Jetzt neu: familiii mit 40 Seiten Extra für coole Mütter - Moms only eben!
Mitglied werden bei familiii

In der Mai-Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Thema Glück und der Frage, warum Kinder glücklicher sind und was Eltern von ihrem Nachwuchs über das Glück lernen können.

Dann schauen wir uns an, warum Kinder so gerne frische Kräuter essen und warum das Sammeln von Kräutern der ganzen Familie gut tut.

In allen Familien geht einmal etwas zu Bruch – doch wer zahlt, wenn’s kracht? Wir schauen uns die Haftpflichtversicherungen näher an.

Und wir schauen, welche Instrumente Kinder gerne spielen, warum Kindern Musik Spaß macht und warum sogar Herz und Hirn davon profitieren.

Jetzt neu: Mom’s only Extrateil mit 40 Seiten nur für die Frau!

Zusätzlich gibt es wieder 36 Seiten Extraheft für Kinder zum Herausnehmen mit Malvorlagen, Geschichten, Rätsel und vieles mehr.

Jetzt in Ihrer Trafik!

Was ist Österreichs Mamas von heute wichtig? Stillen oder Flasche, Selbstvertrauen oder Höflichkeit, klare Regeln oder gemeinsame Entscheidungen? Diese Frage stellte MAM mit margetagent.com in einer repräsentativen Studie.
Studie, wie Österreichs Mütter ticken

Sandra Teja zu den Ergebnissen: „Es ist spannend zu beobachten, wie sehr sich die Einstellungen von jungen Müttern heutzutage von jenen unserer eigenen Mütter oder gar unserer Großmütter unterscheiden. Hervorzuheben ist: Der Wunsch nach einer fairen Aufgabenverteilung zwischen Müttern und Vätern wird nach wie vor häufig genannt, der Familienalltag spiegelt das in vielen Fällen allerdings nicht wider.“

Kindern eine Stimme geben: Erziehungsstil 2.0

Fast die Hälfte (47%) der heutigen Mütter wurde autoritär erzogen, rund ein Drittel partnerschaftlich und ein Fünftel (23%) wurde mit dem Laissez-Faire-Stil groß. Doch wie erziehen diese Mütter heute? Das Bild hat sich verändert:

Weniger als ein drittel (25%) wählen den autoritären Stil, stattdessen legen 70% der befragten Mütter einen demokratischen Erziehungsstil wert. Müttern sind zwar Grenzen wichtig, doch durch Zuwendung und Achtsamkeit wollen sie gleichzeitig die persönliche Entwicklung fördern. Nur 5% der Mütter wählen heute den Laissez-Faire-Stil als Erziehungsstil.

Die Top-Werte

Welche Werte sind Müttern heute wichtig? Passend zum partnerschaftlichen Erziehungsstil stehen Selbstbewusstsein, Höflichkeit, Verlässlichkeit, Humor und Anstand an erster Stelle. Immerhin 77% wählen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein an den ersten Platz, wobei der Unterschied zwischen Männern und Frauen beim Mitgefühl auffällig ist: 51% der weiblichen Teilnehmer gaben an, dass ihnen Empathie sehr wichtig ist, bei den Männern waren es nur 29%. Dagegen hat Disziplin bei den männlichen Teilnehmern mehr Bedeutung: 42% der Väter und nur 27% der Mütter halten diese Eigenschaft für wichtig. Besonnenheit und Risikofreude landeten mit 6% und 2% auf den letzten Plätzen.

Erziehungstipps – Internet vs. Bücher?

Studie: So ticken Österreichs Mütter

Bei der Frage, wo sich Mütter informieren, gibt es eine neue Trendwelle: Zwar sind Ärzte mit 59% die Nummer eins, jedoch gefolgt von Bekannten mit 56% und Hebammen mit 47%. Aber auch digitale Quellen nehmen einen bedeutenden Stellenwert ein: Jede dritte Mutter (32%) vertraut auf Online-Foren, 22% auf Social-Media-Plattformen (Facebook, gefolgt von YouTube und Instagram).

Karenz und Kinderbetreuung

Ist Kindererziehung vorwiegend Frauensache? 44% sagen ja, sie seien stärker als die Väter in die Betreuung und Erziehung eingebunden. Genauso viele Frauen teilen sich die Betreuung mit ihrem Partner zu gleichen Teilen.

Zum Thema Karenz ist festzuhalten, dass 39% der Mütter bis zu zwei Jahre in Karenz gehen, ein weiteres Drittel (27%) sogar noch länger. Bei den Vätern schaut das Bild anders aus: Mehr als Hälfte geht nicht in Karenz, 16% immerhin zwei Monate. Mehr als jeder zehnte Vater (13%) kann es sich nicht vorstellen, beim Kind zu bleiben. Entsprechend sind auch Ängste bezüglich Wiedereinstieg nach der Karenz: Fast die Hälfte aller Mütter, 42%, machen sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft, bei den Männern sind es nur 23%.

Stillen oder Flasche?

Eine Gretchenfrage und immer wieder ein heiß diskutiertes Thema in Online-Foren. Doch wie ist es nun?

82% aller Babys, das sind acht von zehn, werden in Österreich gestillt, wobei die durchschnittliche Stilldauer zehn Monate und drei Wochen beträgt. In der Schweiz werden im Durchschnitt 95% der Kinder gestillt, aber nach 7,75 Monaten wieder abgestillt, in Deutschland ist es mit 7,5 Monaten Stilldauer ähnlich.

Umfrage Infografik so ticken Österreichs Mütter
Geräumige Alternativen zum Großraumwagen.
autotest familiii

hello-familiii Eltern, Kinder & Hund haben die neuen Nutzfahrzeuge Fiat Doblo und VW Caddy im Hinblick auf Familientauglichkeit einem genauen Check unterzogen. Hier die Ergebnisse.

Fiat Doblo, 1.6 Multijet

Getestet von Michaela und Peter Tschemer, Alexander (5) und Dominic (3) aus Wien

Vor allem die Großzügigkeit des Innenraums, aber auch das gute Fahrverhalten des Fiat Doplo hat die vierköpfige Familie Tschemer überzeugt. „Das Raumgefühl ist überwältigend. Hier wird jeder Kubikzentimeter genutzt, von der Fahrgastzelle bis zum Kofferraum“, sagt Vater Peter. Das Auto sei erstaunlich wendig, die Lenkung präzise. „Es war immer wieder verwunderlich, wie gut die Federung funktioniert – auch auf einer herausfordernden Strecke wie der Höhenstraße.“

Mama Michaela bewertet die Beinfreiheit der Kinder in ihren Sitzen auf der Rückbank als sehr gut, ebenso die Schiebetüren: „Beim Parken ist das fürs Ein- und Aussteigen ideal und gibt allen mehr Sicherheit“. In der Mitte zwischen Fahrer und Beifahrer vermisste die Wienerin zwar eine Konsole, „ansonsten gibt es aber reichlich Ablagemöglichkeiten“. Die Pluspunkte für alle: „Man sitzt hoch und hat einen tollen Ausblick. Der Kofferraum ist geräumig, sodass sich große Einkäufe oder Reisegepäck problemlos ausgehen.“

Sonderausstattung Highlights

  • 16“ Leichtmetallfelgen mit Bereifung195/60 R16 C,
  • Außenspiegel und Stoßfänger in Wagenfarbe,
  • elektr. Fensterheber hinten (Schiebetüren),
  • höhenverstellbarer Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze und Mittelarmlehne,
  • Klimaautomatik (Mono-Zone) mit Pollenfilter,
  • 12V Steckdose im Kofferraum,
  • Zusatzheizung für Diesel-Motoren,
  • aktive Kopfstützen,
  • Reifendruckkontrollsystem (TPMS),
  • elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) und Berganfahrhilfe (Hill Holder),
  • athermische Scheiben,
  • dritte Bremsleuchte,
  • integrierter Seitenaufprallschutz in den Türen,
  • Radzierblenden,
  • Außentemperatursensor Antiblockiersystem (ABS) mit Seitenschutzleisten,
  • elektronisches Stabilitätsprogramm (ESC) mit Traktionskontrolle (ASR) und Motorschleppmomentregelung (MSR),
  • Trip Computer.

Sonderausstattungsoptionen:
Radio VP2 mit integriertem Navigationssystem, 5“ Touchscreen (€ 749,30); Metallic Lackierung (€ 635); u. a.

Fazit

„Ideal ist der doppelte Kofferraumboden, da hat man gleich zwei Ablageflächen.“

Gesamtbewertung der Familie: 2

VW Caddy Alltrack TDI 4Motion

Oliver ist von großer Statur. Umso erfreulicher für ihn, dass das Testauto eine Höhe von 1,85 m aufweist: „Damit ist auch für mich genug Kopffreiheit gegeben.“ Die Familie hat mit dem Testauto samt Kindern und Hund einen Ausflug nach Forchtenstein unternommen, Stau, Autobahn, Serpentinen, Bundesstraße und Stadtverkehr gemeistert. Fazit des Vaters: „Es fährt sich sehr angenehm, das Auto liegt vernünftig auf der Straße, ich hatte nie das Gefühl, dass zu wenig Leistung da war. Insbesondere in der Stadt und auf der Bundesstraße hatte ich den Eindruck, dass der Verbrauch relativ gering ist, auf der Autobahn sah dies ein bisschen anders aus.“ Marlies war von der Ausstattung angetan – vor allem von den vielen Ablagefächern und der Freisprechanlage via Bluetooth.

