Nachhaltigkeit

Gutes Leben auf kleinem Fuß

Wie ein Leben mit kleineren ökologischem Fußabdruck Freude machen und wie wir unseren Alltag genussvoll und enkeltauglich gestalten können. Plus: mein ökologischer Fußabdruck im Selbsttest.

„Die knappste Ressource im Alltag ist die Fantasie“, ist Wolfgang Pekny überzeugt. Die Welt mag komplizierter sein, als wir alle denken. „Wir haben aber mehr Möglichkeiten als wir glauben“, sagt er.

Denn auch wenn der Planet Erde zu klein geworden ist, wir das Klima anheizen und das früher oder später den Frieden bedroht, auch wenn es aktuell bereits drei Planeten bräuchte, um der gesamten Menschheit den gleichen Lebensstil zu ermöglichen wie dem durchschnittlichen Europäer: Unermüdlich zeigt Öko-Pionier Wolfgang Pekny auf, wie sich alles unterm Strich ausgehen kann und zum Guten wenden lässt: In spielerischen Workshops, Vorträgen und in einem individuellen Rechner seiner Plattform footprint.at vermittelt er die Größenordnungen und Problemzonen unseres Lebensstils. Dafür arbeitet er mit dem Global-Hektar-Modell (gha), auf Basis der gängigen Annahme, dass die Menschheit weiter wachsen wird und dem Credo der Fairness. Heruntergebrochen auf einen einzelnen Menschen wird jedem Erdenbürger Mitte des Jahrhunderts bei fairer Aufteilung dann 1 GlobalHektar (1 gha) zur Verfügung stehen. Durchschnittlich verbrauchen wir in Europa allerdings 6 GlobalHektar. Wir leben also schon rein rechnerisch auf Kosten anderer, auf Kosten der Natur und auf Kosten der Zukunft.

Zufriedenheit, Bildung, Weisheit, Spaß, Glück, und vor allem die uns zur Verfügung stehende Zeit, das Leben zu genießen, darf und soll zunehmen!

Wolfgang Pekny, Öko-Pionier und Geschäftsführer der Plattform Footprint www.footprint.at

Zitatzeichen

Die großen Hebel im Alltag

Einen Schnelltest zur Grob-Einschätzung Ihres aktuellen persönlichen Lebensstils finden Sie auf der folgenden Seite von „familiii“. In der Tabelle sehen wir den Durchschnittswert für Österreich und wo individuell die größten Hebel für ein ökologisch besseres Leben liegen – aber auch die persönlichen Schwachstellen. Wer ganz auf Flugreisen verzichtet, die Wege mit dem Auto reduziert, auf eine weitgehend fleischlose Kost mit wenig Biofleisch setzt, langlebigen Produkten den Vorzug und sich selbst nicht dem Impuls-Shopping hingibt, Strom spart und zu einem Ökostromanbieter wechselt, ist auf einem guten Weg. Wer besonders häufig Fleisch isst, lebt ökologisch schon auf Kosten anderer ohne dass er seine Wohnung geheizt, auf Urlaub gefahren oder auch nur einen Kilometer mit dem Auto gefahren ist. „Die spielerische Auseinandersetzung mit einem zukünftigen „Leben mit einem Hektar“ kann den Optimismus über diese unendlich spannenden Möglichkeiten weiterverbreiten“, erläutert Pekny.

Wertewandel für mehr Wohlbefinden

Ohne bewusstes Haushalten werden wir die nötige Trendwende allerdings nicht schaffen, meint Pekny. „Wer mit einem Hektar auskommen will, der hat eben nichts zu vergeuden.“ Die Herausforderung besteht darin, dieses Maßhalten nicht als Verzicht und als von Verboten geprägtes Leben zu empfinden. Dafür setzt er auf einen Wertewandel und eine Generation, die das gute Leben auf kleinem Fuß als machbare Vision erkennt und lebt. „Tatsächlich darf fast alles, was den Menschen für Wohlbefinden wichtig ist, weiterhin wachsen“, sagt Pekny, „Zufriedenheit, Bildung, Weisheit, Spaß, Glück und vor allem die uns zur Verfügung stehende Zeit das Leben zu genießen, darf und soll zunehmen!“

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