Gesundheit

Die Reiseapotheke nicht vergessen!

Wer an die Urlaubszeit denkt, hat vor allem die schöne Zeit am Strand, am See oder in den Bergen vor Augen. Man sollte aber auch eine gut gefüllte Reiseapotheke einpacken, vor allem, wenn man mit Kindern verreist.

Für Eltern mischt sich zur Vorfreude auf den Urlaub oft auch die Sorge, dass der Nachwuchs krank werden könnte. Besonders bei jüngeren Kindern können plötzlich Fieber, Durchfall oder eine Erkältung auftreten. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, sollte man in der Reiseapotheke die entsprechenden Medikamente dabeihaben, denn nur so kann eine Erstversorgung stattfinden. Die Reiseapotheke muss allerdings auf die Art des Urlaubs und das Reiseland abgestimmt sein. „Für eine Woche Cluburlaub sind andere Dinge notwendig als für einen Individual-Urlaub, bei dem ich quer durchs Land reise. Für die Reiseapotheke gilt auf jeden Fall: Lieber zu viel mitnehmen als zu wenig. Ist man unsicher, was in die Reiseapotheke gehört, empfehle ich, in der Apotheke nachzufragen. Wichtig ist, den Apotheker zu informieren, wo man hinfährt und für wen die Medikamente gedacht sind. Der Apotheker weiß welche Formen eines Medikamentes es gibt und für welches Alter sie geeignet sind. So wird die Urlaubsapotheke individuell abgestimmt. Ich würde aber empfehlen, gewohnte Medikamente mitzunehmen, die auch in der Hausapotheke sind und bei denen man weiß, dass sie vertragen werden. Und man sollte außerdem nicht vergessen, das Mindesthaltbarkeitsdatum der einzelnen Medikamente zu prüfen und sie zu ersetzen, falls sie abgelaufen sind“, erklärt Apothekerin Karin Cech-Proksch.

Eine Checkliste verwenden

Um nichts zu vergessen, empfiehlt sich eine Checkliste für die Medikamente, die man mitnehmen möchte. Die Checkliste sollte immer wieder aktualisiert und auf die persönlichen Bedürfnisse der Reisenden sowie das Reiseziel abgestimmt werden. Auf jeden Fall in die Reiseapotheke gehören: Fieberthermometer, Medikamente gegen Schmerzen und Fieber, Medikamente bei Husten und Schnupfen, Medikamente gegen Durchfall (z.B. Elektrolytmischungen, Präparate zur Wiederherstellung der Darmflora), Medikamente gegen Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Verstopfung, Mittel zur Versorgung von Insektenstichen und Antiallergika. Bei Reisen mit Kindern benötigt man zusätzlich fiebersenkende Mittel als Saft oder Zäpfchen und altersentsprechende Elektrolytpräparate bei Durchfall und Erbrechen. „Bei Flugreisen würde ich empfehlen, Medikamente gegen Reiseübelkeit und Reisekrankheit (für Kinder Reisekaugummis) ins Handgepäck zu packen, ebenso wie abschwellende Nasensprays, die auch den Druckausgleich bei Flugreisen erleichtern können, sowie Augentropfen gegen trockene Augen und Entzündungen. Wenn Sie oder ein Familienmitglied regelmäßig Medikamente, wie zum Beispiel blutdrucksenkende Medikamente oder Insulin benötigen, achten Sie darauf, diese in ausreichender Menge mitzuführen. Bei Medikamenten, die an eine zeitliche Einnahme gebunden sind, sollten Sie die Zeitverschiebung des Zielortes beachten“, so Cech-Proksch.