Nicht so toll fand sie das Platzverhalten hinsichlich Kindersitz:
„Die Beinfreiheit meines Sohnes war nicht sehr groß.“ Dafür gab es ein Lob zum Thema „Reboarder“: „Dieser passt problemlos hinein, was bei vielen Autos nicht der Fall ist.“ Von den Schiebetüren und dem Allradantrieb zeigten sich die Eckelharts ebenso begeistert: „Natürlich sind wir auch im Gelände gefahren und das geht 1A“.

Sonderausstattung Highlights

  • Fahrerassistenz-Syssteme: Von ACC über Front Assist inkl. City-Notbremsfunktion bis Rear View.
  • Antrieb: Mit Allradantrieb 4MOTION ab Werk erhältlich. Kombination von Doppelkupplungsgetriebe DSG und Allradantrieb 4MOTION möglich. TGI und DSG ab Werk. Auch mit Erdgas (CNG) effizient und komfortabel unterwegs.
  • Zuladung: Optional bis zu ca. 880 kg im Caddy Maxi. Durch Durchladefunktion bis zu 3,070 m langer Laderaum.
  • Funktionalität und Flexibilität: Beifahrersitz mit klappbarer Lehne, breite Schiebetür, hintere Sitze klapp-, wickel- und herausnehmbar.
  • Mobile Online-Dienste: Car-Net App-Connect und Car-Net Guide & Inform.
  • Wirtschaftlichkeit: Niedriger Kraftstoffverbrauch, lange Wartungs- und Ölwechselintervalle, hoher Wiederverkaufswert.

Fazit

„Besonders gut gefällt mir, dass im Kofferraum trotz Hundebox auch Einkäufe oder Kinderwagen Platz haben.“

Gesamtbewertung der Familie: 2-3

Um die Familien finanziell zu entlasten, gibt es eine Reihe von Förderungen von Bund und Ländern. Wir zeigen eine Auswahl der am häufigsten in Anspruch genommenen Förderungen und Zuschüsse.
Förderungen für Familien in Österreich

Familienbeihilfe 2018

Die Familienbeihilfe als eine der wesentlichsten Säulen der österreichischen Familienförderung wurde mit 1. 1. 2018 um 1,9 Prozent leicht erhöht. Um die tatsächliche Höhe der Familienbeihilfe für Ihr Kind zu ermitteln, sind einige Faktoren zu berücksichtigen:

  • das Alter des Kindes,
  • die Anzahl der Geschwister oder
  • auch eine Erwerbstätigkeit eines volljährigen Kindes.

Eine schwere Behinderung des Kindes ist ebenfalls entscheidend für die Höhe der Familienbeihilfe.
Beantragt werden kann sie am Wohnsitzfinanzamt oder über FinanzOnline. Achtung: Die Familienbeihilfe kann jederzeit beantragt werden. Rückwirkend wird sie jedoch nur für fünf Jahre ab dem Monat der Antragstellung gewährt. Seit 2015 gilt bei der Geburt die antraglose Familienbeihilfe.

Anspruchsvoraussetzungen

Eltern haben Anspruch auf Familienbeihilfe, egal, wie hoch ihr Einkommen ist. Allerdings müssen sie ihren ständigen Aufenthalt in Österreich haben und das Kind mit ihnen im gemeinsamen Haushalt leben. Derzeit wird eine Indexierung der Familienbeihilfe für im EU-Ausland lebende Kinder diskutiert. Diese soll mit Anfang 2019 umgesetzt werden.
Für minderjährige Kinder besteht der Anspruch auf Familienbeihilfe bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs. Für volljährige Kinder in Berufsausbildung kann die Familienbeihilfe grundsätzlich bis zur Vollendung des 24. Lebensjahrs gewährt werden.
Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahrs gibt es Ausnahmeregelungen: für Präsenz- und Zivildiener, bei Geburt eines Kindes, für erheblich behinderte Kinder, bei einem Studium von mindestens zehn Semestern Dauer bei Einhaltung der Mindeststudienzeit, bei Absolvierung einer freiwilligen Hilfstätigkeit bei einem gemeinnützigen Träger der freien Wohlfahrtspflege. Nur in wenigen Fällen wird sie um ein Jahr angehoben. Die Bewilligung erfolgt dann bis zum 25. Geburtstag.

Staffelung nach Alter

Die Familienbeihilfe beträgt pro Kind und Monat ab Jänner 2018:

  • ab Geburt 114 Euro,
  • ab drei Jahren 121,90 Euro,
  • ab zehn Jahren 141,50 Euro,
  • ab 19 Jahren 165,10 Euro.

Der monatliche Gesamtbetrag der Familienbeihilfe erhöht sich durch die Geschwisterstaffelung für jedes Kind wie folgt:

  • für zwei Kinder um 7,10 Euro pro Kind,
  • für drei Kinder um 17,40 Euro pro Kind,
  • für vier Kinder um 26,50 Euro pro Kind,
  • für fünf Kinder um 32 Euro pro Kind,
  • für sechs Kinder um 35,70 Euro pro Kind,
  • für sieben und mehr Kinder um 52 Euro für jedes Kind.

Erhöhte Familienbeihilfe

Die Familienbeihilfe kann erhöht werden, wenn das Kind unter einer Behinderung leidet. Diese muss allerdings mindestens 50 Prozent betragen. Die Erhöhung der Familienbeihilfe beträgt 155,90 Euro.

Berechnungsbeispiel:
In einer Familie leben zwei Kinder, mit zehn und 14 Jahren. Das ältere Kind hat eine Behinderung mit einem Behinderungsgrad von 60 Prozent. Die Familie erhält somit für das zehnjährige Kind 141,50 Euro. Für das bereits 14-jährige Kind wird der gleiche Betrag fällig. Da die Familie zwei Kinder hat, stehen ihr außerdem zusätzliche 7,10 Euro pro Monat und Kind zu. Das ältere Kind hat eine Behinderung, die über den geforderten 50 Prozent liegt. Damit erhält die Familie jeden Monat noch einmal 150 Euro. Dies ergibt: 141,50 Euro + 141,50 Euro + 2 x 7,10 Euro + 150 = 447,20 Euro pro Monat.

Mehrkindzuschlag ab dem dritten Kind

Der Mehrkindzuschlag beträgt monatlich 20 Euro für jedes ständig im Bundesgebiet beziehungsweise im EU-Raum lebende dritte und weitere Kind, für das Familienbeihilfe gewährt wurde, sofern das Familieneinkommen des Vorjahres 55.000 Euro nicht überschritten hat.

Kinderabsetzbetrag

Gemeinsam mit der Familienbeihilfe wird zusätzlich ein Kinderabsetzbetrag an alle Steuerpflichtigen ausgezahlt. Dieser beträgt 58,40 Euro pro Kind und muss nicht gesondert beantragt werden.

Schulstartgeld

Mit der Familienbeihilfe für den September wird zusätzlich ein Schulstartgeld von 100 Euro für jedes Kind zwischen sechs und 15 Jahren ausgezahlt. Dafür ist kein gesonderter Antrag erforderlich.

Förderungen in den jeweiligen Bundesländern

Burgenland

Kinderbonus. Der Kinderbonus besteht aus einer monatlichen Zuwendung und wird ab Antragstellung für Kinder von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr längstens auf die Dauer von zwölf aufeinanderfolgenden Monaten gewährt, sofern die Förderungsvoraussetzungen für den gesamten Förderungszeitraum vorliegen. Einkommensgrenze: Das monatliche Familiennettoeinkommen, dividiert durch den Gewichtungsfaktor, darf die Höchstgrenze von 826,44 Euro nicht übersteigen.
Kinderbetreuungsförderung. Die Kinderbetreuungsförderung ist unabhängig vom Familieneinkommen und wird für Kinder mit Hauptwohnsitz im Burgenland gewährt, die das Pflichtschulalter noch nicht erreicht haben und eine Kinderbetreuungseinrichtung im Sinne des bgld. Kinderbildungs- und
-betreuungsgesetzes besuchen. Die Förderungsbeträge werden für maximal elf Monate pro Kindergartenjahr gewährt. Es gibt keine Einkommensgrenze. Der Antrag muss während des jeweils laufenden Kindergartenjahres durch die Eltern/Erziehungsberechtigten erfolgen. Die Auszahlung ist grundsätzlich in zwei Teilzahlungen jeweils für die Mitte des Semesters vorgesehen.
Mehrlingsgeburten. Durch diese Förderung soll unabhängig vom Einkommen ein Beitrag zum Ausgleich der Mehrkosten geleistet werden.
Höhe der Förderung: Zwillinge 700 Euro, Drillinge 1.000 Euro, jedes weitere Mehrlingskind 300 Euro.

Wien

Jungfamilienförderung. Es werden Jungfamilien gefördert, in denen kein Familienmitglied älter als 40 Jahre ist. Zudem werden auch begünstigte Familien, in denen ein Mitglied einen Behinderungsgrad von mehr als 45 Prozent aufweist, oder Familien mit mindestens drei Kindern unter den gleichen Kriterien unterstützt. Die festgesetzten Einkommenshöchstgrenzen dürfen nicht überschritten werden. Es wird ein zusätzliches Darlehen zur Finanzierung der Grundkosteneigenmittel gewährt, wenn ein Baukostendarlehen in Höhe von 12,5 Prozent der geförderten Gesamtkosten gewährt wurde. Die maximale Förderungshöhe beträgt 110 Euro pro Quadratmeter. Die Rückzahlung beginnt nach fünf Jahren, die Verzinsung des Darlehens beträgt ein Prozent pro Jahr. Die Laufzeit unterscheidet sich je nach Familiengröße und Haushaltseinkommen. Sie beträgt in der Regel zwischen fünf und 20 Jahre.
Familienzuschuss für Familien und Alleinerzieher mit Kindern im zweiten und dritten Lebensjahr, deren Familieneinkommen unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt. Mindestens ein Elternteil muss im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft oder EWR-Bürger (bzw. EWR-Bürgern Gleichgestellter) sein und bei der Geburt des Kindes seinen Hauptwohnsitz seit einem Jahr in Wien haben, sonstige Staatsbürger müssen seit drei Jahren ihren Hauptwohnsitz in Wien haben. Die Höhe ist vom Familieneinkommen abhängig.

