Erziehung

Die Pubertät als Chance

Die Pubertät wird oft als eine turbulente und schwierige Phase beschrieben. Jugendliche verändern sich, stellen vieles infrage und fordern ihre Umgebung heraus. Doch diese Zeit sollte nicht nur als problematisch gesehen werden. In der Pubertät steckt eine enorme Chance, die nicht nur den Jugendlichen selbst zugutekommt, sondern auch das Leben ihrer Familien und Lehrer bereichern kann.

Jugendliche schreiend

Mit frischen Ideen, neuen Sichtweisen und einem großen Entdeckergeist tragen Jugendliche in dieser Phase viel dazu bei, das Zusammenleben auf neue Weise zu gestalten.

Was passiert während der Pubertät?

In der Pubertät erleben Jugendliche tiefgreifende körperliche und emotionale Veränderungen. Hormone beeinflussen nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihre Gedankenwelt. Sie suchen nach ihrer eigenen Identität, hinterfragen bestehende Regeln und fordern Autoritäten heraus. Diese Entwicklung kann für Eltern und Lehrer oft anstrengend sein, da Jugendliche in dieser Zeit launisch, zurückgezogen oder rebellisch wirken. Doch all diese Veränderungen sind wichtige Schritte auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

Jugendliche entwickeln in dieser Phase ein stärkeres Bewusstsein für ihre eigenen Werte und Meinungen. Sie lernen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Wenn diese Entwicklungen unterstützt und gefördert werden, können Jugendliche ihr volles Potenzial entfalten und sowohl sich selbst als auch die Menschen um sie herum bereichern.

Jugendliche als Bereicherung für die Familie

Für viele Familien bedeutet die Pubertät zunächst eine Zeit voller Herausforderungen. Teenager ziehen sich zurück, reagieren emotional oder rebellisch und hinterfragen vieles, was früher selbstverständlich war. Doch genau in diesen Veränderungen liegt auch eine große Chance. Jugendliche bringen frische Ideen und neue Perspektiven in das Familienleben ein. Sie regen dazu an, über alte Gewohnheiten nachzudenken und bieten die Möglichkeit, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.

Eltern können die Pubertät ihrer Kinder nutzen, um eine stärkere Bindung zu schaffen. Es ist wichtig, den Jugendlichen zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Auch wenn die Kommunikation manchmal schwierig erscheint, sind offene Gespräche der Schlüssel zu einer vertrauensvollen Beziehung. Jugendliche wollen gehört werden und schätzen es, wenn ihre Meinungen respektiert werden – auch dann, wenn diese Meinungen anders ausfallen als die der Eltern.

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Jugendliche bringen frische Ideen und neue Perspektiven in das Familienleben ein. Sie regen dazu an, über alte Gewohnheiten nachzudenken und bieten die Möglichkeit, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.

In dieser Phase sollten Eltern geduldig bleiben, da Jugendliche ihren eigenen Weg finden möchten. Gleichzeitig ist es entscheidend, klare Grenzen zu setzen und diese auch zu erklären. Jugendliche wollen verstehen, warum bestimmte Regeln existieren und werden diese eher akzeptieren, wenn sie die dahinterliegenden Gründe nachvollziehen können. Gleichzeitig brauchen sie Freiräume, um Verantwortung zu übernehmen und sich auszuprobieren. Diese Freiheiten stärken ihr Selbstbewusstsein und helfen ihnen, eigenständige Entscheidungen zu treffen.

Die Pubertät in der Schule – eine Zeit des Wachstums

Auch in der Schule kann die Pubertät eine herausfordernde Zeit sein. Jugendliche, die ihre eigenen Ideen entwickeln und sich selbst ausprobieren möchten, hinterfragen häufig bestehende Strukturen und Regeln. Doch statt dies als Störung zu empfinden, sollten Lehrer diese Phase als Chance begreifen. Jugendliche sind in dieser Zeit besonders kreativ und voller Energie. Schulen können dieses Potenzial nutzen, indem sie den Schülern Freiräume bieten, in denen sie ihre eigenen Ideen entwickeln und umsetzen können.

