Keine Ausreden!
Sie wissen es ganz genau: Sie sollten gesünder essen, mehr Bewegung machen, sich im Alltag Ruhe gönnen oder endlich eine Gesundenuntersuchung machen lassen.
Grundsätzlich finden Sie das gut, aber… Und dieses Aber verhindert, dass Sie es auch wirklich tun – keine Zeit, später, die Kinder brauchen gerade viel Aufmerksamkeit, Ihr Mann geht beruflich durch eine Stressphase und so weiter. Wie schaffen Sie es, Ihre Ausreden loszulassen und tatsächlich etwas an Ihrem Leben zu verändern? Bonnie, 42, ist übergewichtig, zuckersüchtig und ständig gestresst. Ihr Arzt sagt: „Noch sind sie keine Diabetes Typ 2 Patientin, aber in Kürze wird das der Fall sein.“ Obwohl Bonnie zutiefst erschrickt, sind alle Pläne zur Lebensstiländerung schon wieder Geschichte. Ihr Kommentar: „Ich kann das nicht schaffen, weil ich zu nervös bin und den Zucker brauche.“ Kristina, 31, ist sich völlig im Klaren darüber, dass ihr Mann Peter sie ständig betrügt. Sie weint viel, isst kaum und wird immer depressiver. Doch sie sagt: „Was soll ich denn tun? Ohne ihn bin ich verloren.“ Sonja, 25, ist mit Charly verheiratet und hat zwei Kinder. Seit der angespannten Situation wird ihre Angst vor der Zukunft täglich größer. Sie raucht nun zwei Päckchen am Tag und steigert ihren Alkoholkonsum langsam, aber stetig. Sonja weiß, dass es so nicht weitergehen kann, aber sie meint: „Ich habe solche Angst, dass ich es ohne Zigaretten und Wein einfach nicht aushalte. Ich schaffe mein Leben anders nicht.“ Drei Frauen, drei Schicksale und drei verschiedene Ausreden, um sich selbst und anderen zu bestätigen, dass sie nicht in der Lage sind, an ihrer Situation etwas zu verändern. Wir alle verwenden Ausreden statt unliebsame Gegebenheiten zu akzeptieren und nötige Veränderungen vorzunehmen. Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um „harmlose“ Ausreden handelt, wie zum Beispiel die Absage eines Treffens, oder um ernsthaftes Verdrängen von Tatsachen, die Ihnen psychisch und körperlich Schaden zufügen. In diesem Fall ist die Liste von Ausreden grundsätzlich beliebig lang: „Ich kann das nicht“, „Ich werde das nie schaffen“, „Ich brauche das (Alkohol, Nikotin, Drogen, einen bestimmten Menschen), um den Alltag zu bewältigen“, „Das habe ich schon immer so gemacht“, „Ich werde das nicht aushalten“, „Dafür bin ich zu wenig selbstbewusst“, „Dazu bin ich zu beschäftigt.“
So schaffen Sie es, Ihre ungesunden Ausreden loszulassen:
> Schauen Sie in den Spiegel und sagen Sie: „Hier sehe ich den einzigen Menschen, der mein Leben ändern kann.“ Und fügen Sie ruhig in Gedanken dazu: „Auch wenn ich im Moment keine Ahnung habe, wie ich das anstellen soll. Aber ich werde es wissen!“
> Machen Sie sich klar, dass Ihre Ausreden dazu dienen, selbst-zerstörerische Mechanismen aufrecht zu halten. Früher oder später werden Sie die Rechnung dafür bezahlen müssen. Wollen Sie das wirklich?
> Machen Sie einen Plan, wie Sie Ihre Lebensumstände zum Besseren verändern können – Anonyme Alkoholiker, ein Programm zum Nikotinentzug, vom Zuckerjunkie zum Zuckerhelden, ein Selbstliebekurs, eine Selbsthilfegruppe mit Ihrem Thema, wenn nicht anders möglich eine Therapie.
> Planen Sie Rückschläge ein. Das ist kein Drama, sondern Sie beginnen einfach am nächsten Tag wieder.
> Verschaffen Sie sich so viel innere Ruhe wie möglich. Stress, Angst und Panik haben noch nie etwas besser gemacht. Meditieren Sie, praktizieren Sie Autogenes Training oder eine andere Entspannungs-methode.
> Fokussieren Sie Ihre Gedanken immer wieder auf folgende Wahrheit: „Ich bin kein Opfer. Ich habe die Macht, mein Leben zum Besseren zu verändern. Ich übernehme ab jetzt für mich die Verantwortung.“
Und irgendwann fällt Ihnen auf, dass Sie Ihre Ausreden nicht mehr brauchen. Viel Erfolg!
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