arbeitsstil aufzubauen, denn die Art und Weise, wie eine neue Tätigkeit zum ersten Mal durchführt wird, wird als besonders einprägsam empfunden. Das Verhalten ist später nur schwer zu ändern. So können schlampig gemachte Hausaufgaben und Unordentlichkeit am Arbeitsplatz leicht zur Gewohnheit werden. Auch die Lernzeiten sollten jeden Tag gleich eingeteilt werden. Rituale helfen Kindern, sich in einer neuen Situation besser zurechtzufinden. Es ist nicht zu empfehlen gleich nach der Schule mit den Hausaufgaben oder dem Lernen zu beginnen. Kinder brauchen eine Verschnaufpause. „Konzentriert lernen kann nur, wer sich vorher entspannt hat! Daher sollte man nach der Schule vorerst einen hungrigen Magen stillen. Denn ein leerer Bauch studiert nicht gern. Bitte auch nicht auf die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit vergessen, am besten ungesüßt. Bewegung ist auch einer der wichtigen Lernfaktoren. Daher essen, trinken, bewegen, ruhen. Wer so gestärkt in die nächste Lernphase startet ist klar im Vorteil“, erklärt Angela Schmidt von Lernquadrat. Auch eine positive Herangehensweise der Eltern ist wichtig. Sätze wie „Du kannst nicht Mathematik!“ sollten ebenso vermieden werden, wie „Ich verschwende hier nur meine Zeit“. Auch der Vergleich mit Mitschülern oder Geschwisterkindern ist nicht hilfreich. Denn jedes Kind lernt anders und hat seinen eigenen Rhythmus und sein eigenes Tempo.

 

 

Praktische Lernübungen

Die Konzentrationsspanne von Volksschulkindern beträgt zehn bis 20 Minuten. Die Lernphasen darüber hinaus auszudehnen überfordert die Kinder und sie nehmen den Lernstoff nicht mehr auf. Es ist also besser die Lerneinheiten kürzer zu halten und dazwischen Pausen zu machen. Hier kann zum Beispiel eine Eieruhr helfen, Lernzeiten und Pausen richtig einzuteilen. Viele Eltern fragen sich auch, ob sie sich strikt an die Lehrbücher halten müssen oder ob sie auch eigene Ideen einbringen können „Eine Mischung aus beidem wäre optimal. Einerseits sollten natürlich die Vorgaben der Schule erfüllt werden, die Bücher und Übungszettel genutzt werden, die von den Lehrern und Lehrerinnen in der Schule vorgegeben werden. Jedoch kann das Einbringen von eigenen Ideen das Lernen und Üben zu Hause natürlich lebendig und auch lebensnah gestalten. Lernen kann gerade bei Volksschulkindern sehr praktisch und haptisch gestaltet werden. Lernen kann man mit Kindern beim Einkaufen gehen, wie beim Bezahlen, Preise lesen, Mengen ausrechnen usw., beim Autofahren etwas im Kopf rechnen lassen aber auch mit Lernspielen!“, so Schmidt. Kinder können auch beim Kochen helfen und das Rezept laut vorlesen oder die Zutaten abmessen. Dadurch lernen sie mit allen Sinnen, ohne dass es sich wie lernen anfühlt.

 

Auf den Spaß nicht vergessen

Lernen mit Kindern sollte abwechslungsreich, praxisbezogen, spannend und einfallsreich sein. Auch auf den Spaß darf nicht vergessen werden. „Was mit Emotionen gelernt wird, sitzt noch besser. Am besten sind da natürlich positive Emotionen. Also Spaß, lustige Beispiele, lustige Geschichten können durchaus in den Lernalltag eingebunden werden“, so Angela Schmidt. Beim Erlernen der Buchstaben hilft es oft, die Buchstaben mit den Armen in die Luft zu malen. Man kann sie auch mit einem Pinsel auf einen großen Bogen Papier oder mit Kreide auf den Boden malen. Das Kind könnte das Einmaleins auf einem Bein stehend üben oder mit zugehaltener Nase einen Text laut vorlesen oder ein Gedicht aufsagen.Auch Gruppenspiele mit anderen Kindern sind beim Lernen hilfreich. Ob Merkspiele, Zähl- und Rechenspiele, Wörterraten, Schnurspringen und dabei einen Reim aufsagen oder Rätsel lösen, Kindern macht es Spass sich mit anderen zu messen und vielleicht sogar etwas besser zu können als ältere Geschwister.

 

Mit einem Erfolgserlebnis abschließen

Begreift ein Kind ein Hausaufgabenbeispiel nicht gleich, sollte man Geduld haben und ihm ansatzweise auf die Sprünge helfen und Tipps geben, wo und wie man nachschlagen könnte. „Wenn ein Kind konzentriert über einer Aufgabenstellung sitzt und über Lösungswege nachdenkt, ist das schon ein erster Schritt auf der Leiter der Lernstufen. Wenn dann ein „Aha-Erlebnis“ kommt, durch eigenes Nachdenken ausgelöst, bringt das auch ein Erfolgserlebnis für das Kind. Aber bitte lassen Sie Ihre Kinder nicht zu lange alleine mit scheinbar unlösbaren Aufgaben. Das ist frustrierend und bringt das Kind nicht weiter.“, so Schmidt. Lern- und Schreibarbeiten sollten immer positiv beendet werden – so bleibt die Lust am Lernen erhalten.

 

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