Armutkonferenz fordert Valorisierung bei Essenbeitragsbefreiungen
Armutsbetroffene Kinder in Schulen und Kindergärten wurden laut Armutskonferenz beim Teuerungsausgleich vergessen. Dabei sind warmes Essen und gute Kinderbetreuung für deren Zukunftschancen besonders wichtig.
„Eine Anhebung der Einkommensgrenzen bei Essensbeitragsbefreiungen“, fordert das Netzwerk Armutskonferenz den zuständigen Wiener Stadtrat zum Handeln auf. „Die fehlende Valorisierung verstärkt die Benachteiligung von Kindern in finanziell armen Familien“. Immer weniger Familien können die Befreiung für den Essensbeitrag in den Wiener Kindergärten in Anspruch nehmen. Grund dafür ist, dass die Einkommensobergrenze von € 1100,- für die Befreiung seit Jahren nicht erhöht wurde.“Ein warmes Essen und gute Kinderbetreuug sind für die Zukunftschancen der Kinder wichtig.“
Mit Mietkostenzuschuss rutscht man über die Essenseinkommensgrenze
Bekommt eine Familie in sozialer Not beispielsweise eine Mietbeihilfenzuschuss liegt sie über der Essenseinkommensgrenze – und dem Kind wird ein warmes Mittagessen verwehrt. Ab nächstem Jahr sind dann Alleinerziehende schon mit einem Kind ausgeschlossen, weil in der Mindestsicherung notwendigerweise die Teuerungen bei Wohnen und Energie abgegolten werden. Diese Problemstellungen gelten für Kindergärten, Schulen und für Nachmittagsbetreuung und Horte.
Kinderbetreuung ist gerade für untere Einkommensklassen besonders wichtig
Kinderbetreuung ist wichtige Voraussetzung für Eltern einer Arbeit nachzugehen und ein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften zu können. Kinderbetreuung ist nötig, um Arbeitslosengeld zu bekommen genauso aber auch für die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess.
Die Armutskonferenz fordert Stadtrat Christoph Wiederkehr auf, für eine regelmäßige Valorisierung der Einkommensgrenzen bei Essensbeiträge zu sorgen. Weiters braucht es eine ausreichende altersgemäße finanzielle Berücksichtigung aller Kindern im Haushalt.
Besonders armutsgefährdet sind laut Statistik Austria Kinder (30%), Alleinerzieherinnen (47%) und Arbeitslose (52%). Mit großen Problemen sind Menschen mit chronischer Erkrankung konfrontiert. Und die hohen Wohnkosten bringen viele an den Rand, so das Netzwerk Armutskonferenz abschließend.
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