Kinder erkennen Emotionen anderer trotz Gesichtsmasken
Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren erkennen bei Ihrem Gegenüber Emotionen wie Freude, Traurigkeit oder Wut auch wenn dieses eine Gesichtsmaske trägt.
Schweizer Forscher wollten wissen, wie stark sich die durch die Coronapandemie notwendig gewordenen Gesichtsmasken auf die Fähigkeit von Vorschulkindern auswirken, Emotionen bei ihrem Gegenüber anhand der Mimik zu erkennen. Dabei erforschte das Team um Myriam Bickle Graz vom Universitätsspitel Lausanne bei gesunden 276 Kindern zwischen 3 und 6 Jahren, wie gut sie Emotionen trotz Gesichtsmaske zuordnen können. Die Forscher:innen zeigten den Kindern Fotos von Schauspielern mit und ohne Maske, die Freude, Wut oder Traurigkeit mittels Mimik darstellten.
Masken können Emotionen nicht verdecken
Das überraschende Ergebnis der Studie: Masken können die Fähigkeit der Kinder, Emotionen zu verstehen, kaum beeinflussen. Sie erkannten zwar die Emotionen auf den Bildern mit Gesichtsmasken etwas schlechter, aber trotzdem ordneten sie bei diesen die Emotionen in 64 Prozent der Fälle richtig zu. Ohne Maske lag dieser Wert bei 71 Prozent.
Zudem, so der US-Kinderarzt Dimitri Alexander Christakis in einem Kommentar zur Studie, simuliere die Testmethode mit Fotos nicht perfekt das wirkliche Leben. Denn da würde die Bewegung des Gesichts bei verschiedenenen Mimiken den Kindern noch zusätzliche Hinweise für die Gemütslage des Gegenübers geben und die Trefferquote weiter erhöhen. Einig sind sich die Forscher aber darin, dass Vorschulkinder mit Gesichtsmarken bei ihrem Gegenüber klarkommen und trotz diesen wissen, wie das Vis-a-Vis emotional drauf ist.
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