Bau-Serie Teil 5: Ein nachhaltiges Dach über dem Kopf
Steht der Rohbau des Hauses, geht es nun an die nächsten Schritte. Nach Errichtung des Dachstuhls wird das Dach gedeckt. Auch hier steht die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
Die Dachform ist maßgeblich für das Gesamterscheinungsbild des Hauses verantwortlich und drückt auch den eigenen Geschmack und die eigenen Designvorstellungen aus. Doch sind der Kreativität hier durchaus Grenzen gesetzt.
„In den verschiedenen Regionen in Österreich gibt es Bautraditionen und Bauvorschriften, die einen großen Einfluss auf das Gebäude haben können. Es gibt Regionen, in denen sind Flachdächer nicht erlaubt, so beispielsweise in schneereichen Gegenden. Hier ist es durchaus möglich, dass eine Mindestdachneigung erforderlich ist. Die Entscheidungsfreiheit ist also nicht grenzenlos. Bevor man ein Grundstück in Erwägung zieht, sollte man sich in der Gegend umsehen, wie die Häuser dort aussehen. So bekommt man einen ersten Eindruck, was erlaubt ist und toleriert wird“, so Architekt Robert Pippan.
Favorit: Steildach
Österreich ist traditionell geprägt von Wohnhäusern mit geneigten Dächern. Das Steildach liegt in den Präferenzen der Häuslbauer seit Jahren weit vorne. Laut einer Studie setzen 87 Prozent der Österreicher auf eine Steildachlösung, nur rund 14 Prozent auf ein Flachdach. Von einem Flachdach spricht man dann, wenn maximal ein Gefälle von zehn Grad und mindestens ein Gefälle von drei Grad vorliegt. Flachdächer bringen aber den Vorteil mit, dass man sie auch als Terrasse nützen kann.
Platz eins unter allen Dachvarianten nimmt hierzulande das klassische Satteldach ein. Die Konstruktion wird mit zwei großen Flächen und geraden Giebelwänden gebaut. Dieses Dach ist zeitlos und kann in jeder Region einfach und kostengünstig errichtet werden. Das Satteldach bietet auch Raum für einen späteren Ausbau des Dachgeschoßes. Bei Häuslbauern lässt sich in den letzten Jahren auch eine Tendenz zum vierflächigen Walmdach erkennen. Auch dieses gehört zu den klassischen Dachformen. Im Unterschied zum Satteldach werden beim Walmdach auch die Giebelseiten geneigt. Die Neigung aller vier Seiten gibt dem Haus Stabilität und schützt es vor Witterungseinflüssen. Allerdings verringert diese Dachform die Nutzfläche des Dachgeschoßes, was bei der Planung berücksichtigt werden muss.
Der Weg zum richtigen Dachziegel
Geht es um die Eindeckung, fällt die Entscheidung, zu welchem Dachziegel man greift, in der Regel im Zusammenspiel mit dem Baumeister oder Architekten. Es gibt zahlreiche heimische Hersteller, die für jeden Geschmack und für jeden Bedarf qualitativ hochwertige Produkte bieten.
Eine Entscheidungshilfe bei der Wahl der Professionisten bietet Prefa mit seinem innovativen Onlinetool. Es ist wichtig, qualifizierte Unterstützung bei der Auswahl der Unternehmen zu erhalten. Mit der Prefa-Angebotsplattform kann der eine oder andere Umweg vermieden werden. Der Häuslbauer muss nur angeben, ob es sich um eine Sanierung oder einen Neubau von Dach, Fassade oder beidem handelt. Das Portal vermittelt zwischen Bauherren und Handwerkern. So sparen beide Seiten viel Zeit.
Nachhaltig und ökologisch
Für die Bau- und Immobilienwirtschaft wird die Frage der Nachhaltigkeit immer wichtiger. Neben Industrie und Verkehr zählen Gebäude zu den größten Energieverbrauchern im Land. „Eine Branche, die für bis zu 40 Prozent des Endenergieverbrauchs verantwortlich ist, muss von sich aus Verantwortung für ihre Aktivitäten übernehmen. Noch dramatischer ist eine weitere Zahl: 50 Prozent der Ressourcen sind bei Immobilien gebunden.
