Ethisch Konsumieren wird vielen wichtiger
Eine aktuelle Studie der Otto-Group zeigt, dass hemmungsloser Konsum für viele Menschen nicht mehr zeitgemäß ist. Viele wollen ethisch Konsumieren und fordern auch von Unternehmen die Einhaltung verschärfter Ethikregeln ein.

Seit fünf Jahren erhebt die Otto-Group, einer der größten Onlinehändler Europas, das Konsumverhalten der Deutschen. 2021 gibt es klare Ergebnisse: Die Zeiten des hemmungslosen Konsums sind vorbei. 70 Prozent der Deutschen machen ihre Kaufentscheidung auch von ethische Kriterien abhängig. 20 Prozent gaben bei der Befragung an, seit der Corona-Krise noch bewusster nach ethischen Kriterien einzukaufen. Für diese Studie wurden 1149 Deutschen zwischen 14 und 74 Jahren im Oktober 2020 befragt, die Ergebnisse wurden mit Perspektiven aus der Trendforschung kombiniert.
Firmen, die die Umwelt schädigen, haben es im Wettbewerb zunehmend schwerer
Und die Konsumenten fällen ein klares Urteil: Die Verantwortung von Unternehmen geht inzwischen weit über die ökologische und soziale Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen hinaus. Wer durch sein Wirtschaften Umwelt und Natur schädigt, hat es im Wettbewerb schwer. Wer sich gar seiner Verantwortung für das Gemeinwohl entzieht, der wird des öfteren boykottiert. „Die Forderungen nach nachhaltigen Veränderungen in unserem Wirtschaftssystem an Politik und Unternehmen und die Bereitschaft, selbst Verantwortung zu übernehmen, haben die Mitte der Gesellschaft erreicht“, erläutert der leiter der Studie Peter Wippermann vom Trendbürodas diese im Auftrag der Otto Group durchgeführt hat.
Tauschen, teilen und recyclieren
Die Konsumenten wünschen sich wieder wertigere Produkte. 82 Prozent der Befragten sind bereit, den Weg von der Wegwerfgesellschaft zur Kreislaufwirtschaft mitzugehen und sprechen sich für eine längere Produktnutzungsdauer und höhere Materialeffizienz aus. 63 Prozent sind bereit die Mehrkosten für klimaneutrale Produkte zu tragen. Darin zeigt sich ein Wandel in der Haltung der KonsumentInnen, die zunehmend bereit sind, auch für die Emissionen zu bezahlen, die sie verursachen. Teilen und Second Hand gewinnen ebenfalls an Beliebtheit. 73 Prozent der Befragten befürworten laut der Studie, gebrauchte Dinge wie getragene Mode und alte Möbel zu kaufen oder zu verkaufen. 54 Prozent der Befragten planen sogar, in Zukunft mehr zu teilen oder zu leihen. Zum Vergleich: 2013 waren noch 52 Prozent der Befragten bereit, häufiger Sachen zu teilen, zu tauschen, zu leihen oder gebraucht zu kaufen. 2020 sind es bereits 64 Prozent.
Der schnelle Konsum wird zunehmend unattraktiv
Hemmungsloser Kosnum von Wegwerware ist für die mehrheit der befragten unattraktiv geworden. 70 Prozent von ihnen gab an, ernsthafte Schwierigkeiten auf Mensch und Umwelt zukommen sehen, sollte der ungezügelte Konsum so weitergehen. 77 Prozent der Befragten sind dafür, dass Industrieländer mehr Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen und die ärmeren Länder mehr unterstützen sollten. 60 Prozent können sich inzwischen vorstellen, beim Einkauf die wahren Kosten für Umweltbelastung und Klimawandel zu bezahlen.
41 Prozent der Deutschen erachten die Politik dabei als Impulsgeber in Sachen ethischer Konsum, 23 Prozent die Wirtschaft und 22 Prozent jeden Einzelnen. In den Jahren 2011 und 2013 waren lediglich 27 Prozent der Befragten der Meinung, die Politik müsse hier ihrer Verantwortung mehr nachkommen.
Eigenverantwortung der Konsumenten steigt
70 Prozent aller Befragten sagen, dass ethische Kriterien inzwischen fester Bestandteil ihrer Kaufüberlegungen sind. 2013 waren es noch 63 Prozent.Die Babyboomer bis Jahrgang 1964 sind dabei die treibende Kraft beim den Kauf der ethischen Produkte. Waren es 2013 noch 65 Prozent, die häufiger ethische Produkte kauften, so kauften 2020 bereits 79 Prozent häufiger nach diesen Kriterien ein. Zudem würden 68 Prozent der Befragten einen Anbieter boykottieren, der ein unfaires Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitern an den Tag legt und schlechte Arbeitsbedingungen schafft. „Die Frage, ob unsere Art zu leben und zu wirtschaften korrigiert werden muss, wird immer lauter gestellt“, fasst Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, in einer Aussendung zusammen. „Dies zumindest bestätigen die Ergebnisse der vorliegenden fünften Trendstudie. Wir in der Otto Group wollen etwas bewegen, denn es ist unsere Überzeugung seit Generationen, dass am Ende die Wirtschaft dem Menschen dienen muss, nicht umgekehrt.“Um auf diesem Weg erfolgreich zu sein, müsse sich aber jeder auch selbst verändern. Weg von der Wegwerfgesellschaft, hin zu nachhaltigen und recyclingfähigen Produkten und einer ressourcenschonenden Produktionsweise, in der Menschenrechte stärker geachtet und in der Respekt und Achtsamkeit gegenüber der Natur einen neuen Stellenwert erlangen. Die Otto Group fühle sich, so Birken, hier mit ihren Marken wie Otto, Bonprix, Mytoys oder Manufactum gut aufgestellt: „Es geht um ein faires Miteinander und verantwortliches Handeln. Die Ergebnisse der fünften Studie zum Ethischen Konsum bestärken uns auf diesem Weg.“
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