Gesundheit

Schwangerschaft als Risiko für Adipositas & Übergewicht?

Etwa 12 bis 18kg nimmt eine Frau bei einer Schwangerschaft im Schnitt zu. Bei der Geburt verliert sie dann schnell einige Kilos, die restlichen purzeln beim Stillen in den Folgemonaten. Untersuchungen zeigen, dass etwa ein bis zwei Kilogramm als Gewichtszunahme übrig bleiben.

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Andere Stimmen jedoch meinen, dass Schwangerschaften zu einer deutlicheren und dauerhaften Gewichtszunahme führen und damit ein entscheidender Risikofaktor für Übergewicht und Adipositas darstellen. Wie häufig kommt es nun aber vor, dass Frauen während der Schwangerschaft eine beträchtliche Menge zu nehmen?

Forscher aus Melbourne sind genau dieser Frage nachgegangen und analysierten die Daten von 19617 Frauen im Altern von über 19 Jahren, die zwischen Dezember 1994 und Dezember 2015 mindestens zwei Kinder (Mehrlinge ausgenommen) nach der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt brachten.

Das Ergebnis

Es zeigte sich, dass es Unterschiede in Bezug auf die Gewichtszunahme zwischen zwei Schwangerschaften in Abhängigkeit von dem Ausgangsgewicht der Frauen bei der ersten Schwangerschaft gab. Das Gewicht wurde mithilfe des BMI in Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas eingeteilt.  Ein Anstieg des BMI um 4 Punkte zwischen zwei Schwangerschaften konnte bei 7,5 % der normalgewichtigen Frauen, bei 10,5 % der übergewichtigen Frauen und bei 13,4 % der adipösen Frauen gesehen werden.

Eine von fünf Frauen, die zu Beginn der ersten Schwangerschaft noch normalgewichtig war, gehörte bei ihrer zweiten Schwangerschaft zu der Kategorie der übergewichtigen oder adipösen Frauen.

Daraus schlossen die Forscher, dass viele Frauen von einer beträchtlichen Gewichtszunahme betroffen sind. Da Übergewicht und Adipositas für Mutter und Kind ungesund sind, sollten schwangere Frauen Unterstützung erhalten, um ihr Normalgewicht zu erhalten und Übergewicht abzubauen.

Nehmen Frauen, die Kinder zur Welt bringen, eher an Gewicht zu?

Auch Forscher aus Australien und Dänemark beschäftigten sich nun in ihrer Studie mit dieser Frage. Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Kinderkriegen und einer langfristigen Gewichtszunahme bei Teilnehmerinnen einer australischen Studie.

Die Forscher beobachteten die Gewichtsentwicklung bei insgesamt 8009 Frauen, die entweder keine Kinder zur Welt gebracht hatten bis hin zu 5 Kindern oder mehr. Über einen Zeitraum von 16 Jahren wurde dann ermittelt, welche Risikofaktoren es für einen Body Mass Index (BMI) von größer oder gleich 25 gab. Der BMI ist ein Maß zur Einschätzung des Körpergewichts. Ein BMI von ≥ 25 kennzeichnet Übergewicht.

Das Ergebnis: Kinderkriegen per se kein Risikofaktor für eine Gewichtszunahme

Innerhalb der 16 Jahre stieg der BMI der Frauen um 2,95 bis 4,9 Punkte an. Der größte Gewichtsanstieg wurde bei den Frauen beobachtet, die 5 oder mehr Kinder zur Welt gebracht hatten. Mathematische Auswertungen zeigten, dass Kinderkriegen im Gegensatz zum kinderlos bleiben nicht das Risiko erhöhte, im Laufe der Zeit zuzunehmen. An einer Depression zu leiden oder keinen Job zu haben zählten hingegen zu den Faktoren, die es begünstigten, Gewicht zuzunehmen. Auf der anderen Seite schützten körperliche Aktivität und ein Universitätsabschluss davor, im Laufe der Zeit an Gewicht zuzulegen.

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