Niederösterreich

Elternzuschuss für Kinderbetreuung. Berufstätige Eltern können einen einkommensabhängigen Zuschuss zu den Betreuungskosten erhalten, wenn die Kinder durch eine nö. Tagesmutter oder einen nö. Tagesvater in einer nö. Tagesbetreuungseinrichtung oder einem nö. Hort betreut werden. Gefördert werden je nach Familiengröße und Einkommen bis zu 75 Prozent der vom Land Niederösterreich anerkannten Betreuungskosten. So wird beispielsweise für Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsbeitrag in Höhe von 2,50 Euro pro Stunde anerkannt, was bei einer Vollzeitbetreuung und einem 75-prozentigen Zuschuss eine Förderung von 300 Euro pro Kind und Monat ergibt. Im Jahr 2016 konnten rund 1.070 Förderanträge bewilligt werden.
Familienfonds. Familien bzw. alleinerziehenden Erziehungsberechtigten und deren Kindern mit Hauptwohnsitz in Niederösterreich können zur Beseitigung einer unverschuldeten persönlichen, familiären oder wirtschaftlichen Notlage oder auch vorbeugend, um dadurch einer drohenden Notlage entgegenzuwirken, einmalige Geldzuwendungen oder unverzinsliche Darlehen gewährt werden. Die Höhe der Förderung beträgt nach Maßgabe der sozialen, familiären und wirtschaftlichen Notlage einmalig bis zu 3.000 Euro und kann niederösterreichischen Familien im Sinne des nö. Familiengesetzes gewährt werden. Im Jahr 2016 konnten 277 niederösterreichische Familien rasch und unbürokratisch mit rund 324.000 Euro unterstützt werden.

Oberösterreich

Kinderbetreuungsbonus. Der oö. Kinderbetreuungsbonus wird Eltern zuerkannt, die mit ihrem Kind im gemeinsamen Haushalt leben und den bis 13 Uhr beitragsfreien Kindergarten nicht nutzen. Beantragt werden kann die Förderung mit dem dritten Geburtstag des Kindes bis maximal zum Beginn des verpflichtenden Kindergartenjahres. Dieses beginnt mit dem auf den fünften Geburtstag folgenden Kindergarten-Arbeitsjahr. Der Kinderbetreuungsbonus beträgt jährlich pro Kind 700 Euro. Der Kinderbetreuungsbonus wird ohne Einkommensgrenzen ausbezahlt und ist auf EU-Inländer beschränkt.
Mehrlingszuschuss. Das Land Oberösterreich stellt bei Mehrlingsgeburten einen finanziellen Beitrag für den Mehraufwand zur Verfügung:

  • Zwillinge: 500 Euro Geldleistung + 100 Euro Gutschein für den „Mobilen Familiendienst“ der Caritas.
  • Drillinge: 1.000 Euro Geldleistung + 200 Euro Gutschein für den „Mobilen Familiendienst“ der Caritas.
  • Für jeden weiteren Mehrling: weitere 500 Euro Geldleistung + weitere 100 Euro Gutschein für den „Mobilen Familiendienst“ der Caritas.

Der Zuschuss wird auf Antrag einmalig und einkommensunabhängig ausbezahlt. Der Tarif der „Mobilen Familiendienste“ ist sozial gestaffelt und richtet sich
nach dem Familiennettoeinkommen.
Schulveranstaltungshilfe. Gefördert werden Eltern mit schulpflichtigen Kindern in öffentlichen Pflichtschulen, wenn mindestens ein Kind im Laufe des Schuljahres an einer viertägigen Schulveranstaltung teilgenommen hat oder mehrere Kinder an mehrtägigen Schulveranstaltungen mit mindestens einer Nächtigung außerhalb des Schulstandortes teilgenommen haben.

Steiermark

Kinderbetreuungsbeihilfe. Unterstützung zur Kinderbetreuung für Kinder zwischen null und 15 Jahren in einer bewilligten Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung wie z. B. Kinderkrippe, Hort, Tagesmutter/-vater sowie auch für Kindergärten und Kinderhäuser, sofern die Einrichtung keine sozial
gestaffelten Elternbeiträge anbietet. Die Höhe der Kinderbetreuungsbeihilfe richtet sich nach dem Familieneinkommen und der Zahl der unversorgten Kinder: 2,18 bis maximal 63,39 Euro.
Wohnunterstützung. Ein finanzieller Zuschuss zu den Wohnkosten für Mietwohnungen für volljährige Personen mit geringem Einkommen. Voraussetzungen: Die Wohnung, für die um Beihilfe angesucht wird, muss der Hauptwohnsitz sein, Vorliegen eines schriftlichen, vergebührten Hauptmietvertrags, Unterschreitung der Einkommenshöchstgrenzen, österreichische Staatsbürgerschaft bzw. Gleichgestellte.
Staffelung nach Haushaltsgröße und Familieneinkommen:

  • für eine Person maximal 143 Euro,
  • für zwei Personen maximal 178,75 Euro,
  • für drei Personen 193,05 Euro,
  • für vier Personen 207,35 Euro,
  • für fünf Personen 214,50 Euro,
  • für sechs Personen 221,65 Euro,
  • für sieben Personen 222,80 Euro,
  • ab acht Personen 235,95 Euro.

Salzburg

Kinderbetreuungsfonds. Es gibt einen Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten für Kinderbetreuungseinrichtungen in Salzburg. Gefördert werden nicht schulpflichtige Kinder mit Ausnahme von Kindern im verpflichtenden letzten Kindergartenjahr. Anspruchsberechtigt sind Eltern mit Hauptwohnsitz im Bundesland Salzburg, die eine nach Familiengröße unterschiedliche Einkommensgrenze nicht überschreiten.
Einkommensobergrenze: für Familien mit einem Kind 1.678,73 Euro (netto, ohne Familienbeihilfe) zuzüglich 447,66 Euro für jedes weitere unversorgte Kind, das im gemeinsamen Haushalt lebt. Für Alleinerziehende mit einem Kind 1.287,03 Euro (netto, ohne Familienbeihilfe) zuzüglich 447,66 Euro für jedes weitere unversorgte Kind, das im gemeinsamen Haushalt lebt. Die Höhe der Förderung beträgt pro Kindergartenjahr maximal 200 Euro (bei Betreuungszeit von bis zu 20 Wochenstunden) bzw. maximal 350 Euro (bei Betreuungszeit von 21 bis 40 Wochenstunden).
Mehrlingsgeburten. Für Mehrlinge wird auf Antrag bis zum ersten Lebensjahr eine einmalige Förderung für jedes Kind in der Höhe von 400 Euro gewährt.

Kärnten

Jungfamilienförderung. Die Jungfamilienförderung soll der Hausstandsgründung dienen – Erwerb der Wohnung sowie Erwerb des notwendigen Hausrates. Die Förderungswerber müssen innerhalb eines Jahres nach Hausstandsgründung um die Förderung ansuchen. Außerdem müssen sie österreichische Staatsbürger oder diesen gleichgestellt sein (zum Beispiel EU-Bürger). Die Förderung selbst besteht in einem fünfprozentigen Zinsenzuschuss des Landes Kärnten auf eine Kredithöhe bis 22.500 Euro. Der Kredit muss für nicht geförderte Eigentumswohnungen, Baukostenzuschüsse für Neubau oder Mietwohnungen, Neu-, Zu- oder Umbau eines Eigenheimes oder einer Wohnung und Einrichtungsgenstände gewährt worden sein. Gefördert werden Ehepartner, Alleinerzieher und unverheiratete Paare, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und für mindestens ein Kind sorgepflichtig sind, Schwerbehinderte (mind. 80 Prozent Erwerbsminderung), die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sowie Familien mit drei oder mehr Kindern und Familien mit einem behinderten Kind.
Familienzuschuss. Nach dem Auslaufen des Kinderbetreuungsgeldes gibt es für Familien die Möglichkeit, um Familienförderung anzusuchen. Das Kind muss seinen Hauptwohnsitz in Kärnten haben und mit dem antragstellenden Elternteil im gemeinsamen Haushalt leben. Das Kind muss die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen oder österreichischen Staatsbürgern gleichgestellt sein. Die Höhe des Familienzuschusses errechnet sich aus dem Familiennettoeinkommen und der Anzahl der Familienmitglieder. Dieses gewichtete Pro-Kopf-Einkommen muss unter dem gesetzlich festgesetzten Höchstbetrag liegen. Die Dauer des Bezuges beträgt 48 Monate – durchgehend oder in mehreren, zumindest sechsmonatigen Etappen.

