Geld

Der Stromanbieter-Check

Neues Jahr, neuer Strompreis: Wie Sie nach dem Fall der Preisbremse weiter günstig Strom beziehen –und sicher nicht draufzahlen.

 

Mit Jahreswechsel wurde die Strombreisbremse aufgehoben. Damit haben die Anbieter ihre Netzgebühren erhöht. Um nicht in die Strompreisfalle zu tappen, ist nun ein günstiger Zeitpunkt, den eigenen Vertrag zu checken, nachzuverhandeln oder gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln. Zur Vorbereitung ist zu allererst zu klären, ob ein Wechsel überhaupt möglich ist oder ob man noch an den aktuell gültigen Vertrag gebunden ist. Auch bei einem aufrechten Vertragsverhältnis kann es sich durchaus auszahlen, den eigenen Anbieter zu kontaktieren. Immer wieder gewähren Energieanbieter auch trotz Vertragsbindung vergünstigte Konditionen. „Am besten sehen Sie sich schon davor die aktuellen Angebote auf der Website des Lieferanten an und fragen dann nach, ob Sie auf Kulanz auf etwaige günstigere Konditionen umsteigen können“, empfiehlt die Arbeiterkammer. Wer ungebunden ist, kann sich auf die Suche nach dem geeignetsten bzw. günstigeren Tarif machen. Branchenkenner*innen rechnen damit, dass Anfang des Jahres nach Wegfall der staatlichen Zuschüsse wechselwillige Kund*innen mit neuen, günstigen Stromangeboten umwerben werden.

Dazu legt man sich am besten die letzte Stromrechnung zurecht, idealerweise die Jahresstromrechnung. Daraus wird das Entscheidende – der Energiepreis pro kWh – notiert. „Die Summe Ihrer Abrechnung setzt sich aus Energiepreis, Netztarif und Steuern und Abgaben zusammen“, erklärt die Arbeiterkammer, „Sie brauchen aus dieser Rechnung nur den Energiepreis (bestehend aus dem  fixen Grundpreis und dem Arbeitspreis, der nach kWh abgerechnet wird.“

 

 

Sowohl Arbeiterkammer als auch der Vereain für Konsumenteninformation (VKI) empfehlen den offiziellen Tarifrechner der E-Control. Dieser steht online zur Verfügung, ist unabhängig von Anbietern (und kassiert von diesen auch keine Provisionen fürs Vermitteln neuer Kund*innen). Außerdem sind alle Unternehmen, die Strom und Gas anbieten, gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Tarife auf dieser Website aktuell zu halten. Andere Vergleichsportale beziehen Provisionen für über sie vermittelte Abschlüsse und sind zudem nicht immer tagesaktuell was die Angebote am Markt angeht. „Wichtig ist es, die Tarife mit und ohne Rabatte zu vergleichen“, rät Christian Kornherr vom VKI, „es gibt hier viel Intransparenz und durch Rabatte werden die tatsächlichen Preise teilweise bewusst verschleiert.“ Wie der Tarifkalkulator am besten benutzt wird, zeigen zahlreiche auf der Plattform verfügbare Videos. Nach Eingabe der Postleitzahl, des individuellen Verbrauchs und des regionalen Standardanbieters listet der Tarifkalkulatur alle insgesamt verfügbaren Wettbewerber. „Der obere Teil des Rankings bietet diverse Filter, je nachdem, was einem wichtig ist“, erklärt Kornherr. „Eine Preisgarantie beispielsweise macht das Produkt teurer.“ Dafür erspart einem diese, böse Überraschungen mit Preisexplosionen. Der VKI-Experte rät zudem, die Voreinstellung von „EUR/Jahr“ besser auf „Cent/ kWh“ zu ändern – das liefert den Gesamtpreis einer kWh inklusive Netzkosten, Steuern und Gebühren. „Wenn ich nun auf den jeweiligen Tarif klicke, bekomme ich alle Details“, sagt Kornherr. Wenn man will, wählt man den Button „zum Anbieter wechseln“ und man landet direkt auf der Website des Stromlieferanten, allerdings nicht immer automatisch auch zum Tarif, für den man sich auf der E-Control-Plattform interessiert hat. Der VKI-Experte empfiehlt ganz klar den von ihm sogenannten „Umweltzeichen-Strom“, also Ökostrom, der auch mit dem Umweltzeichen ausgestattet ist. Damit ist er garantiert frei von Atomstrom sowie Strom aus fossilen Quellen wie Kohle, Gas oder Öl. Zudem sind die Zeichennutzer verpflichtet, in neue Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Kleinwasserkraft zu investieren. Wer sich für „Umweltzeichen-Strom“ – beispielsweise von der Oekostrom AG oder AAE – entscheidet, trägt also aktiv zur Energiewende bei. Wofür auch immer man sich entscheidet, die Arbeiterkammer rät jedenfalls zur Vorsicht bei sogenannten „Floattarifen“ oder auch „Flexitarifen“. Hier können zum Zeitpunkt der Recherche günstige Preise täuschen. Denn diese Tarife sind unmittelbar an die Börsenpreise gekoppelt. „Die Entwicklungen am Großmarkt werden also 1:1 an die Kund*innen weitergegeben“, erklärt die Arbeiterkammer, „das ist gut, wenn die Großhandelspreise sinken – aber ziemlich schlecht, wenn sie steigen!“.

 

 

Professionelle Strompreis-Checker

Wer den Strompreis selbst nicht laufend im Blick behalten, aber trotzdem möglichst günstig Strom beziehen möchte, kann auch das Service von Anbietern wie „Energy Hero“ nutzen. Gegen eine (überschaubare) jährliche Gebühr lagert man die Suche und den Preis-Check an diesen Agenten aus. Immer dann wenn der eigene Stromvertrag ausläuft und es die Möglichkeit gibt, zu einem günstigeren Angebot zu wechseln, schlägt einem Energy Hero neue Anbieter und Tarife vor: fristgerecht und so, dass ein Wechsel reibungslos funktioniert. Auch hier kann vorab festgelegt werden, welche Kriterien einem wichtig sind – und beispielsweise der jeweils günstigste Ökostromanbieter gefunden werden.

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