Hier ist meine Branche klar die Nummer eins und somit Hauptverantwortlicher für den Flächenverbrauch bzw. die Ausbeutung der Umwelt. Schlussendlich geht es aber um uns Menschen und die Frage, ob wir in einem gesundheitsfördernden Umfeld leben wollen bzw. dürfen. Gerade als Vater möchte ich für meine Kinder das Beste“, so Philipp Kauffmann, Immobilienexperte und ehrenamtlicher Gründungspräsident der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI).
Aber sind ökologische Baustoffe für die Häuslbauer leistbar? „Ja definitiv, denn wenn wir bei der Planung die richtige Entscheidung treffen, kosten gute Baustoffe kaum mehr. Es geht um das Bewusstsein und den Willen zur Nachhaltigkeit. Fakt ist: Wir verbringen rund 92 Prozent unserer Lebenszeit in Gebäuden. Viele Faktoren sind für die Gesundheit der Menschen wichtig. Im schlimmsten Fall machen Gebäude sogar krank; die Wissenschaft spricht von Sick-Building-Syndrom (SBS), und erste Vermutungen geben Hinweise, dass fast 20 Prozent der Krankheiten so entstehen (z. B. Kopfschmerzen, Husten, Schwindel, Übelkeit, Hautreizungen). Mein Aufruf also: Wir brauchen Gebäude, die glücklich machen! Solche, die die ökologischen Auswirkungen minimieren und gleichzeitig ökonomische und soziokulturelle Qualitäten maximieren, sprich: Blue Buildings“, so Philipp Kaufmann weiter.
Philipp Kaufmann, Immobilienexperte & Gründungspräsident ÖGNI
Auch Hersteller bauen auf Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit und ökologische Baustoffe wird bei den Herstellern sehr ernst genommen. Bei Bramac wird der Umweltschutz durch diverse Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem setzt Bramac auf Innovationen im Bereich Solarthermie und Photovoltaik. Der Kunde wird so beim energieeffizienten und nachhaltigen Bauen unterstützt. Die Photovoltaik- und Thermie-Solaranlagen von Bramac können ohne weitere Baumaßnahmen auf dem Dach montiert werden. Durch das Bramac Photovoltaik Premium-System wird die Anlage nahtlos in die Dachsteine integriert. Die Solarkollektoren können bis zu 70 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs decken. Mit acht Quadratmetern Bramac SolarDach können bis zu 500 Liter Heizöl im Jahr eingespart werden.
Wienerberger betrachtet Gebäude ganzheitlich – von der Gebäudehülle über die Haustechnik bis hin zum eingesetzten Energieträger. Der Wärmeschutz von Ziegelmauerwerk wurde in den letzten Jahrzehnten ständig verbessert. Heute werden durch die Ziegel der Porotherm W.i Klasse bereits U-Werte ab 0,12 W/m2 erreicht. Durch ständige Forschung und Entwicklung werden die Produkte optimiert und innovative Lösungen geschaffen. Mit optimalermWärmeschutz (das heißt: niedriger U-Wert und hohe Wärmespeicherfähigkeit) wird der Heizenergiebedarf minimiert, und damit auch der Verbrauch wertvoller Energieressourcen sowie die Emission von Schadstoffen wie z. B. CO2.
Innovative Dachsysteme von Eternit bieten neben perfektem Schutz und Sicherheit eine Fülle an bauphysikalischen Vorteilen, die zu einer deutlichen Senkung der Heizkosten beitragen können. Durch ihr geringes Gewicht eignen sich Eternit-Dachsysteme sowohl für einen Neubau als auch für eine Renovierung. Die Eternitfassade steht für perfekten Schutz vor Witterungseinflüssen und eine optimale Wärmedämmung. Das Unternehmen legt Wert darauf, so zu produzieren, dass der Energieaufwand und der Schadstoffausstoß so gering wie möglich gehalten werden. Bei der Zusammensetzung der Produkte setzt Eternit auf natürliche Rohstoffe, die überwiegend aus der Region stammen. So werden unnötige Transportwege vermieden. Mit ihrer langen Lebensdauer verbessern die Produkte der Hersteller sowohl die ökologische als auch ökonomische Bilanz jeder Gebäudehülle.
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