Tirol

Tiroler Kindergeld Plus. Für den Betreuungsaufwand wird pro Kind je nach Einkommensgrenze ein einmaliger, nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Förderwerber ist die erziehungsberechtigte Person, die die Familienbeihilfe bezieht und bei der das Kind im gemeinsamen Haushalt lebt. Der Hauptwohnsitz muss in Tirol sein. Die Förderung ist einkommensabhängig und nur möglich, wenn das monatliche Haushaltseinkommen des Vorjahres (1/12 des jährlichen Nettohaushaltseinkommens im Sinne der Rahmenrichtlinie) je nach Größe des Haushalts die Einkommensgrenzen nicht übersteigt. Förderungen werden für Kinder gewährt, die vor dem 2. September das zweite bzw. dritte Lebensjahr vollendet haben bzw. vollenden werden.
Die Höhe der Förderung beträgt: unterhalb der Einkommensgrenze I 500 Euro, zwischen den Einkommensgrenzen I und II 300 Euro.
Kinderbetreuungszuschuss. Für die Betreuung von Kindern in Tagesbetreuungsorganisationen (Tageseltern, Betriebstageseltern), Kindergruppen, -krippen, -gärten sowie Kinder- und Schülerhorten wird pro Kind ein nicht rückzahlbarer Mehrfachzuschuss für die Laufzeit von höchstens zwölf Monaten gewährt. Fördernehmer sind obsorgeberechtigte Personen, die die Familienbeihilfe beziehen, im selben Haushalt wie das Kind leben und die Kinderbetreuung nicht selbst oder durch den im selben Haushalt lebenden Elternteil wahrnehmen können.

Vorarlberg

Kinderbetreuung. Hier wurde ein landesweit einheitliches, sozial gestaffeltes Tarifmodell der Elternbeiträge für Null- bis Zweijährige entwickelt. Die Höhe dieser Ermäßigung richtet sich nach dem Haushaltsnettoeinkommen, dem Kindesalter und der Anzahl der Betreuungsstunden. Eine der folgenden Voraussetzung muss bei beiden Erziehungsberechtigten erfüllt sein: berufstätig, arbeitssuchend, in Aus- bzw. in Weiterbildung, wenn aus pädagogischer Sicht eine familienergänzende Betreuung für notwendig erachtet wird (z. B. zur Sprachförderung, auf Empfehlung der Kinder- und Jugendhilfe usw.). Für Kinder, die zum Stichtag (31. 8.) dreijährig sind, gibt es ab dem Betreuungsjahr 2017/2018 nur noch einen ermäßigten Tarif (Stufe 1). Voraussetzung: Die Familie bezieht Mindestsicherung oder Wohnbeihilfe bzw. fällt laut Einkommenserhebung in die unterste Tarifstufe (Stufe 1).
Familienzuschuss. Der Familienzuschuss wird für jedes Kind unmittelbar im Anschluss an das Kinderbetreuungsgeld für den maximalen Zeitraum von 18 Monaten gewährt, wenn das Kind den Hauptwohnsitz in Vorarlberg hat und die österreichische Staatsangehörigkeit besitzt oder als gleichgestellt im Sinne § 3 Abs. 1 des Mindestsicherungsgesetzes gilt, das monatliche Familiennettoeinkommen nicht höher ist als die Einkommenshöchstgrenze bei Ehepaaren und Lebensgemeinschaften und mindestens ein Einkommen aus einer Teilzeitbeschäftigung vorliegt. Der Familienzuschuss liegt monatlich zwischen 46 und 500 Euro und richtet sich nach dem Familiennetto einkommenund der Zahl der Familienmitglieder.

„familiii“ und der Verband Freier Radios Österreichs suchen Schulklassen, die Anfang Juni eine Radiosendung über Demokratie gestalten wollen.
kinder machen radio

Das ist die Gelegenheit für alle Volksschülerinnen und Volksschüler, die schon immer gerne eine Radiosendung selbst gestalten wollten. „familiii“ und der Verband Freier Radios Österreichs suchen drei Volksschulklassen, die bei der großen Schulaktion „Kinder machen Radio“ mitmachen wollen.

Die Aufgabe

Im November 2018 jährt sich die Gründung der Republik Österreich zum 100. Mal. Dieses Jubiläum ist Anlass für zahlreiche Ausstellungen und Feierlichkeiten, die zeigen, wie wertvoll demokratische Systeme für den Einzelnen und die Gemeinschaft sind. Doch Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und verlangt von allen Bürgerinnen und Bürgern ständiges Engagement und Aufmerksamkeit. Daher kann die Vermittlung von demokratischen Werten, vom geheimen Wahlrecht bis zum Recht der freien Meinungsäußerung, nicht früh genug beginnen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern das Konzept für eine rund fünf Minuten lange Radiosendung zum Thema „Demokratie und 100 Jahre Republik Österreich“ entwickeln. Pro Klasse und Projekt bitte maximal eine DIN A4-Seite mit der Projektbeschreibung und dem geplanten Sendungsablauf an redaktion@hellofamiliii.at senden.

Einsendeschluss ist der 20. Mai. Aus den Einsendungen wählt eine Fachjury, bestehend aus Radioexpertinnen und –experten und der Redaktion, drei aus, die gemeinsam mit einem Freien Radio Anfang Juni 2018 umgesetzt werden. Dabei können die Kinder unter der Anleitung von Radioprofis ihre Sendung zur Demokratie und dem 100. Geburtstag der Republik von der Idee bis zum Tonschnitt selbst gestalten. Die Sendungen werden Ende Juni 2018 in den Freien Radios ausgestrahlt und stehen auf www.familiii.at zum Download zur Verfügung.
Ideen zur Radiosendung bitte an redaktion@hellofamiliii.at senden.

Der Mai steht ganz im Zeichen der Leseförderung. In Kooperation mit Thalia zeigen wir Familien aus ganz Österreich in ihren liebsten Lesesituationen.

Sei auch du im Mai mit deiner familiii dabei, wenn wir zusammen mit Thalia, im Zuge der Aktion „We are family“, die Leseförderung von Kindern in ganz Österreich unterstützen. Und das Beste: zu gewinnen gibt’s auch etwas!

 

Schenken Sie uns Einblick in Ihre ganz persönlichen und schönsten Lesemomente mit der Familie und gewinnen Sie einen Hüttenurlaub für die ganze Familie

Jetzt mitmachen und gewinnen!

 

Und so geht’s:

Schick uns einfach ein Foto deines ganz persönlichen und schönsten Lesemoments mit der Familie und verwandle dein Zuhause oder deinen Lieblingsort in ein Lesezimmer! familiii wird darüber im Magazin, online auf der Website und via Social Media Seite berichten und die besten Bilder mit folgenden Preisen prämieren:

Der Gewinnerpreis für das Siegerfoto

Das beste Foto gewinnt den Hauptpreis: 1 x Hüttenurlaub für die ganze Familie im Almdorf am Katschberg in Salzburg.

Umfang: 1 Woche für bis zu 6 Personen (einzulösen bis 21.12.2018, nach Verfügbarkeit buchbar)

Der Hauptpreis wird von huetten.com zur Verfügung gestellt.
Huetten.com ist mit mehr als 300 Almhütten und Chalets in den deutschsprachigen Alpenregionen einer der größten Reiseveranstalter in diesem speziellen Segment Hüttenurlaub. Von der einfachen Almhütte bis zum hochwertigen ausgestatteten Alpenchalet, vom Aktivurlaub bis zum Erholungsurlaub – einfach die Seele baumeln lassen.

Die weiteren Preise

2. Preis: tolino epos Premium eReader im Wert von € 249,00

3. Preis: Thalia Geschenkkarte im Wert von € 50,00

 

MITMACHEN LOHNT SICH!
 
Verdopple deine Gewinnchance: Folge uns auch auf Facebook & Instagram und zeige uns unter dem #thaliiia deine schönsten Lesemomente und Leseorte.
Die Teilnahme ist bis zum 31.5.2018 möglich.
 
familiii und Thalia wünschen dir viel Glück und Spaß beim Mitmachen!
In Österreich pflegen 43.000 minderjährige Kinder in der Familie ihre Eltern oder Geschwister. So kann man sie am besten unterstützen.

„Währenddessen funktioniert man einfach, erst später reflektiert man“, erinnert sich Natalie an die Zeit, als sie vor rund 20 Jahren mit 17 ihren kranken Vater pflegen musste. Bei diesem waren nach einem zuvor entfernten Tumor plötzlich Metastasen festgestellt worden, und es war schnell klar, dass er nicht mehr lange leben würde. Die Mutter hatte eine Scheu vor medizinischen Themen, und so wechselte Natalie in die Abendschule und übernahm die Pflege und Betreuung ihres Vaters. Hilfe bekam sie zweimal in der Woche von einer Mitarbeiterin der Caritas Socialis, die ihr viel zeigte. Im Nachhinein kann Natalie sagen, dass sie es falsch findet, wenn Kinder so viel Verantwortung übernehmen und sich Grenzen verschieben: „Es ist für niemandem der Beteiligten gut, wenn Kinder die Intimpflege ihrer Eltern übernehmen oder das Morphium richtig dosieren müssen.“ Sie ist heute – das ist nicht ganz untypisch für Kinder, die in dieser Situation waren –, nachdem sie ihre Diplomarbeit zum Thema schrieb, in einem Krankenhaus tätig und hat keine Angst, bei medizinischen Themen anzupacken. Sie wird aber immer noch hellhörig bei Familien, wenn sie den Eindruck gewinnt, dass Kinder in der Pflege helfen müssen.

Anneliese Gottwald ist Pflegedienstleiterin der Johanniter-Unfall-Hilfe und Initiatorin von Superhands, einer Plattform, die jungen Pflegenden mit Beratung und Informationen zur Seite steht. Sie weiß aus der Praxis: „Young Carers sind mehrheitlich Mädchen und durchschnittlich zwölf Jahre alt. Sie helfen, weil sie ihre Angehörigen nie im Stich lassen würden, immer schon geholfen haben und einfach Familie sein wollen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen verstehen sich selbst nicht als Pflegende und sprechen selten über ihre familiäre Situation.“ Martin Nagl-Cupal , der am Institut für Pflegewissenschaften zum Thema forscht, spricht von einer großen Breite an Fällen, in denen Kinder in diese Situationen kommen, und rät, diese nicht zu schwarz zu sehen: Betroffen sind Familien aller sozialen Schichten, und oft kommt es zu keinen schwerwiegenden Folgen für die betroffenen Kinder.

