Gelangweilte Kinder – was tun?
Kinder, die ihren „Langeweile-Ausdauer-Muskel“ trainieren, brauchen mit der Zeit immer weniger Stimulation und Unterhaltung von außen. Sie lernen aus sich heraus eine Tätigkeit zu finden, die Freude macht. Um sie dabei zu unterstützen, können Eltern Folgendes berücksichtigen:
1. Für genügend freie Zeit sorgen.
Nicht jeder Nachmittag, nicht jedes Wochenende sollte verplant sein. Das bedarf oft einer ganz bewussten Entscheidung, weil es so viele tolle Dinge gibt, die man unternehmen kann, so viele Fertigkeiten, die man in Kursen erlernen könnte.
2. Ein inneres Mantra finden.
Gelangweilte Kinder können ganz schön anstrengend sein. Wiederholen Sie in solchen Situationen innerlich immer wieder, wie wichtig Langeweile ist. Und denken Sie daran: Oft braucht es nicht einmal zwanzig Minuten, bis das Kind eine Tätigkeit findet.
3. Das Kind nicht gleich zum Aktivwerden auffordern.
Wer sofort mit einem Vorschlag daher kommt, wie Langeweile vertrieben werden kann, vermittelt: Es ist negativ, sich zu fadisieren. Hier hilft ein Perspektivenwechsel: Langeweile ist eine Chance und fördert die Kreativität.
4. Für „lange Weile“ sorgen.
Nicht immer, aber immer wieder kann man sich Zeit lassen. Beim Schuhe anziehen am Morgen, beim Abholen vom Kindergarten, beim Einkaufen im Supermarkt.
5. Für anregendes Material sorgen.
Eine Überfülle an Spielsachen garantiert nicht, dass sich Kinder nie fadisieren. Ausreichend vorhanden und griffbereit sollte aber sein: kreatives Bastel- und Zeichenmaterial, Puzzles, Bücher.
„Wer Langeweile erlebt, lernt in sich selbst zu gehen und achtsam zu sein für die Dinge des Lebens.“
Dr. Philip Streit
Psychologe, www.drphilipstreit.com
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