Kindermode mit Herz
Das Label Herzilein steht für fröhliche und bunte Kinderkleidung made in Vienna. Gründerin Sonja Völker war einst Volksschullehrerin – dann wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit.
Mitten in Meidling, im 12. Wiener Gemeindebezirk, ist die Denk- und Produktionsfabrik von Herzilein. Hier entstehen sie, die bunten Kleider mit den Sternen, die Pullis mit den frechen Tiermotiven und die niedlichen Babystrampler des Modelabels, das eine der wenigen österreichischen Kindermodefirmen ist, die in Österreich kreieren, produzieren und verkaufen.
Von der Lehrerin zur Designerin
„Meine Mode“, sagt Sonja Völker, „lässt Kinder noch Kinder sein. Sie soll bequem sein und Spaß machen – und Kindern wie Eltern gefallen. Die Kollektionen sollen gut zueinander passen und auch kombinierbar sein. Außerdem ist mir wichtig, dass die Stoffe eine gute Qualität haben.“ Glitzerjeans und Mode wie für Erwachsene sucht man in den Shops vergeblich, dafür gibt es unifarbene und gemusterte Kleider und Hosen, Jacken, Babygewand und Accessoires für Kinder von 0 bis 12. Die Kleider sind aus bequemen Schnitten, haben liebevolle Details und sollen vor allem den Kindern Freude bereiten. Für Mädchen etwa gibt es dick in Schal und Haube eingewickelte Pinguin-Aufdrucke auf Wintermänteln, mit rosa Tupfen und Pferdchen verzierte Kleider und farbenfrohe Blumenprint Shirts. Die Buben-Kollektion umfasst kuschelige Hoodies mit Krokodil-Print, Häschen-Pyjamas und T-Shirts mit „Born to be wild“-Aufdrucken.
Sonja Völker war nicht immer Kindermoden-Designerin, noch vor wenigen Jahren war die zweifache Mutter Volksschullehrerin, hatte jedoch immer schon eine Liebe zum Handwerk und nähte viele Kleider ihrer beiden Kinder selber. Schnell sprach sich die Qualität ihrer selbst hergestellten Kleidung herum. Dann, 2005, wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete den ersten Herzilein-Shop in der Wesrbahnstraße in Neubau, es folgten zwei weitere Geschäfte in der Innenstadt und dem 8. Bezirk. Die größten Hürden am Weg zur Kindermoden-Designerin? Behördliche Auflagen sowie die große Verantwortung den Mitarbeiterinnen gegenüber sind es heute noch, die die Wiener Seldmade-Frau am meisten herausfordern, wie sie sagt. Dennoch könnte sie es sich nicht anders vorstellen und baut sich gerade mit der Herzlein Papeterie ein zweites Standbein auf. In dem Concept Store gibt es alles rund um Papier- und Lederwaren, Verpackung, Grußkarten und Geschenke – für Erwachsene ebenso wie für Kinder.
Wohlfühlen beim Shoppen
Von Herzilein gibt es mittlerweile drei Geschäfte in Wien und einen eigenen Onlineshop. Die Mode aus Wien ist mittlerweile so begehrt, dass sie bis nach Los Angeles, Dubai und Shanghai verkauft wird – dennoch zählt für Sonja Völker das direkte Kauferlebnis betont sie. Beratung und Atmosphäre sind ihr wichtig, prägen sie doch das Einkaufserlbnisse und tragen zu Erinnerungen bei, die man mitnimmt. Eine Philosophie, die auch ihre Läden, die wie aus einem Pipi Langstrumpf Film wirken ausdrücken. Die Auslagen sind individuell und liebevollst gestaltet: in ihnen stehen kleine Puppenstuben mit altem Spielzeug und Stofftieren, die jeder aus seiner Kindheit kennt. Die Geschäfte verströmen eine wohlige Wohnzimmer Atmosphäre, eine Art Kinder-Gesamtkunstwerk, ganz nach den Ideen der Gründerin.
Auch die zwei mal jährlich erscheinenden Kollektionen entwirft Sonja Völker selber, umgesetzt werden die dann von Näherinnen mitten in Wien. Trends interessieren Sonja Völker wenig – im Gegenteil. „Unsere Mode soll langlebig sein und lange Freude bereiten, es ist keine Massenware. Man kann auch vieles, wie Stofftiere, Badetücher und Mützchen, personalisieren indem man es mit dem Namen des Kindes bestickt. Dadurch ist alles individuell“, erklärt Sonja Völker ihre Philosophie. Die Kunden von herzilein sind bunt gemischt von Einheimischen, die den eignene Kindern, Nichten, Neffen oder Enkeln etwas Besonderes schenken möchten bis zu Touristen aus aller Welt. Gerne kommen auch Eltern mit ihren Kindern in einen der Stores und suchen gemeinsam die neue Bekleidung aus.
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