Alleinerziehende besonders betroffen

Schwierig ist für die Kinder, dass sie mitunter weniger Zeit haben, einfach Kind zu sein, und einer Mehrfachbelastung ausgesetzt sind: „Junge Pflegende haben oft wenig Zeit für außerfamiliäre Beziehungen, Freundschaften und Hobbys. Manche werden aufgrund ihrer familiären Situation ausgeschlossen oder gar gemobbt“, erzählt Anneliese Gottwald. Die ständige Sorge kann auch zu gesundheitlichen und psychischen Problemen bei den Kindern führen. Wie Martin Nagl-Cupal beschreibt sie Familien, die den Anspruch an sich selbst haben, Probleme ohne fremde Hilfe zu lösen – und zum anderen grenzt man hier an ein Tabu: „Sowohl die Kinder und Jugendlichen als auch die Pflegebedürftigen sprechen nicht gerne über ihre Situation.“ Besonders betroffenen sind Kinder von Alleinerziehenden: „In Familien mit zwei Erwachsenen Bezugspersonen werden Aufgabenzuteilung und Verantwortung entsprechend aufgeteilt. Bei Alleinerziehenden übernimmt das Kind den Part des gesunden Elternteils“, so Anneliese Gottwald. Martin Nagl-Cupal spricht davon, dass 14 Prozent der pflegenden Zehn- bis 14-Jährigen mehr als fünf Stunden am Tag – also 25 Stunden in der Woche – helfen. Studien in England gehen davon aus, dass Kinder, die viel helfen, seltener studieren, häufiger die Ausbildung abbrechen und nahe dem Wohnort der Eltern wohnen und arbeiten. Anneliese Gottwald hält es für wichtig, dass Lehrer und Sozialarbeiter sich der Themen Pflege und Pflege in der Familie aufgreifen und zur Weitergabe von Informationen über Hilfsangebote beitragen. Es gibt in Österreich neben den Superhands noch andere Organisationen in den allen Bundesländern, die Kinder und Jugendliche bei ihrer Aufgabe unterstützen, diese beraten und praktische Tipps geben. Wichtig ist, dass die Betroffen auch davon erfahren, und dazu müssen auch Ärzte und Krankenhäuser beitragen: „Superhands hat sich genau das zum Ziel gesetzt: die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und den Betroffenen Hilfe auch via E-Mail oder Telefon anzubieten“, so Gottwald.

Anlaufstellen und Hilfsangebote

In Österreich gibt es einige Stellen, an die sich Young Carer richten können. Gibt es regional wenig spezifisches Angebote, wird empfohlen, sich an allgemeine Einrichtungen wie Rat auf Draht (147 )oder die Ö3 Kummernummer zu wenden (116 123). Dazu zählen aber auch Kriseninterventionsstellen.

Superhands (Johanniter): Hilfe und Rat für pflegende Kinder und Jugendliche. Außerdem Informationen zu verschiedenen Krankheiten, Tipps für die Pflege und Betreuung.

Jugendgruppe Young Carers Club (Rotes Kreuz): Im Young Carers Club treffen sich Jugendliche zwischen zehn und 17 mit ähnlichen Situationen zu einem netten Zusammensein, um gemeinsam Spaß zu haben und dem Alltag ein wenig zu entfliehen.

Juniorcamp (Rotes Kreuz): Sommercamp für Kinder von Eltern mit einer schweren Erkrankung.

HPE: Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter.

Starke Tochter/starker Sohn: Coaching-Gruppe für Kinder/Jugendliche von Angehörigen mit Multipler Sklerose.

„Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr.“ Wie viel tiefes Leid muss in einer Kinderseele existieren, bevor diese Hoffnungslosigkeit von ihr Besitz ergreift?

Welche Umstände sind so unaushaltbar, dass Kinder mit Depressionen darauf reagieren, überlegen, sich umzubringen, oder es im extremen Fall auch tun?

Dieses Thema ist ein großes Tabu. Kinder selbst sprechen in der Regel nicht darüber, sondern zeigen nur durch spezielle Verhaltensweisen, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung ist. Doch nicht immer werden diese Signale von den Erwachsenen richtig interpretiert. So verhallt der einzige Hilfeschrei, der aus einem gequälten Herzen nach außen dringt, oft ungehört. Rückzug, aggressives Verhalten, körperliche Symptome oder Leistungsabfall werden auf „die Pubertät“oder persönliche Charakterzüge geschoben. Nur aufmerksame, sensible Menschen fühlen, dass da mehr dahintersteckt. Doch vielleicht können oder wollen auch manche Eltern nicht wahrhaben, dass ihr Kind depressiv ist. Denn unweigerlich müssten sie sich dann damit auseinandersetzen, ob sie etwas „falsch“gemacht haben. Und das ist verständlicherweise nicht sehr angenehm.

Doch in erster Linie muss es darum gehen, dem Kind zu helfen. Natürlich sind Eltern nur Menschen und machen nicht immer alles „richtig“. Aber meist sind die Ursachen für kindliche Depressionen im häuslichen Umfeld zu finden. Selbst wenn die Probleme in der Schule aufgetreten sind, gehen sie doch auf die Zeit davor zurück. Wie geborgen ist das Kind aufgewachsen? Konnte es ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen, oder war die Erziehung zu streng und nur an Normen orientiert? War das Klima daheim im Großen und Ganzen liebevoll oder eher kühl und distanziert? Gab es Gewalt in irgendeiner Form?

Solchen Fragen müssen Eltern sich stellen, wenn sich herausstellt, dass ihr Kind an einer Depression leidet oder Suizidgedanken hat. Diese Tatsache und das Faktum, dass betroffene Kinder und Jugendliche selten bis nie direkt kommunizieren, dass es ihnen schlecht geht, mögen dafür verantwortlich sein, dass oft so spät geholfen wird. Dazu kommt, dass auch heute noch psychische Erkrankungen als „Versagen“ des Einzelnen gelten. Wer depressiv ist, an starken Ängsten oder einer anderen psychogenen Krankheit leidet, ist „schwach“. Ein Loser und im schlimmsten Fall „verrückt“. Punkt. Daher gestaltete es sich auch sehr schwierig, Eltern und Kinder zu finden, die über das Thema sprechen wollten. Schließlich war das nur unter Zusicherung der absoluten Anonymität möglich. Wer möchte schon, dass andere wissen, dass das eigene Kind ein „Versager“ ist? Und man selbst auch, weil man das nicht verhindern konnte? Daher entsteht bei Eltern oft ein Gefühlsmix aus Angst, Hilflosigkeit und Zorn. Eine Mutter sagte: „Wie konnte meine Tochter mir das antun, dass sie depressiv wurde?“
Es ist oft nicht leicht, mit depressiven Kindern und Jugendlichen Kontakt aufzunehmen. Da ist es gut, zu wissen, welche Worte und Verhaltensweisen hilfreich sind und welche vermieden werden sollten.

Was wünscht sich ein Kind oder ein Jugendlicher, dem es sehr schlecht geht?

  • Jemanden, der behutsam fragt, was los ist, und nicht ungeduldig wird, wenn die Antwort nicht sofort kommt.
  • Jemanden, der von Anfang an vermittelt: „Was auch immer du mir sagst – ich nehme dich ernst.“
  • Kein Urteilen, keine persönliche Meinung, außer es wird darum gebeten.
  • Keinen übergriffigen Körperkontakt, sondern Berührungen nur, wenn das Kind das möchte.
  • Wenn das große Schweigen herrscht, kann diese Frage helfen: „Was denkst du, wenn du so traurig bist, es dir nicht gut geht, du zornig wirst, dir schlecht ist?“
  • Jemanden, der absolut vertrauenswürdig ist.
  • Ein Gegenüber, das ZUHÖRT, nicht unterbricht und beim Thema bleibt.
  • Einen Menschen, der erkennt, wie tief die Not ist, und fragt: „Hast du schon daran gedacht, dir das Leben zu nehmen?
  • Jemanden, der nach dem WARUM fragt, aber nicht darauf besteht, wenn die Antwort ausbleibt.
  • Jemanden, der auch für den Gedanken an Selbstmord Verständnis zeigt, aber vorsichtig auf Alternativen hinweist.
  • Einen Gesprächspartner, der nicht in Panik verfällt, sondern ruhig bleibt.

Was können Angehörige und Freunde tun?

Das Problem – was auch immer es ist – absolut ernst nehmen.

  • Sich selbst als Gesprächspartner anbieten.
  • Als Mitschüler oder gleichaltriger Freund bei Gefahr im Verzug Erwachsene einweihen.
  • Begleitung zu einem Therapeuten anbieten.
  • Bei akuter Suizidgefährdung sofort professionelle Hilfe organisieren.

Solche Verhaltensweisen sollten Sie vermeiden

  • Ratschläge und Belehrungen.
  • Redewendungen wie: „Das ist doch nicht so schlimm“, „Reiß dich endlich zusammen“, „Das wird schon wieder“, „Bis du heiratest, ist das wieder gut“, „Andere Kinder haben viel größere Probleme“, „Führ dich doch nicht so auf“, „Du willst doch nur im Mittelpunkt stehen“.
  • Ausfragen, Bemitleiden, herablassend sein.
  • Schnelle Lösungen vorschlagen, die zeigen, dass die Qual des Kindes nicht verstanden wurde.
  • Das Versprechen geben, niemandem etwas zu sagen, wenn man weiß, dass das wahrscheinlich nicht möglich ist.

