Politik

Ernüchterndes Regierungszeugnis: „Genügend“ bei Teuerung

Über 2.400 Jugendliche aus ganz Österreich haben die Bundesregierung in 14 Themen benotet und ein ernüchterndes Regierungszeugnis ausgestellt.

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In der im Rahmen der Kampagne „Steh für was“ durchgeführten Erhebung bewerteten junge Menschen im Alter von 14 bis 30 Jahren die Leistungen der österreichischen Bundesregierung mit den Schulnoten „Sehr gut“ bis „Nicht genügend“. Das so entstandene Zeugnis, sowie konkrete Forderungen der Teilnehmenden, werden Politiker:innen aller Parteien zur Verfügung gestellt, damit die Entscheidungsträger:innen stärker auf die Bedürfnisse junger Menschen eingehen kann.

Bei Teuerung fällt die Regierung durch

Am schlechtesten schnitt die Bundesregierung im Bereich Teuerung ab, mehr als ein Drittel der Befragten bewerteten die Leistung mit „Nicht genügend“. Aufgrund der steigenden Preise für Lebensmittel, Energie und Wohnraum machen sich immer mehr junge Personen Sorgen um ihre Zukunft. Konkrete Forderungen in diesem Bereich sind Preissenkungen, insbesondere von Grundbedürfnissen (z.B. Lebensmittel, Miete, Treibstoff, …) und Lohnerhöhungen, vor allem bei Gruppen mit niedrigem Einkommen. Die zweitschlechteste Bewertung erhält die Bundesregierung im Bereich Klimawandel – mit einer durchschnittlichen Note von 3,6. Gefordert werden ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs und institutionell getragene Maßnahmen, deren Kosten fair verteilt werden sollen. Auch mit dem Thema Korruption ist Österreichs Jugend unzufrieden. Sie fordert strengere Kontrollen, ein schärferes Lobbygesetz und die Limitierung des Einflusses der Superreichen und Konzerne.

Am schlechtesten schnitt die Bundesregierung im Bereich Teuerung ab, mehr als ein Drittel der Befragten bewerteten die Leistung mit „Nicht genügend“.

60 % sind gegen Atomkraft

Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmenden (60 %) wünscht sich eine offene Debatte über den Ausbau der EU hin zu den Vereinigten Staaten von Europa, und auch der Tenor in der Diskussion über einen NATO-Beitritt ist leicht positiv. Weiters sind knapp 60 % der Abstimmenden gegen eine Neueröffnung der Debatte über Atomkraftwerke. Das Thema „Wehrpflicht für alle“ hat eine hohe Relevanz für die junge Generation, denn 55% der Befragten wollen eine offene Diskussion darüber. Dabei zeigte sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Männern und Frauen, denn 64% der Männer befürworteten dies, aber nur 48% der Frauen.

Hintergrund Die Kampagne „Steh für was“ ist eine Initiative zur Förderung politischer Teilhabe junger Menschen, insbesondere im Hinblick auf die Nationalratswahl 2024. Sie kann als nationale Fortsetzung der EU- weiten Initiative #StandForSomething verstanden werden und richtet sich an Personen zwischen 14 und 30 Jahren. Die Kampagne wird von der Europäischen Union kofinanziert und vom Verein EUth koordiniert.

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