Medien

Bei digitalem Spielzeug auf Datenschutz achten

Viele Kinder wünschen sich zu Weihnachten Smart Toys mit WLAN, GPS und Bluetooth. Doch vernetztes Kinderspielzeug ist auch mit Risiken verbunden. SCHAU HIN!, der Medienratgeber für Familien, empfiehlt, Geräte vor dem Kauf auf Alterstauglichkeit und Datenschutz zu prüfen.

Kinder mit Spielkonsole

Durch die Interaktion mit vernetzten Puppen oder das spielerische Programmieren von Robotern nutzen Kinder schon früh digitales Spielzeug. Hier gilt es für Eltern, aufmerksam zu bleiben. „Vernetzte Geräte können Risiken für Jugend- und Datenschutz bergen und sind für jüngere Kinder nicht geeignet. Am besten überlegen Eltern, ob internetfähiges Spielzeug überhaupt sinnvoll ist“, empfiehlt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Internetfähige Geräte sind generell erst ab zehn Jahren zu empfehlen, wenn die meisten Kinder schon genug Online-Erfahrung haben, Risiken kennen und wissen, wie sie ihre Daten schützen können.

Produkte vorher prüfen

„Elektronische Spielzeuge sollten auf das Spielverhalten des Kindes und dessen Bedürfnisse abgestimmt und einstellbar sein. Sonst sind die Aktionsmöglichkeiten sehr begrenzt und die Irritation beim Spielen groß. Einen echten Spielkameraden oder die Begleitung durch die Eltern können sie allemal nicht ersetzen“, so Langer. Wichtig ist, dass Eltern sich schon vor dem Kauf darüber informieren, ob der Anbieter Jugend- und Datenschutz bei seinen Spielzeugen einhält. Handhabung und Inhalte müssen zum Alter und der Medienerfahrung des Kindes passen. Vorgespeicherte Inhalte sollten sich entfernen und ergänzen lassen. Eine gute Orientierung bei der Auswahl passender Geräte und Software bieten Fachmagazine im Internet sowie renommierte Kindersoftwarepreise wie der Pädagogische Medienpreis.

Über die Apps informieren

Viele Smart Toys werden mithilfe von Apps über Smartphone oder Tablet gesteuert. Daher ist es wichtig, die Apps vor dem Kauf genau zu prüfen. Durch die Installation der App wird die Datenschutzerklärung des Herstellers automatisch akzeptiert. Informationen zu den Zugriffsrechten der jeweiligen Apps für Spiele lassen sich für Android-Geräte im Google Play Store vor dem Kauf des Spielzeugs prüfen. Bei Apple-Geräten lassen sich die Informationen in den Einstellungen des Geräts nach der Installation einsehen und wieder entziehen, Das gilt jedoch nicht für die Systemberechtigungen. Hilfreich sind hier auch Bewertungen anderer NutzerInnen. „Seriöse Hersteller stellen zudem Transparenz her und informieren schon auf den Verpackungen genau darüber, welche Daten wie genutzt werden“, erklärt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Hinweise, ob Produkte aktuell Gefahren bergen, bietet das Internetangebot „Surfen ohne Risiko“.

Auf Datenschutz achten

Eltern können über die Datenschutzerklärung auch in Erfahrung bringen, ob etwa Standort oder Sprachaufnahmen ausgewertet werden. SCHAU HIN! rät Eltern, sich vorab umfassend zu informieren und die internetfähigen Smart Toys abzuschalten, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Dann können keine Daten gesammelt werden. Kuscheltiere und Puppen, die mit Kindern kommunizieren, können fehleranfällig sein und von außen manipuliert werden. Über ungeschützte Funkverbindungen von Bluetooth oder WLAN können Fremde direkten Zugriff auf Kamera oder Mikrofon des Spielzeugs bekommen, das Kind ausspionieren oder mit ihm in Kontakt treten. Da das Spielzeug harmlos wirkt, können Kinder dazu verleitet werden, Geheimnisse zu verraten.
Wichtig ist, dass Kinder ihre Freizeit nicht zu einseitig gestalten und über unterschiedliche Beschäftigungen verschiedene Impulse erhalten. Deshalb sollten das Spielen im Freien, das Treffen mit Freunden, Sport oder die Hausaufgaben nicht zu kurz kommen.

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