Grundsätzlich kann jeder an Depressionen erkranken. Aber Kinder und Jugendliche, die ein stabiles Selbstvertrauen haben, sind weniger anfällig dafür.

Wie können Eltern dazu beitragen, dass ihr Kind Selbstbewusstsein entwickelt?

Seien Sie von Anfang an ein „sicherer Hafen“ für Ihr Kind. Schon das Baby weiß instinktiv, dass es bei Ihnen gut aufgehoben ist, wenn Sie feinfühlig auf seine Bedürfnisse eingehen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, heben Sie es beim Trösten hoch und stellen Sie liebevollen Körperkontakt her. Respektieren Sie auch seine Grenzen. Vertrauen Sie zum Beispiel beim Füttern von Babys und Kleinkindern darauf, dass sie ihr eigenes Hunger- und Sättigungsgefühl entwickeln, und nötigen Sie Ihr Kind nicht zur Nahrungsaufnahme. Verzichten Sie unbedingt auf Erpressungsversuch wie: „Das habe ich extra für dich gekocht. Wenn du nicht isst, dann ist die Mama ganz traurig.“ Oder Kinder wachen in der Nacht auf und wollen dann erfahren, dass sie „sicher“ sind. Wenn Sie dieses Bedürfnis nicht erfüllen, legen Sie
den Grundstein für spätere Unsicherheiten und Ängste. Kuscheln Sie mit dem Kind, reden Sie ihm mit sanfter Stimme gut zu und bleiben Sie, bis es wieder eingeschlafen ist. Lassen Sie Ihr Kind in einer Not nie im Stich. Dann entwickelt es keinen Stress, sondern die Gewissheit, dass jemand da ist. Dieses Gefühl der Geborgenheit schafft tiefes Vertrauen und trägt zur gesunden Entwicklung bei. Auch auf nächtliche Ausflüge sollten sie sensibel reagieren. Wenn Kinder häufig nachts aus ihrem Zimmer kommen, weil sie Durst haben, auf die Toilette müssen oder sich vor dem Monster unter dem Bett fürchten, geht es auch um die Sehnsucht nach der Bezugsperson. Seien Sie also nicht ungehalten, sondern verständnisvoll.

Und die Auffassung „Lass das Kind schreien – das kräftigt die Lungen“ ist erwiesenermaßen eine Katastrophe. Ihr Kind braucht Sie und niemand kommt. Dieser Vertrauensbruch seiner Bezugspersonen öffnet späteren Ängsten und Depressionen die Türe. Lieben Sie Ihr Kind so, wie es ist, und nicht, wie Sie es gerne hätten. Es muss spüren, dass Ihre Liebe immer bestehen bleibt, auch wenn es sich einmal schlecht benimmt oder keine Leistungen bringt. Das bedeutet nicht, dass Sie jedes Verhalten akzeptieren müssen oder nicht ungehalten werden können. Aber für das Kind muss zu jeder Zeit klar sein, dass Ihre Gefühle davon nicht beeinflusst werden. So entsteht Urvertrauen – die beste Voraussetzung dafür, dass Ihr Kind selbstbewusst seinen Weg geht und die Depression fernbleibt.

Verwenden Sie die Sprache der Ermutigung

„Das hat du toll gemacht“, „Du schaffst das“, „Versuche es. Wenn es nicht klappt, ist das nicht schlimm. Dann probierst du es noch einmal“, „Du kannst immer zu mir kommen, ich bin für dich da“, „Ich habe dich lieb, auch wenn wir uns streiten“– das sind aufbauende, stärkende Botschaften. Streichen Sie Killerphrasen für immer aus ihrem Sprachgebrauch. Das sind Aussagen wie: „Du kannst das ja doch nicht“, „Dafür bist zu ungeschickt“, „Du bist so dumm“, „Halte den Mund. Das verstehst du nicht“, „Es interessiert keinen, was du denkst“ und Ähnliches. Kinder, die solchen Einflüssen ausgesetzt sind, werden nur zu leicht Opfer einer Depression oder anderer psychischer Erkrankungen.

Hallo, du!

Wenn du diesen Artikel liest und selbst betroffen bist – mach dir bitte klar, dass es hilft, wenn du über deine Gedanken und Gefühle sprichst. Das kann mit einem Freund oder einer Freundin sein, einem Lehrer, dem du vertraust, deinen Eltern oder einem Arzt. Du kannst dich auch an die Onlineberatung von „WEIL“ wenden. Oder du nimmst mit einer Beratungsstelle Kontakt auf, die sich auf Probleme von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Schwierigkeiten spezialisiert hat. Wahrscheinlich entdeckst du in einem Gespräch, was sich ändern müsste, damit es dir besser geht. Bitte gib nicht auf. Es gibt einen Weg.

Interview: „Jedes fünfte Kind hat Suizidgedanken“

familiii im Interview mit Assoc. Prof. Priv.- Doz. Dr. Nestor Kapusta, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, über Auslöser von Depressionen bei Kindern, wie sie erkannt werden und wie Erwachsene diese Hilferufe wahrnehmen können.

Was kann der Auslöser dafür sein, dass Kinder und Jugendliche Depressionen entwickeln?
Das können Verlusterlebnisse sein, wie zum Beispiel Trennungen oder der Tod einer Bezugsperson, Spannungen zwischen den Eltern wie ständiger Streit, Mobbing in der Schule, eine lieblose Atmosphäre in der Familie, keine Unterstützung seitens der Eltern und manchmal auch genetische Faktoren. Diese sollten aber nicht überbewertet werden. Auch Liebeskummer kann schon in so jungen Jahren dazu führen, dass Depressionen auftreten.

Wie können diese Depressionen erkannt werden?
Manche Kinder leiden an gedrückter Stimmung, ziehen sich zurück, lachen nicht mehr, leben in einer Fantasiewelt oder beginnen zu stottern. Andere entwickeln körperliche Symptome, die bei einer ärztlichen Untersuchung allerdings keinen Befund ergeben. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfweh, wieder Einnässen oder jedes andere Symptom, das von der Psyche auf den Körper wirkt. Wieder andere verletzen sich durch Ritzen, Beißen, brennende Zigaretten oder indem sie den Kopf gegen die Wand schlagen.

Wie können Erwachsene solche Hilferufe erkennen?
Kinder und Jugendliche sprechen sehr selten direkt über ihr Leid. Stattdessen zeigen sie Symptome wie Aufsässigkeit, Interessenlosigkeit, Antriebsminderung oder eben körperliche Symptome. Das wird von der Umgebung oft falsch gedeutet. Daher ist es wichtig, aufzuklären. Aber das Thema ist leider ein großes Tabu. Eltern sollten sensibel auf Verhaltensänderungen der Kinder reagieren und versuchen, sie zu verstehen.

Was können Eltern dann tun?
Es sollten Behandlungsschritte eingeleitet und die Betroffenen zu Kinder- und Jugendtherapeuten überwiesen werden. Leider gibt es hier zu wenig Angebote, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Untersuchungen zeigen, dass Selbstmord bei Kindern und Jugendlichen die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen ist.

Wie kann es dazu kommen?
Wenn zu einer depressiven Stimmungslage noch eine sehr instabile Persönlichkeit kommt und eventuelle „Hilferufe“ nicht erkannt wurden. In Untersuchungen findet sich auch die bemerkenswerte Information, dass jeder fünfte Jugendliche mehr oder weniger ausgeprägte Suizidgedanken hat. Kinder unter zehn Jahren haben diese Gedanken mitunter auch, setzen sie aber selten in die Tat um. Dabei ist die Dunkelziffer an Suizidversuchen hoch. Nach einem OECD-Bericht liegt Österreich an sechster Stelle weltweit bei den Selbsttötungen Jugendlicher. Grundsätzlich kommt es bei Mädchen zu mehr Suizidversuchen, Burschen sterben hingegen häufiger daran.

Sie sind im Expertenbeirat der Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention. Was geschieht dort?
Wir arbeiten seit 2012 an der Suizidprävention Austria, genannt SUPRA. Prävention bei Jugendlichen ist am ehesten über Schulen zu bewerkstelligen. Studien belegen nämlich, dass im Krisenfall die erste Anlaufstelle andere Mitschüler sind und nicht unbedingt Eltern oder Profis. Wenn diese dann zum Beispiel wissen, wie man Freunden helfen kann, wäre ein großer Schritt getan. SUPRA soll helfen, dass Kinder mit erhöhtem Suizidrisiko schneller erkannt werden, Ansprechpartner für ihre Probleme finden und so eine vorbeugende Behandlung rechtzeitig eingeleitet werden kann.

Hilfe und Unterstützung für suizidgefährdete Kinder

familiii im Interview mit Sozialpädagogin Mag. Xenia Hobacher von „WEIL“ aus Graz, wie Lehrer und Mitschüler Warnsignale bei Depressionen wahrnehmen können, wie dann am besten darauf reagiert wird und welche Unterstützung Eltern von Anfang an ihren Kindern auf den Weg mitgeben können.

Wie kann „WEIL“ unterstützen?
Wir helfen auf zwei Schienen. Betroffene können sich online an uns wenden und wir schreiben binnen zwei Tagen zurück. Außerdem gehen wir in Schulen und sprechen dort über Krisenbewältigung und Suizid. Oft werden wir im Anschluss von Schülern angesprochen, denen aufgefallen ist, dass es einem anderen nicht gut geht.

