Schön schreiben einfach lernen
Schon in der Volksschule wird immer weniger per Hand geschrieben - ein Defizit, das SchülerInnen ihre ganze Schullaufbahn mittragen.
Die Handschrift verliert in Zeiten der digitalen Medien immer mehr an Bedeutung. Ein Phänomen, das auch in Schulen zu bemerken ist, denn immer mehr Schüler haben Probleme damit, Texte leserlich mit der Hand zu schreiben.
Eigentlich schreiben wir sehr viel. Wir schreiben E-Mails, SMS und WhatsApp-Nachrichten.
Mit der Hand schreiben wir allerdings nur mehr selten. Das gilt auch für unsere Kinder. Da die Schule ein Spiegel der Gesellschaft ist, nimmt auch dort die Bedeutung der Handschrift immer mehr ab. Das Ergebnis sind Schüler mit mangelnder Schriftkompetenz, denn was nicht geübt wird, geht auch nicht flüssig von der Hand.
Unleserliches Gekrakel in den Heften ist die Folge. So kann aus einem normal begabten Schüler ein Schulversager werden, der an schriftlichen Aufgaben scheitert. Das Problem zieht sich durch alle Schultypen. Was in der Volksschule nicht einprägsam genug gelernt wurde, nimmt man als Mangel mit in die nächste Schulstufe. Deshalb sind Schüler im Gymnasium genauso davon betroffen wie Schüler in einer NMS.
Hilfe durch Übung
Eine leserliche Handschrift ist keine Frage der Intelligenz, sondern der richtigen Übung. Wichtig ist, dass das Kind den Spaß am Schreiben wiederfindet. Denn wenn es für seine unleserliche Schrift viel Kritik einstecken musste, ist die Motivation bereits verloren gegangen. Mit rhythmischen Schreibübungen lassen sich aber recht schnell Verbesserungen erzielen.
Bei Problemen mit Groß- und Kleinbuchstaben sollten Kinder die Buchstaben e und l in Schreibschrift auf Rechenkästchen über mehrere Zeilen schreiben. So wird nicht nur der Größenunterschied, sondern auch das Grundbewegungsmuster trainiert. Sieht das Kind eine Verbesserung, nehmen auch die Motivation und die Freude wieder zu – und vielleicht kann sich Oma dann über eine handgeschriebene Karte freuen.
3 Schreibübungen, um wieder schön zu schreiben
Damit die Schreibübungen leichterfallen, sollte man zu Beginn den Platz in kleinere Felder einteilen, denn es ist nicht einfach, gleich einen A4-Zettel vollzuschreiben. Die Auswahl der Werkzeuge richtet sich nach der Schreibübung, ein wesentlicher Teil ist jedoch das Experimentieren und Ausprobieren.
1. Rhythmische Schwünge
Beginnen solltest du mit dem rhythmischen Schreiben. Zuerst schreibst du nur Schlaufen und Schwünge, später kannst du auch Buchstaben einfließen lassen. Dabei geht es vor allem um den Duktus, also um die charakteristische Art der Schrift. Die Übung dient dazu, die Leserlichkeit der Handschrift zu verbessern.
2. Grundstriche des Alphabets
Die Grundstriche des Antiqua-Alphabets bestehen aus Rundung, Diagonale, Gegenrundung, Gegendiagonale, Senkrechte und Waagerechte. Mit dieser Übung werden die Grundelemente der Buchstaben trainiert. Du solltest auch auf die Abstände der Zeichen achten, um ein ausgeglichenes Schriftbild zu erhalten.
3. Antiqua-Buchstaben (Blockschrift)
Die besondere Klarheit der Schrift ergibt sich durch die ausgewogenen Proportionen, also das Verhältnis von Höhe und Breite der Buchstaben. Die Schrift besteht aus den Grundstrichen der Übung 2. Du solltest ein Werkzeug verwenden, das die
Strichstärke bei Druck nicht verändert.
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