Fünfer im Zeugnis: Richtig lernen für die Nachprüfung
Mehr als 30.000 Schüler:innen in Österreich haben im Herbst mindestens eine Nachprüfung. Dementsprechend steht nicht nur Urlaub, sondern auch Lernen am Programm

. „Natürlich ist das keine schöne Nachricht, aber auch kein Weltuntergang. Einen Fünfer oder auch mehrere kann man sich wieder ausbessern, dazu gibt es viele Möglichkeiten“, betont Angela Schmidt, Lerntechnik-Trainerin und Unternehmenssprecherin des Nachhilfeinstituts LernQuadrat.
Zuerst mal abschalten
Wer eine Wiederholungsprüfung vor sich hat, sollte noch vor Schulschluss sämtliche Lernunterlagen vervollständigen. Etwa Schularbeiten und Tests des vergangenen Schuljahres und fehlende Unterlagen von guten Mitschüler*innen kopieren oder abfotografieren. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist ein ruhiges Gespräch mit der Lehrkraft, um die Inhalte der bevorstehenden Prüfung zu klären. Ist das geschafft, heißt es für die nächsten Wochen erst einmal abschalten, die Schule vergessen und Kraft tanken.
Lernen für den Nachzipf
Ist die erste Hälfte der Ferien vorbei, geht es los mit Lernen für die Nachprüfung. „Je strukturierter man an die Sache herangeht, desto schneller und besser kommt man auch voran“, rät Schmidt. Ein Lernplan, der den gesamten Stoff umfasst und neben den Lern- auch Pausenzeiten enthält, ist das A und O für erfolgreiches Lernen. „Je nach Alter ist die Konzentrationsfähigkeit unterschiedlich lang. Das sollte bei der Länge der einzelnen Lerneinheiten aber auch bei der täglichen Gesamtlernzeit berücksichtig werden“, rät Schmidt. Pro Tag sollten maximal 6 Stunden gelernt werden. „Das Gehirn arbeitet auch in den Pausen und Nicht-Lernzeiten, es speichert also weiter Informationen ab“, weiß die Lerntechnik-Expertin. Daher spielt auch die Pausengestaltung eine große, leider oft unterschätze, Rolle. Empfehlenswert ist ein gesunder Snack, ein Glas Wasser trinken und sich am besten in der freien Natur bewegen. „Der Blick ins Grüne entspannt und fördert so das Abspeichern von Informationen im Gedächtnis. Smartphone oder Fernseher hingegen lenken ab und sind beim Lernen und auch in den Pausen dazwischen ein großer Störfaktor“.

Aufstiegsmöglichkeiten
In manchen Fällen kommt die sogenannte „Aufstiegsklausel“ zur Anwendung, dann kann der Schüler/die Schülerin in jedem Fall in die nächste Klasse aufsteigen. Ansonsten muss die Wiederholungsprüfung positiv absolviert werden. „Das erzeugt natürlich großen Druck in der ganzen Familie, doch die meisten schaffen sie mit guter Vorbereitung“. Wer jedoch das Gefühl hat, es allein nicht zu schaffen, sollte sich schon möglichst früh Lernunterstützung holen. „Das zeigt sich meist daran, dass Schüler*innen lange vor den gleichen Themen sitzen, aber nur langsam vorankommen. Der richtige Zeitpunkt ist noch bevor sich Verzweiflung und Hilflosigkeit breit machen. Denn diese negativen Gefühle nimmt man auch mit zur Prüfung, und diese sind gemeinsam mit Angst keine guten Begleiter für einen so wichtigen Termin“, weiß Schmidt aus Erfahrung. Die gute Nachricht: Oft bewirken schon wenige Lerneinheiten und Denkanstöße wahre Wunder. Professionelle Hilfe gibt es bei LernQuadrat in den Ferien in Form von Einzeltrainings oder Intensivkursen. Diese sind wochenweise buchbar. In diesen gehen die Lehrkräfte individuell auf die Schüler*innen ein und beenden jede Woche mit einer Art Schularbeit. So können der Lernfortschritt überprüft und die Motivation gesteigert werden.
Guter Start ins neue Schuljahr
Auch wer keine Nachprüfung vor sich hat, tut gut daran, die Unterlagen des vergangenen Schuljahres in aller Ruhe durchzuschauen und den Lernstoff der einzelnen Fächer zu wiederholen. „Wenn man zwei bis drei Wochen vor Schulstart die Schulsachen herausnimmt, kann man im entspannten Umfeld alles wiederholen, was man im Vorjahr gelernt hat. Optimal geschieht das aufgeteilt in kleine Häppchen, am besten eingebunden in den Alltag und wenn möglich sogar spielerisch“, betont Schmidt die Wichtigkeit des Wiederholens. Das mache sich bereits bei der ersten Schularbeit positiv bemerkbar.

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