Projektbasiertes Lernen ist ein idealer Ansatz, um Jugendliche in der Pubertät zu fördern. Eigenverantwortliches Arbeiten gibt ihnen das Gefühl, ernst genommen zu werden und fördert gleichzeitig ihre Kreativität. Jugendliche, die selbstständig an Projekten arbeiten, entwickeln nicht nur ihre Fähigkeiten weiter, sondern lernen auch, Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen zu übernehmen.

In dieser Phase brauchen Jugendliche Lehrer, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch als Mentoren und Vertrauenspersonen agieren. Lehrer sollten den Raum für offene Diskussionen schaffen, denn Jugendliche haben viele Fragen und suchen nach Orientierung. Empathie und Verständnis sind hier besonders wichtig. Lehrer, die auf die emotionalen Veränderungen der Jugendlichen Rücksicht nehmen, können eine positive Lernumgebung schaffen, in der sich die Schüler sicher und unterstützt fühlen.

Teenager rebellierend
Auch in der Schule kann die Pubertät eine herausfordernde Zeit sein. Jugendliche, die ihre eigenen Ideen entwickeln und sich selbst ausprobieren möchten, hinterfragen häufig bestehende Strukturen und Regeln.

Pubertät als Zeit des Austauschs und der neuen Ideen

Die Pubertät ist nicht nur eine Phase, in der sich Jugendliche selbst entdecken, sondern auch eine Zeit, in der sie ihre Umwelt aktiv beeinflussen. Jugendliche bringen frische Ideen, neue Perspektiven und oft auch kritische Fragen mit, die die Menschen um sie herum zum Nachdenken anregen. Sie fordern dazu auf, gesellschaftliche Themen, wie Umwelt, Gleichberechtigung oder soziale Gerechtigkeit, neu zu betrachten und diese Themen aus anderen Blickwinkeln zu sehen.

Diese Impulse sind wertvoll, da sie Erwachsene dazu anregen, eingefahrene Denkweisen zu hinterfragen. Jugendliche haben ein starkes Gespür für Veränderungen und fordern oft Gerechtigkeit und Gleichberechtigung ein. Ihre Energie und ihr Engagement können dazu beitragen, neue Lösungen für alte Probleme zu finden und die Gesellschaft als Ganzes weiterzubringen.

Die Pubertät als wertvolle Phase verstehen

Die Pubertät ist keine Phase, die einfach nur „durchgestanden“ werden muss. Es ist eine Zeit des Wachstums, in der Jugendliche nicht nur sich selbst weiterentwickeln, sondern auch das Leben der Menschen um sie herum bereichern. Familien, Lehrer und die Gesellschaft sollten diese Zeit als Chance begreifen, gemeinsam zu wachsen und neue Perspektiven zu entdecken.

Indem Jugendlichen Raum zur Entfaltung gegeben wird und sie auf ihrem Weg unterstützt werden, entsteht eine Umgebung, in der sie zu starken, selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen können. Die Pubertät ist eine wertvolle Phase, die nicht nur den Jugendlichen hilft, ihre Identität zu finden, sondern auch die Menschen um sie herum dazu inspiriert, über alte Gewohnheiten nachzudenken und gemeinsam neue Wege zu gehen.

Florian Böll, bekannt als der Teenz Coach, arbeitet seit 20 Jahren mit Jugendlichen.

Über den Autor

Florian Böll, bekannt als der Teenz Coach, arbeitet seit 20 Jahren mit Jugendlichen und als Mentor beim TÜV zertifizierten Bildungsträger „Stark auch ohne Muckis“. Er unterstützt Jugendliche in ganz Deutschland dabei, Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen zu entwickeln, um Konflikte gewaltfrei und respektvoll zu lösen. Seine praxisnahe Herangehensweise vermittelt Jugendlichen die notwendigen Werkzeuge, um ihre Zukunft aktiv zu gestalten und als positive Kraft in der Gesellschaft zu wirken.
www.starkekidzschool.de

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