Grillen mit Kindern: Schnelle, leckere Rezepte
Was gibt es schöneres als sommerliche Grillabende im Freien? Damit der Spaß auch wirklich ungetrübt bleibt, haben wir hier die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen und die beliebtesten Rezepte gesammelt.
Das größte Abenteuer ist natürlich das Grillen am Lagerfeuer. Doch auch an den Grillgeräten geht es gefährlich heiß her. Dazu kommen schädliche Stoffe, die in der Hitze entstehen und sich am Grillgut anlegen können – eine Vorstellung, die nicht wenigen Eltern das Grillen gleich gänzlich verleidet. Werden aber ein paar Regeln beachtet, lassen sich am Griller richtig gesunde Köstlichkeiten zubereiten.
Wenn Kinder grillen, …
… muss immer ein Erwachsener assistieren. Verbannen Sie die Kinder nicht vom Griller! Nur wenn sie mit einbezogen werden, lernen sie, die Gefahr richtig einzuschätzen. Wirklich nützlich machen können sich die Kleinen aber im Vorfeld: zum Beispiel in der Vorbereitung der Dips und Salate. Da werden Bananen zermantscht, Kapern zerfitzelt, Soßen gerührt und gepanscht. Ein Stück geraspelte rote Rübe zaubert eine Explosion in Pink in den sauren Rahm, ein Löffel Curcuma oder Curry zieht beim Umrühren Spiralen aus sonnigem Gelb. Wer geschickt ist, darf die Zutaten für die Spießchen in Stücke schneiden und auch gleich aufspießen.
Schwermetall und Leichtmetall
Alle bedenklichen Stoffe sind für Kinder doppelt bedenklich. Doch Krebserreger und Schwermetalle lassen sich vermeiden. Zum einen entstehen weniger davon, wenn weder Fett noch Marinade nach unten tropfen, zum anderen können Grillschalen die Anlagerung verhindern. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle: Lassen Sie das Grillgut nur so lang wie nötig und so kurz wie möglich am Grill. Das heißt: erst bei voller Hitze auflegen und fertige Stücke nicht am Griller warm halten. Als Grillschalen sind Edelstahl-Schalen gegenüber Alu-Schalen zu bevorzugen. Erstens sind sie umweltfreundlicher, weil unbegrenzt wiederverwendbar, zweitens können Salze und Säuren aus den Alu-Schalen Ionen herauslösen, die im Verdacht stehen, das Nervensystem zu schädigen. Bei Grillern mit seitlicher Hitzequelle stellen sich diese Fragen erst gar nicht. Dass die Lebensmittel nicht länger als nötig am Griller liegen sollen, gilt aber für alle Systeme.
Brigitte Wolf Ernährungswissenschaftlerin und Diätologin
Kein Gepökeltes grillen – ein Mythos?
Pökelware enthält Stickstoffverbindungen, die dafür sorgen, dass Fleisch und Wurst beim Garvorgang rot bleiben. Diese Stoffe verwandeln sich bei großer Hitze in die schädlichen Nitrosamine. Beim Grillen sind die Temperaturen viel heißer als am Küchenherd. Darum dürfen Frankfurter Würstchen zwar gekocht, aber nicht gebraten werden; dafür gibt es Bratwürste. Auch Speck darf nur gegrillt werden, wenn man rohen („grünen“) Speck verwendet, der nicht gepökelt und auch nicht geräuchert wurde. Sonst würden sich die Rauchinhaltsstoffe vom Räuchern und die vom Grillen addieren.
Ein Hoch auf Kräuter und Gewürze!
Kräuter und Knoblauch senken nachweislich den Gehalt an krebserregenden Stoffen in der Grillfleischkruste. Sie steuern viele Antioxidantien bei, die dem Körper helfen, schädliche Rauchinhaltsstoffe zu entschärfen. Gerade die stark aromatischen mediterranen Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Thymian und Oregano, aber auch Knoblauch und Zwiebeln sind reich an Antioxidantien. Am besten legt man das Grillgut für einige Stunden in Kräuter-Marinade ein. Auch Kräuter in Beilagen helfen mit, etwa Basilikum im Salat, Minze im Tsatsiki, Knoblauchbutter am Brot oder Zwiebeln in der Tomatensalsa.
Auch für eingefleischte Vegetarier
Dass es nicht immer Fleisch und Würstel sein müssen, wissen wir inzwischen alle. Dass es rein pflanzliche Fleischersatz- Produkte gibt, ebenfalls. Auch, dass „Fake-Fleisch“ mit „echtem“ Fleisch nicht mithalten kann, ist den meisten nicht verborgen geblieben – vor allem, wenn sie eigentlich lieber Fleisch essen würden. Aber Achtung: Vegetarisch bzw. vegan ist nicht automatisch gesund. Vegetarische Wurst- und Fleischersatzprodukte sind stark verarbeitete Lebensmittel, mit zahlreichen Zusatzstoffen versehen und alles andere als nachhaltig produziert. Es ist viel technologischer und chemischer Aufwand nötig, um pflanzlichem Eiweiß eine fleischähnliche Textur zu verpassen. Die bessere Variante ist immer noch, nichts zu essen, das vorgibt, etwas anderes zu sein. Es gibt reichlich „ehrliche“ vegetarische Grillmöglichkeiten.
9 Regeln zur Sicherheit beim Grillen mit Kindern
1. Der Griller muss stabil und in einer Ruhezone stehen, damit er nicht von spielenden Kindern oder fliegenden Bällen umgeworfen wird.
2. Beziehen Sie die Kinder beim Grillen ein. Nur so lernen sie, die Gefahr richtig einzuschätzen.
3. Brennmaterial: Kein Papier und kein harzreiches Holz oder Zapfen verwenden! Weitgehend schadstoffarm verbrennen Holzkohle und Holzkohlebriketts.
4. Rauchinhaltsstoffe abschirmen durch Alufolie oder Grillschalen!
5. Fürs Grillen mit Hitze von unten mageres Fleisch auswählen, damit kein Fett in die Glut tropft und verbrennt.
6. Nichts Geräuchertes oder Gepökeltes grillen!
7. Das Grillgut darf nicht über der Flamme und nicht im Rauch liegen.
8. Nicht mit Kräutern, Gewürzen, Senf, Zwiebeln und Knoblauch sparen! Sie helfen, die Schadstoffe aus dem Grillrauch zu entschärfen.
9. Die Lebensmittel (v. a. tierische!) nicht in der Sonne „schwitzen“ lassen.
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