Tik Tok tickt auch im neuen Jahr
Tik Tok: Trendig & toxisch zugleich. Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr - besserer Umgang und mehr echte Familienzeit. Ein SOS-Kinderdorf Familientipp für den richtigen Umgang mit der beliebten Plattform.
Immer wieder erreichen uns erschütternde Inhalte auf dem Social Medien Kanal Tik Tok. Ob Suizid-Szenen von Jugendlichen, waghalsige Mutproben, Quelle zur Radikalisierung, sexuelle Belästigung. Die beliebte Plattform bringt neben Spaß und Unterhaltung, auch viele Gefahren und Risiken. Zunehmend erreicht Tik Tok auch durch künstliche Intelligenz beängstigende Dimensionen. Vor allem für betroffene Eltern. Weniger Handynutzung im neuen Jahr? Könnte ein guter Vorsatz sein. Verbieten kann man es nicht. Der gesunde Umgang zählt. Petra Katzenschläger, Familientipps und Pädagogische Leiterin bei SOS-Kinderdorf: „TikTok gehört zu den beliebtesten Apps der Jugendlichen. Es ermöglicht das Erstellen und Teilen von kurzen Videos, kombiniert mit Musik, Filtern und Spezialeffekten. Eine gewisse Kompetenz ist jedoch von Nöten, um kritisch damit umgehen zu können. Auch wenn Kinder ihren Eltern im Internet bereits oft überlegen sind, benötigen sie Unterstützung. Sie müssen abschätzen lernen, ob bestimmte Quellen glaubwürdig sind, oder dass bestimmte Informationen nicht weitergegeben werden sollen. Zudem sollten sie ihre Kinder begleiten, wenn sie auf schockierende Inhalte treffen.“
#1 - Begleitung
Seien sie offen für das Interesse ihrer Kids an TikTok, schauen sie sich gemeinsam die Videos an. Gehen sie auf Fragen unaufgeregt ein und beantworten diese altersgemäß. Es ist auch normal, dass wir nicht auf alle Fragen antworten können. In diesem Fall steht das Interesse im Vordergrund.
#2 - Gemeinsam auf Entdeckungsreise
Probieren sie mit ihren Kindern selbst Videos aus. Somit können sie die Faszination von TikTok besser verstehen und auch Risiken besser einschätzen.
#3 - Regeln vereinbaren
Besprechen sie gemeinsam, was ihre Kinder posten dürfen und was nicht, zB.: keine erotischen Videos, da diese Auslöser für Grooming, Cybermoobing oder Erpressung sein können. Es muss bewusstgemacht werden, das alles, was veröffentlicht wird, kaum mehr aus dem Netz gelöscht werden kann.
#4 - Privatsphäre schützen
Achten sie auch bei TikTok auf Privatsphäre. Bedenken sie, Profilinformationen sind für alle Nutzer zugänglich, auch wenn das Konto auf „privat“ gestellt ist.
#5 - Nein-Sagen
Ermuntern sie ihre Kinder, dass sie klar nein sagen dürfen, wenn ihre Privatsphäre verletzt wird. Vermitteln sie, dass es nicht ihr Fehler war, wenn sie zB sexuell belästigt wurden. Als Erwachsener versuchen Sie Ruhe zu bewahren, Beweise mittels Screenshots zu sichern. Wenn die Belästigungen ins straffällige Abrutschen, machen Sie unbedingt eine Anzeige.
#6 – Echte Familienzeit
Zum Thema Internetnutzung sollten Erwachsene Vorbild sein. Gemeinsam Kochen, Ausflüge oder Ähnliches sind eine schöne Alternative für Medienzeiten und stärken die Beziehung und Bindung zu ihrem Kind.
#7 - Kreativität anregen
TikTok bietet schöne Möglichkeiten, sich ohne viel Aufwand kreativ auszudrücken. Wenn sie es schaffen, offen mit den Themen, die ihr Kind heranträgt, umzugehen und sie von Anfang an klar und transparent handeln, dann haben sie eine gute Basis geschaffen, dass TikTok ein Medium wird, dass allen Spaß bereitet.
Weitere Tipps zum Familienleben: www.sos-kinderdorf.at/familientipps
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