Darum jetzt bauen
Strengere Kreditrichtlinien, eine hohe Inflation und die Energiekrise führen dazu, dass vielen Familien die Entscheidung für ein Eigenheim derzeit nicht leichtfällt. Doch gerade Fertighäuser bieten zahlreiche Vorteile – von besserer finanzieller Planbarkeit bis zu Nachhaltigkeitsaspekten. Experten verraten, wieso man gerade jetzt den Schritt ins neue Wohnglück wagen sollte.
Der Bau eines Fertighauses ist keine Entscheidung, die an einem Tag gefällt wird. Der Prozess dauert mehrere Wochen, weiß Michael Platzer, Bereichsleiter von Wolf Haus nur zu gut. Deshalb ist aus seiner Sicht jetzt die richtige Zeit, um Informationen einzuholen und um Beratungsgespräche zu führen. „Darauf aufbauend ist unsere Empfehlung, auf jeden Fall mit einem bauausführenden Unternehmen zu planen. Sobald die Planbasis steht, geht es ans Einholen der Angebote und ans Vergleichen. Uns ist bewusst, dass viele Interessentinnen und Interessenten aufgrund der gestiegenen Materialpreise und Zinsen verunsichert sind. Dennoch muss man rück- blickend sagen, dass Hausbauen im Laufe der Jahre nie günstiger geworden ist.“ 2024 stehen allerdings weitere Lohn- und Gehaltserhöhungen an, mit denen sich Zinsen und Materialpreise zumindest teilweise abfedern lassen. Und mit einem Sinken der Leizinsen rechnen Experten frühestens mit Mitte des Jahres.
ABKÜHLENDE INFLATION
Durch die hohen Inflationswerte sind 2022 und 2023 die Kreditzinsen im Vergleich zum Tiefzinsniveau der letzten fünf bis zehn Jahre deutlich gestiegen. Allerdings erwarten die meisten Ökonomen, dass sich die Inflation 2024 „abkühlen“ wird und damit auch die Kreditzinsen ungefähr auf dem jetzigen Niveau bleiben können, so Bernd Ebner, Teamleiter und Wohnwertspezialist bei Realfinanz. „Teilweise bemerken wir bereits wieder sinkende Zinsen bei langfristigen Fixzinskrediten über 25 oder 30 Jahre. Die Bankunterschiede sind dabei sehr groß, sodass ein professioneller Marktvergleich sehr viel Geld sparen kann.“
WICHTIG FÜR DIE FINANZIERUNG
Generell, so der Finanzexperte, ist für eine solide und sichere Fertighausfinanzierung ein gewisses Maß an Eigenmittel wichtig – und dass die künftige Kreditrate in einem sicheren Verhältnis zum Familieneinkommen steht. Als Eigenmittel kann dabei auch ein bereits bestehendes Baugrundstück verwendet werden. „Die Kreditrate“, sagt Ebner, „hängt von einem guten Zinssatz ab und andererseits von der Kreditlaufzeit. Auch diese kann und soll – je nach Lebenssituation – maßgeschneidert festgelegt werden. Mit einem ausgewogenen Finanzierungskonzept aus Fixzins- und bzw. oder variablem Kredit ist langfristige Sicherheit und Flexibilität möglich.“
ALLES AUS EINER HAND
Dabei haben gerade Fertighäuser zahlreiche Vorteile: Sie werden modern und qualitativ hochwertig in Elementen vorproduziert und auf der Baustelle vor Ort in wenigen Stunden aufgebaut, berichtet Michael Platzer. „Es gibt wenig Schnittstellen, einen Ansprechpartner und alles aus einer Hand.“ Wolf Haus etwa ist das einzige Unternehmen der Branche, bei dem auch der Unterbau (Keller oder Bodenplatte) vom selben Anbieter stammt. Doch was gilt es zu beachten, wenn man sich für ein Eigenheim entscheidet? „Chemie und Bauchgefühl zum jeweiligen Vertriebsmitarbeiter müssen stimmen“, sagt Platzer. Oft sei es schwierig, die Unterschiede in der Ausführung bzw. im Leistungsumfang herauszufinden. Wichtig sei, dass man sich das jeweilige Unternehmen gut anschaut. Also wie die Bonität ist, wie die Produktion aussieht und wie umfangreich das jeweilige Ausstellungszentrum ist. „Natürlich muss die Endsumme zum Budget passen, doch es gibt viele Punkte, die vorher gecheckt werden sollten.“
SICHERE ABWICKLUNG
Die hohe Inflation ist zweifellos eine Herausforderung. Umgekehrt herrscht aber annähernd Vollbeschäftigung und die höheren Lohn- und Gehaltsanpassungen helfen indirekt auch bei bestehenden Krediten, betont Bernd Ebner von Realfinanz. So sind die Kreditzinsen weiterhin deutlich unter den Inflationswerten. Generell lässt sich durch die Investition in ein neues Eigenheim auch bei Betriebskosten und Energieaufwand die Unabhängigkeit fördern, denn Ebner verweist auf inflationsbedingt stark gestiegene Mietpreise. „Ein Neubauhaus bietet mit guter Dämmung, Luft-Wärme-Pumpen und Fotovoltaik-Anlagen im Vergleich sehr günstige Betriebskosten. Ein Fertig- haus garantiert darüber hinaus im Vergleich zur Einzelgewerkvergabe einen sicheren Abwicklungs- und Bauprozess. Dies spart ebenfalls (Zins-)Kosten in der Bauphase und sichert den termingerechten Umzug.“ Bei den Finanzierungsformen gibt es neben Fixzinskrediten und variablen Krediten auch noch andere, teilweise flexiblere Formen der Zinsabsicherung. Wichtig sei, mit einer fundierten Analyse des Bauprojekts und der Lebensplanung zu beginnen. Darauf aufbauend sollte ein guter Marktüberblick geboten werden – und gute Finanzierungsberatung übernimmt auch die Bankverhandlungen zu verbindlichen Kreditzusagen. „Tagesaktuelle Konditionsgestaltung ist gerade in der jetzigen Phase wichtig. Denn bei Bauprojekten endet die Finanzierungsberatung nicht mit der Kreditunterschrift, sondern begleitet den Kunden auch in der gesamten Bauphase, den einzelnen Kreditauszahlungsschritten bis hin zum Bezug der neuen Immobilie“, so Ebner.
ÜBERZEUGENDE ENERGIEEFFIZIENZ
Fertighäuser überzeugen außerdem oft schon bei der Herstellung mit Nachhaltigkeit. Wolf Haus zum Beispiel fertigt seine Häuser im oberösterreichischen Almtal mit den neuesten Produktionsmaschinen und mit Strom der eigenen Fotovol- taik-Anlage in Holzriegelbauweise an. „Holz“, sagt Michael Platzer, „ist der nachhaltigste Baustoff, den ich kenne. In Oberösterreich wächst Holz für ein Haus alle fünf Minuten nach. Aber auch in Hinblick auf den Heizwärmebedarf sind Holzhäuser großartig. Aufgrund der vielschichtigen Aufbauten und der herausragenden Wärmedämmwerte benötigen unsere Fertighäuser nur wenig Energie, damit man sich in ihnen wohlfühlt.“
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