„Kinder ruhig vor Fahrtbeginn sichern“
Kommentar von Mag. Marion Seidenberger, Leiterin der Verkehrspsychologie beim ÖAMTC
Kindersicherungsablauf soll ruhig, sanft dennoch zügig, auch mit abschließendem Gurtkontrollgriff und möglicher „Kinder-Ok-Rückmeldung“ stattfinden. Die Kindersicherung gelingt um vieles leichter, wenn der Nachwuchs „gut drauf“ ist. Also nicht verärgert, trotzig oder müde ist und so gut es geht „mitarbeitet“ (also sich nicht dagegen sträubt).
Dafür ist nicht jeder Zeitpunkt geeignet. Termindruck und Abfahrstress, aber auch ein Geschwisterstreit können eine Abwehr gegen das Anschnallen bei einem oder mehreren Kindern verstärken und die Nerven der Begleitpersonen prüfen. Jedoch kennt der Vater, die Mutter das Kind/die Kinder meist gut genug und kann mit etwas Geduld und einer folgenden Beruhigungsphase erst dann den nötigen Anschnallablauf durchführen, wenn wieder Zufriedenheit beim Kind eingekehrt ist. Dadurch gestaltet sich das nötige Sichern kürzer, läuft viel kooperativer und nervenschonender bei allen Beteiligten ab. Auch ein abschließender Kontrollgriff beim Gurt, der einerseits die „Straffheit des Gurtverlaufes“ (Gurt soll relativ straff am Kinderkörper anliegen) und andererseits das korrekte Einrasten ins Gurtschloss nochmals abprüft, gibt die Sicherungsgewähr ab.
Optimalerweise kann man auch das Kind (altersmäßig etwa ab 2 Jahren gut möglich) fragen, ob „alles passt“, um dadurch vom wichtigsten Beifahrer, auch ein Ok einzuholen. Somit holt man sich die Zustimmung, bezieht das Kind mit ein und kann sich vielleicht auch damit eine zukünftige reibungslose Mitarbeit „erkaufen“.
Mag. Marion Seidenberger
Leiterin der Verkehrspsychologie
beim ÖAMTC
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