Bildung

Lernen mit allen Sinnen

Wie wir leichter lernen – Wissenswertes über die vier Lerntypen.

Mädchen beim Lernen

Zum Lernen gebrauchen wir unsere Sinnesorgane. Da diese jedoch nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt sind, unterteilt man in unterschiedliche Lerntypen.

Manche lernen besser, wenn sie den Lernstoff niederschreiben, andere bevorzugen es, ihn zu hören, darüber zu diskutieren oder mit Experimenten am eigenen Leib zu erfahren.
In Anlehnung an die Sinnesorgane, die beim Lernen beteiligt sind, spricht man deshalb von Auditiven, Visuellen, Kommunikativen und Motorischen Lerntypen. Bei der Lerntypen-Bestimmung geht es um Tendenzen, denn die meisten Menschen sind Mischtypten. „Es ist wichtig, alle Kanäle zu trainieren, weil man im Leben auf unterschiedliche Lernsituationen oder Pädagogen beziehungsweise Auszubildende trifft, die ihren Unterricht ebenso anbieten, wie sie es für sinnvoll erachten und dabei vielleicht nicht alle Zugänge der vier Lerntypen ermöglichen. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn Lernstoff von den Unterrichtenden so aufbereitet wird, dass jeder Lerntyp/Lernzugang angesprochen wird“, erklärt Pädagogin Nikola-Daniela Krisch von er.lern.bar.

1. Der visuelle Lerntyp

Lernen durch Sehen. Der visuelle Lerntyp ist wahrscheinlich der am häufigsten vorkommende Lerntyp. Er liest gerne und schaut gerne Bilder, Illustrationen oder Grafiken an, um Sachverhalte zu verstehen. Er arbeitet gerne mit farbigen Stiften und Markern. Auch Filme und Fernsehbeiträge sind hilfreich. Visuelle Lerner brauchen eine ansprechende und ästhetische Lernumgebung, schön gestaltete Mitschriften, Ruhe, Ordnung und Regeln, denn er lässt sich leicht durch visuelle Unordnung ablenken. Für den visuellen Lerntyp ist es effektiver alleine zu lernen.

Lernhilfen: Bücher, Skizzen, Bilder, Lernposter, Videos, Lernkarteien mit Symbolen und Bildern, farbige Stifte, Marker

2. Der akustische Lerntyp

Lernen durch Hören. Beim auditiven Lerntyp geht alles übers Ohr. Er nimmt am besten durch hören und zuhören auf. Er liebt es wenn man ihm den zu lernenden Stoff erklärt oder auch nur vorliest. Für ihn sind Tonbandaufnahmen ein optimales Hilfsmittel. Doch auch schon lautes Lesen kann sich als hilfreich erweisen. Mündliche Aufgaben werden bevorzugt. Durch störende Geräusche wird der akustische Lerntyp  leicht abgelenkt und nimmt den Lernstoff dann nicht auf. So haben diese Leute oft Schwierigkeiten in einer Gruppe zu arbeiten.

Lernhilfen: Audio-CDs, Gespräche, Vorträge, Musik, ruhige Umgebung ohne Nebengeräusche

3. Der kommunikative Lerntyp

Lernen durch Gespräche. Der kommunikative Lerntyp lernt nicht gerne alleine, denn er braucht das Gespräch. Am meisten profitieren kann er, wenn er in einer Gruppe ist und über den Stoff diskutieren kann. Durch Fragen stellen aber auch durch das Beantworten von Fragen prägen sich die Informationen sehr gut bei ihm ein. Als ideales Teammitglied stellt er eine Bereicherung für jede Gruppe dar. Der kommunikative Lerntyp arbeitet aktiv in der Klasse mit.  Hilfreich ist auch, wenn er, bevor er seine Hausaufgaben macht, die Inhalte mit Klassenkameraden oder Freunden bespricht.

Lernhilfen: Dialoge, Diskussionen, Lerngruppen, Frage-Antwort-Spiele, Rollenspiele, Quiz

4. Der motorische Lerntyp

Lernen durch Bewegung. Das Motto beim motorischen Lerntyp ist „Learning by doing“. Er speichert Lernstoff besonders gut ab, wenn er es am eigenen Körper gespürt oder durch praktische Beispiele erarbeitet hat. Er muss am eigenen Lernprozess direkt beteiligt sein. Durch Experimente oder durch das Bauen von Modellen kann er sich alles sehr gut merken. Für sie ist es wichtig, den großen Zusammenhang zu verstehen. Es hilft ihm auch schon sich während des Lernens zu bewegen.

Lernhilfen: Bewegungen, Nachmachen, Gruppenaktivitäten, Rollenspiele, Experimente

Alle Sinne beteiligen

Da die meisten Menschen Mischtypten sind, ist es wichtig, dass man beim Lernen so viele Sinnesorganen wie möglich einbezieht, denn je mehr Kanäle benützt werden, desto höher ist die Erinnerungsquote:

  • Nur Hören 20 %
  • Nur Sehen 30 %
  • Sehen und Hören 50 %
  • Sehen, Hören und Diskutieren 70 %
  • Sehen, Hören, Diskutieren und selber Tun 90 %

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