Innovative Klimaprojekte in Österreich: Unser Essen wächst in der Stadt
Die Versorgung mit Lebensmitteln ist eine der entscheidenden Zukunftsfragen für Metropolen. Die Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds unterstützt Lösungen, gefragt ist auch jeder Einzelne.

Martha strahlt. Die Kürbisse sind heuer auch wirklich schön geworden. Und die Pflanzen tragen viel mehr Früchte als gedacht. Da bleibt neben der Kürbiscremesuppe auch genug für Chutneys für die ganze Familie übrig. Mit ihrer Tochter Lena macht sie sich gleich an die Ernte. Martha und Lena wohnen übrigens nicht am Land, sondern mitten in Wien. Die Kürbisse wachsen in einem Hochbeet auf ihrer Terrasse. Damit ist die Familie Vorreiter eines Trends, der sich in immer mehr Großstädten ausbreitet. „Urban Gardening“, also das Ziehen von Gemüse auf der Terrasse, dem Balkon oder in einem Blumenkisterl am Fensterbrett ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Laut Prognosen der Demoskopen werden 2050 nahezu drei Viertel der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Das bringt auch mit Blick auf die Klimaveränderung viele Herausforderungen mit sich. Neben Themen wie Wohnraum, Mobilität und Energie ist die Versorgung der Metropolen mit Lebensmitteln eine ganz entscheidende Zukunftsfrage.
Lebensmittel mit kleinem CO2-Fußabdruck
Denn Pommes, Schokolade und Butter sind nur bedingt gesund und zählen – neben einigen Fleischprodukten – zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln. Das heißt, bei der Herstellung, Verarbeitung und beim Transport können besonders viele Treibhausgase entstehen.
Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds
Urbane Nahrungsmittelproduktion
Den CO2-Fußabdruck bei Lebensmittel wollen Klima- und Nahrungsmittelexperten in den Städten der Zukunft durch urbane Produktion verringern. Neben dem Hochbeet von Martha – und von Tausenden Marthas – setzen die Experten dabei auch auf Vertical Farming, wo in Wohnhäusern genügend Raum für die Pflanzenproduktion, am besten kombiniert mit Aquafarming, eingeplant ist, wo die Bewohner Gemüse, Obst, Früchte und auch Fische für den eigenen Bedarf gleich vor der Wohnungstüre selbst produzieren. Die Energie für Pflanzenlampen und Glashausheizung im Winter stammt dabei idealerweise von Solaranlagen am Dach. Was wir essen ist absolut klimarelevant. Daher fördert der Klima- und Energiefonds Projekte der Herstellung, Verarbeitung und für den Transport unserer Lebensmittel, bei denen Treibhausgase eingespart werden.
Der Klima- und Energiefonds wurde 2007 ins Leben gerufen. Seine Förderstrategie orientiert sich nach drei Zielbereichen: Forschung und Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien, deren Etablierung am Markt und klimafreundliche Verkehrsprojekte. www.klimafonds.gv.at
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