Barfuß laufen ist gesünder als Schuhe tragen
Man sollte meinen, es gibt nichts Besseres als einen gut sitzenden Kinderschuh. Falsch, denn: Ohne Schuhe laufen, das tut Kindern richtig gut.
Es ist Sommer und damit die Zeit, barfuß über Wiesen und Sand zu laufen. Viele Kinder finden das toll und ziehen sich instinktiv die Schuhe aus. Doch ist das gut gesund? Ja, haben jetzt Sportmediziner in Deutschland und Südafrika in einer großen Vergleichsstudie herausgefunden.
Wenn ihr Kind sich mal wieder keine Schuhe anziehen lassen möchte, dann lassen Sie es einfach barfuß laufen. Für Kinderfüße (und auch Erwachsenenfüße) gibt es nichts Besseres – das konnte jetzt eine groß angelegte Vergleichsstudie beweisen.
Die Studie
1.015 Kinderfüße von Sechs- bis 18-Jährigen haben die Forscher aus den beiden Ländern miteinander verglichen und die Schüler beim Laufen, Gehen, Weitspringen und Balancieren beobachtet. Unabhängig vom sozialen Status tragen Kinder in Afrika oft und bewusst keine Schuhe – selbst Studenten gehen dort barfuß zur Uni.
Die Studie zeige: Sechsjährige, die überwiegend barfuß gehen, setzen zu 75% mit der Ferste auf, bei Kindern in Deutschland machen das nur drei Prozent. Der Rest setzt mit dem Vorfuß auf.
Großer Einfluss auf Fußentwicklung
Weitere interessante Ergebnisse der Studie:
- Kinder, die Schuhe tragen, neigen eher zu Plattfüßen.
- Südafrikanische Schüler konnte drei Zentimeter weiter aus dem Stand springen und
- sie machten beim Balancieren weniger Fehler.
Der Einfluss auf die Fußentwicklung, das Gangbild und die körperliche Leistungsfähigkeit hängt davon ab, wie viel Kinder barfuß laufen können. Experten raten Eltern deshalb, ihr Kind möglichst viel barfuß sein zu lassen, etwa beim Spielen im Garten oder in der Sandkiste auf dem Spielplatz. Eltern sollten sich nicht vor allen möglichen Gefahren abschrecken lassen, sondern sichere Orte wählen, wo ihr Kind unbesorgt barfuß laufen kann.
Warum ist barfuß gehen so gesund?
Für eine gesunde Fußentwicklung ist ein Training der Muskulatur notwendig. Ohne schützende Sohle, müssen sich die Füße ständig dem Boden und den Unebenheiten anpassen – das stärkt und trainiert. Diese Muskeln sind wichtig, weil sie das Quer- und Längsgewölbe der Fußunterseite tragen – verkümmern diese Muskeln, kann sich das Gewölbe absenken und Fußfehlstellungen wie Senk-, Spreiz- oder Plattfüße sind die Folge.
Zudem bilden Füße und Wirbelsäule beim Gehen eine Einheit – ist die Zehenbeweglichkeit eingeschränkt, funktioniert das nicht. Selbst bequeme Schuhe sind ein Hindernis für diesen automatisch abgestimmten Bewegungsablauf.
Socken und Barfußschuhe als Alternative?
In den ersten Lebensjahren bestehen Kinderfüße aus weichen Knorpeln, die erst mit etwa 14 bis 18 Jahren vollständig ausgebildet sind. Zu enge Socken oder zu kurze Stramplerfüße können zu Verformungen führen. Experten empfehlen, Kinder zu Hause barfuß oder in rutschfesten Socken laufen zu lassen.
Wenn schon Schuhe, dann unbedingt welche die richtig passen, die Kinderfüße nicht einengen und besonders weich und flexibel sind. Der neue Trend Barfußschuhe kann eine gute Alternative sein, weil sie alle Anforderungen erfüllen und noch dazu das Fühlen des Bodens zulassen.
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