Was sind Warnsignale, die Lehrer und Mitschüler beachten sollten?
Es ist auffällig, wenn sich jemand plötzlich zurückzieht, keinen Sport mehr betreibt, nicht lernt, keine Hausaufgaben macht oder einen allgemeinen Leistungsabfall zeigt. Auch Aussprüche wie „Ich will nicht mehr“ müssen ernst genommen werden.

Was können andere Schüler oder Lehrkräfte dann tun?
Zum Beispiel eine solche Frage stellen: „Es fällt mir auf, dass es dir offenbar in letzter Zeit nicht gut geht. Was ist denn los?“ Ganz wichtig ist, dass diese Frage nicht wie ein Vorwurf klingt. Auch Beratungslehrer, Vertrauenslehrer oder der schulpsychologische Dienst können miteinbezogen werden.“

Wie kann man reagieren, wenn das Kind oder der Jugendliche auf diese Frage mit „Es ist eh alles in Ordnung“ antwortet, aber deutlich spürbar ist, dass das nicht stimmt?
Es ist sehr wichtig, trotzdem an der Sache dranzubleiben und es zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal zu versuchen. In dringenden Fällen sollten die Eltern informiert werden.

Kann die Schule dazu beitragen, dass Depressionen nicht so leicht entstehen oder besser bewältigt werden können?
Für Lehrer gibt es spezielle Programme, die sie anfordern können (z. B. „Lebenslust mit Lars und Lisa“, „Gesundheit und Optimismus“). Dabei geht es darum, dass die Kinder lernen, eigene Stärken zu erkennen und Konfliktsituationen zu üben. Entweder führt ein Trainer das Programm durch oder der Lehrer selbst. Interessierte Lehrkräfte können sich bei uns informieren.

Gibt es Unterstützung für Eltern, die ihrem Kind von Anfang an Selbstvertrauen mitgeben möchten?
SAFE – ein Programm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind – wurde als „Ausbildung“ schon für werdende Eltern entwickelt. Diese sichere Bindung ist der beste Start ins Leben und extrem bedeutsam für die gesunde Entwicklung der Persönlichkeit. Damit diese Bindung entsteht, ist es wichtig, dass sich das Kind geborgen fühlt und in seinen Gefühlen ernst genommen wird. Auch Grenzen, die schon ein Baby setzt, indem es zum Beispiel beim Füttern den Kopf wegdreht, müssen respektiert werden. Wenn dem Kind vermittelt wird, „es ist in Ordnung, wie du bist“, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es später an Ängsten und Depressionen erkrankt, geringer.

Wie kann Eltern, Angehörigen und Freunden geholfen werden, deren Kind Suizid begangen hat?
Da unsere Arbeit in der Prävention besteht, verweisen wir hier an Psychologen und Therapeuten in Beratungszentren oder Praxen. Es gibt in mehreren Bundesländern auch Selbsthilfegruppen nach Suizid eines Kindes, bei denen man sich mit anderen austauschen und Unterstützung finden kann.

Der Weg zur Selbstständigkeit ist für Kinder ebenso aufregend wie für die Eltern. Schritt für Schritt gilt es für Kinder, diesen Weg zu gehen – unterstützt von den Eltern.

Eltern sollten ihren Kindern zwei Dinge im Leben mitgeben: Wurzeln und Flügel. Für das Selbstständigwerden des Kindes heißt das, dem Kind Freiräume zu geben und es Dinge ausprobieren zu lassen, ihm aber gleichzeitig zu vermitteln, dass die Eltern da sind, wenn Hilfe benötigt wird.

Damit Kinder selbstständig werden können, müssen Eltern bereit sein, loszulassen. Dieses Loslassen kann natürlich aufgrund der engen Bindung auch sehr schmerzhaft sein. Einige Beispiele: das Kind mag nicht mehr gestillt werden, die ersten Stunden in einer Fremdbetreuung, zum ersten Mal bei Oma und Opa übernachten oder das Schulkind mag den Schulweg allein bestreiten. Auch den Beschützerinstinkt im Zaum zu halten fällt oft schwer. Eltern möchten ihre Kleinen natürlich vor allem beschützen, das ihnen schaden könnte. Damit das Kind selbstständig wird und Selbstbewusstsein entwickelt, ist es aber notwendig, eigene Erfahrungen zu sammeln. Eltern müssen lernen, ihrem Kind auch etwas zuzutrauen. Sie sollten es ermutigen, in kleinen Schritten eigenständig zu werden.

Unterstützung ist gefragt

Probieren Kinder neue Sachen aus, ist es wichtig, ihnen genügend Zeit zu geben und auch kleine Fortschritte zu loben. Denn auch kleine Erfolgserlebnisse sind wichtig für das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl des Kindes. „Als Matilda begonnen hat, ihre Kleidung selber anzuziehen, haben wir ihr immer gesagt, wie toll sie es macht. Auch wenn die Strumpfhose verkehrt herum war“, erzählt Bastian Kellhofer. Heute hat seine fünfjährige Tochter keine Probleme mehr damit. Sie bestimmt auch selber, was sie anziehen möchte. Auch das Frisieren erledigt Matilda allein. „Das kann ich schon sehr lange. Das ist einfach“, gibt sie selbstbewusst Auskunft.

Ihr zwei Jahre älterer Bruder Emil geht sogar schon allein einkaufen. Was für ihn ein Abenteuer ist, verursacht bei den Eltern manchmal Herzklopfen. „Wenn Emil zum Beispiel ums Eck geht, um Semmeln zu kaufen, schaue ich auf die Uhr. Wenn er zehn Minuten später noch nicht da ist, beginne ich, unruhig zu werden“, so Kellhofer. Emil sieht das gelassener: „Meine Mama gibt mir immer ein Walkie-Talkie mit, damit ich mich melden kann, wenn etwas nicht passt. Sie weiß allerdings nicht, dass die Verbindung gar nicht bis zum Supermarkt reicht.“ Am Anfang hatte Emil Bedenken, dass ihn die Verkäuferin vielleicht in dem Trubel nicht hört oder versteht. Doch als er merkte, dass er die Situation meistern kann, ging es ganz leicht.

Loben ist wichtig

Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken

„Eltern betonen durch das Loben, dass sie sehr genau wissen, was alles in ihrem Kind steckt. So wird das Kind immer mehr an Selbstbewusstsein gewinnen. Bitte loben Sie Ihr Kind auch für das Nichtaufgeben und Weiterprobieren“

Nicole Stolz

www.coachingnetwork.at

Zitatzeichen

Auf Negativmotivation wie „Geht das nicht schneller?“oder „Das kannst du sowieso nicht“ sollte ganz verzichtet werden, denn hört ein Kind immer nur Schlechtes über sich, fühlt es sich ungeliebt und sein Selbstwertgefühl nimmt schaden.

Manche Eltern setzen allerdings nicht nur auf Lob, sondern belohnen das Kind für jeden Fortschritt mit Geschenken. „Für eine besondere Anstrengung kann auch ab und zu ein Geschenk verteilt werden. Dennoch sollte das Kind immer wissen, dass Liebe und Leistung zu trennen sind! Das Geschenk sollte nicht mit der Leistung verknüpft werden, sondern das Kind sollte spüren, dass es das Geschenk bekommt, weil seine Eltern es lieben“, so Stolz. Sein Kind jedes Mal, wenn es aufs Topferl geht, mit einem Geschenk zu belohnen, ist also nicht Sinn der Sache. Außerdem entsteht beim Kind dadurch eine zu große Erwartungshaltung.

Fördern, nicht überfordern

Eltern müssen lernen, ihr Kind zu fördern, ohne es zu überfordern. Es heißt, kleine Schritte zu machen, geduldig zu sein und nicht zu viel zu wollen. Das gilt für die Eltern ebenso wie für das Kind. Vergleiche mit anderen Kindern sollte man vermeiden und sich lieber auf das eigene Kind konzentrieren. Gelingt etwas nicht, ist es hilfreich, die angestrebte Tätigkeit zu filetieren und so Schritt für Schritt zum Ziel zu gelangen.

Wenn es das Kind zum Beispiel nicht schafft, ganz auf eine Kletterwand zu steigen, kann man dem Kind vorschlagen, zu schauen, ob es es schon bis zu dritten Sprosse schafft. Wenn das Kind das dann erreicht hat und immer noch frustriert ist, kann man das schrittweise erhöhen. Bei Geschwisterkindern sollten Eltern darauf achten, dass sich die Kleineren im Bestreben, ihren älteren Geschwistern nachzueifern, nicht selbst überfordern, wenn die Herausforderungen nicht altersgerecht sind oder nicht ihrem Entwicklungsstand entsprechen.

Zur Selbstständigkeit gehört allerdings auch, seinem Kind zuzutrauen, Probleme selbst zu lösen. Es ist zwar für das Kind bequem, wenn Mama und Papa alle Steine aus dem Weg räumen, für das Selbstwertgefühl des Kindes ist es aber besser, wenn es selber, vielleicht mit ein wenig Hilfe der Eltern, zu einer Lösung kommt.

Mit Misserfolgen umgehen lernen

Für den Selbstwert des Kindes ist es notwendig, dass das es nach Misserfolgen weiß, dass es nicht dumm und unfähig ist, sondern sich durch eigene Kraft aus einer schwierigen Situation befreien kann. Eltern müssen diese Strategie mit den Kindern üben.