Einfuhrbestimmungen beachten

Und noch ein Tipp der Expertin: „Erkundigen Sie sich unbedingt vor Antritt der Reise über die diesbezüglich geltenden Bestimmungen bei den Fluglinien und den Einfuhrbestimmungen im Urlaubsland, sonst könnte man eine böse Überraschung erleben. In manchen Ländern muss man für alle Medikamente, die man mitnimmt, ein Rezept von einem Arzt vorweisen. Fluglinien haben zudem manchmal strikte Bestimmungen, was man im Handgepäck mit an Bord nehmen darf. Außerdem dürfen Verpackungen mit einem Inhalt von über 100ml nicht in das Flugzeug gebracht werden.“

Kleine Wunden gleich versorgen

Doch muss man wirklich eine gut gefüllte Reiseapotheke mitnehmen oder kann man benötigte Medikamente auch vor Ort kaufen? „Wenn man auf Urlaub ist, hat man oft keine Stadt in der Nähe, deshalb ist es immer gut, wenn man ein bisschen mehr mitnimmt als zu wenig. Dabei denke ich auch an kleinere Wunden die man mit Pflaster, Wunddesinfektionsmittel und einer Wund- und Heilsalbe behandeln kann, denn Kinder fallen selbstverständlich auch im Urlaub hin, schlagen sich das Knie auf oder schneiden sich. Vor allem in wärmeren Ländern, in denen ein hohes Infektionsrisiko herrscht, sollten Wunden zeitnah versorgt werden. Da ist es gut, wenn man alles dabeihat. Auch an Blasenpflaster sollte man denken“, so Apothekerin Cech-Proksch. Zudem können Medikamente im Urlaubsland auch andere Namen haben, was das Finden des richtigen Produkts erschweren kann. Hinzu kommt häufig auch noch eine Kommunikationshürde, wenn man der Landessprache nicht mächtig ist und vor Ort nicht Englisch gesprochen wird.

Behandlung bei Durchfall

„Für den Urlaub an Strand und Meer sind Sonnenschutzprodukte mit einem hohen Lichtschutzfaktor, After-Sun-Produkte und Cremes oder kühlende Gels gegen Sonnenbrand unerlässlich. Gegen lästige Insekten helfen Insektenabwehrstoffe (Repellents), die als Lotion oder Spray angeboten werden. Besonders in Gebieten, in denen Malaria oder Gelbfieber auftreten können, ist ein guter Schutz vor Mückenstichen unentbehrlich. Auch ein Moskitonetz für die Nächte ist oft hilfreich um erholsamen Schlaf zu finden. Ein weiteres Problem, speziell in heißen Ländern, sind Durchfallerkrankungen. Cech-Proksch: „Da manche Kinder auf das heiße Klima und das ungewohnte Essen im Urlaubsort mit Durchfall reagieren, sollte man auch hier vorsorgen. Bei Durchfall ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, besonders kleine Kinder können sehr schnell austrocknen. Spezielle Elektrolytpräparate unterstützen den Ausgleich des Mineralstoffhaushalts des Kindes. In Apotheken gibt es vorgefertigte Elektrolyt-Lösungen, die mit Wasser aufgegossen und angerührt werden. Wenn der Durchfall jedoch massiv ist und länger als einen Tag anhält, sollte man überlegen, einen Arzt aufzusuchen.“

Lagerung vor Ort

Damit die Medikamente ihre Wirkung nicht verlieren oder unbrauchbar werden, ist die richtige Lagerung vor Ort wichtig. Die Reiseapotheke und die darin enthaltenen Medikamente sollten keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, denn viele Inhaltsstoffe reagieren sensibel auf zu viel UV-Licht. Die meisten Hotelzimmer sind zwar klimatisiert, ist es jedoch zu heiß im Zimmer, könnten etwa Fieberzäpfchen zu schmelzen beginnen. Verreist man mit kleineren Kindern, sollte man die Medikamente nie offen oder leicht erreichbar liegenlassen, denn die Kleinen könnten die Medikamente für Bonbons halten und sie in einem unbeaufsichtigten Moment schlucken. Zur Aufbewahrung von Medikamenten eignet sich zum Beispiel ein dunkler, trockener Kleiderschrank.

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