„Fühlt sich das Kind als genereller Versager, total in der Opferrolle und sieht die Schuld bei allen anderen oder schafft es das Kind, nach Zorn und Trauer den Misserfolg beiseitezuschieben und neuen Mut für einen Neustart zu mobilisieren? Das Kind weiß, dass es zwar grottenschlecht in Mathe ist, aber es bemüht sich, zu lernen, um einen Vierer zu schaffen, und es spürt, dass seine Eltern es lieben. Auch hier ist die Trennung von Liebe und Leistung und das Bewusstsein der Kinder dafür sehr wichtig“

Nicole Stolz

www.coachingnetwork.at

Zitatzeichen

Altersgerechte Aufgaben

Kindern kann man auch im Haushalt Verantwortung geben, indem man ihnen altersgerechte Aufgaben zuteilt. Schmutzige Wäsche in den Wäschekorb zu räumen, den Tisch zu decken oder das Spielzeug selbstständig wegzuräumen sind Tätigkeiten, die auch schon kleinere Kinder schaffen. Wichtig ist dabei, am Ball zu bleiben, auch wenn wieder ein schmutziges Shirt auf dem Kinderzimmerteppich landet. „Ich räume zu Hause den Geschirrspüler aus und decke gemeinsam mit meiner kleinen Schwester den Tisch. Das habe ich auch schon im Kindergarten immer gemacht“, erzählt Emil.

Eigene Entscheidungen treffen lassen

Man sollte Kinder auch altersgerecht in Entscheidungen miteinbeziehen. Die Auswahlmöglichkeiten muss man allerdings vorselektieren, damit das Kind nicht überfordert wird. Am besten lässt man es aus zwei Möglichkeiten wählen. Kleinere Kinder kann man entscheiden lassen, was sie anziehen möchten oder welches Pausenbrot sie in den Kindergarten mitnehmen wollen. Auch ob sie am Sonntag lieber in den Zoo oder ins Museum gehen möchten, kann man die Kleinen entscheiden lassen, ebenso ob sie bei Oma und Opa schlafen möchten oder ob sie am Samstag einen Freund einladen wollen. Entscheidungen treffen zu dürfen, stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes.

Allein zur Schule?

Die Frage, ab wann ein Kind allein den Schulweg meistern soll, beschäftigt viele Eltern. Hier gilt es, das Kind nicht zu überfordern. Ist der Schulweg kurz, wird es das Kind früher schaffen, allein zur Schule zu gehen. Ist die Schule aber weiter weg und nur mit dem Bus, der Straßenbahn oder dem Fahrrad zu erreichen, sollte man mit dem Kind gemeinsam entscheiden, ob es sich den Schulweg zutraut.Es ist zu empfehlen, mit dem Kind den Schulweg öfters zu üben und ihm zu zeigen, was es machen soll, wenn es den Bus versäumt oder wenn das öffentliche Verkehrsmittel nicht kommt.

Auch das Kontrollieren der Schulsachen ist ein Thema. Sind jüngere Kinder noch darauf angewiesen, dass Mama oder Papa einen Blick darauf werfen, kann man sich bei älteren Kindern, wenn in der Lernstunde alle Hausübungen erledigt wurden und man das Gefühl hat, dass alles passt, tendenziell zurückziehen. Ziel ist natürlich, dass das Kind in der Lage ist, die Bücher, die es braucht, in der Schultasche zu haben, einen Überblick zu haben, was Hausübung ist, wann Tests sind.

An Regeln halten

Kinder sollten aber auch lernen, sich an Regeln zu halten. Ob es eine bestimmte Uhrzeit ist, zu der das Kind zu Hause sein soll, ein bestimmter Zeitrahmen, der für das Spielen mit der Spielkonsole vereinbart wurde, oder Tätigkeiten im Haushalt, klare Vereinbarungen sind einzuhalten, da das Kind nur so Verantwortungsbewusstsein lernt.

Wenn Kinder selbstständig werden, brauchen sie Freiräume, um sich auszuprobieren, und die Unterstützung der Eltern, die ihr Kind fördern, aber nicht überfordern sollen.

Nicole Stolz ist diplomierter Kinder- und Jugendcoach und Mutter von zwei Söhnen. Aus ihrer Praxis weiß sie, wie schwer es Eltern fallen kann, das eigene Kind loszulassen und ihm genug Freiraum zu geben, um seine Fähigkeiten zu testen und so genug Selbstbewusstsein aufzubauen, um selbstständig zu werden. Doch wie lernt man loszulassen, und sollte man sein Kind mit anderen Kindern vergleichen?

Wann sollte man beginnen, sein Kind zur Selbstständigkeit zu erziehen?
Die Erziehung zur Selbstständigkeit ist ein Prozess, der mit der Geburt des Kindes beginnt und bis zur Entlassung aus der Erziehung andauert. Damit ein Kind überhaupt selbstständig werden kann, braucht es ein gewisses Urvertrauen. Kinder müssen sich sicher sein, dass sie bedingungslos geliebt werden, unabhängig von Erfolg oder Misserfolg. So können sie mutig die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit gehen. Selbstständigkeit hat sehr viel mit Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zu tun. Einem selbstbewussten Kind fällt es deutlich leichter, eigenständig zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Wichtig ist, dass Eltern erkennen, wie sie ihr Kind fördern können, ohne es zu überfordern.

Wie kann man ein Kind unterstützen, selbständig zu werden?
Kinder brauchen Freiräume, in denen sie Fähigkeiten testen und eigene Erfahrungen sammeln können, zum Beispiel in Spielgruppen, Sportvereinen, bei Ausflügen in die Natur und so weiter. Die Einbindung der Kinder bei der Hausarbeit und die damit verbundene Übertragung von Verantwortung fördern ebenfalls die Selbstständigkeit. Lassen Sie Ihrem Kind auch die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen! Wen möchte das Kind zur Geburtstagsfeier einladen? Welche Torte wünscht sich das Kind? Wenn wir unsere Kinder öfter mal entscheiden lassen – besonders bei Dingen, die sie selbst betreffen –, lernen sie das Schritt für Schritt. Auch das soziale Miteinander erfordert Selbstständigkeit. Egal ob am Spielplatz, bei der Tagesmutter oder im Kindergarten, hier lernen sie, Kompromisse einzugehen, sich zu behaupten oder aber auch einmal zurückzustecken. Bei aller Selbstständigkeit ist es aber wichtig, dem Kind zu vermitteln, dass es sich an Regeln halten muss. Durch einen bestimmten Rahmen, den wir vorgeben, lernen die Kinder Verlässlichkeit und Verantwortungsgefühl.

Eltern müssen auch loslassen können?
Loslassen beginnt im Kopf der Eltern. Eltern sollten sich immer wieder bewusst machen, dass ihre Kinder eines Tages ihr eigenes Leben führen, selbstständig Entscheidungen treffen und vielleicht Verantwortung für ihre eigenen Kinder übernehmen werden. Oft fällt es Eltern leichter, loszulassen, wenn sie sich an ihre eigenen Abnabelungsversuche erinnern. Sicher können sich viele noch daran erinnern, wie schwer es war, die eigenen Eltern von etwas zu überzeugen. Und wie befriedigend und erleichternd, wenn das gelungen war. Das Hineinversetzen in die Wünsche der Kinder hilft dabei, sie langsam loslassen zu können.

Gibt es eine Richtlinie, ab welchem Alter ein Kind was können soll?
Natürlich gibt es Richtlinien. Die Frage, die wir Eltern uns stellen müssen, ist, ob diese Richtlinien unser Leben und das Leben unserer Kinder bestimmen sollen oder nicht. Mein Kind kann mit 15 Monaten noch nicht allein gehen, das Kind meiner Freundin ist schon mit zehn Monaten gelaufen. Das Kind einer Freundin kann mit fünf Jahren schon bis 30 zählen und mein Kind nicht einmal bis zehn. Was ist normal? Wichtig ist, sich auf das eigene Kind zu konzentrieren, bei
Problemen die nötige Hilfestellung zu gewähren, immer wieder ausprobieren zu lassen, das Kind immer wieder zu motivieren und vor allem dem eigenen Kind zu vertrauen.

Was ist, wenn das Kind viel mehr will, als es schon kann?
Aufgabe der Eltern ist es hier, den Prozess zur Zielerreichung in kleine Schritte zu zerlegen und Hilfestellung zu leisten. Zum Beispiel: Schuhe selber zubinden. Wenn man ein Kind hat, das dann gleich sauer wird, weil es das nicht schafft, dann versucht man, es in solche Schritte zu zerteilen, wo man weiß, das Kind schafft das. Zum Beispiel beim Schuhband die zwei Ohren zu legen und dann stopp und am nächsten Tag weiter. Das Kind hat zwischendurch Erfolgserlebnisse und das Selbstbewusstsein wird gestärkt, dadurch kann das Endziel motivierter erreicht werden. Hat das Kind ein Ziel erreicht, ist richtiges Loben sehr wichtig, denn das stärkt das Selbstbewusstsein.

Sollte man sein Kind mit anderen Kindern vergleichen?
Eltern sollten sich nicht in den Sog des Vergleichens begeben und einem fremden Zielbild hinterherhetzen. Es wird immer ein Kind geben, das in bestimmten Bereichen mehr kann. Weil es selbstständiger ist, weil es geschickter ist, weil es Geschwisterkinder hat, weil es belastbarer ist, weil es leisten muss, um geliebt zu werden, und so weiter. Es ist wichtig, dass die Eltern kühlen Kopf bewahren und das Kind behutsam und sacht im eigenen Tempo gehen lassen. Man kann es ein bisschen hineinschubsen und sagen: „Probiere das noch einmal. Ich stehe hier, du kannst noch einmal versuchen hinaufzuklettern. Du schaffst das schon.“ Positiv motivieren, aber nicht überfordern.

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close