Kinder und Jugendliche vor extremistischer Propaganda schützen
Neue Initiativen klären in Schulen und in sozialen Medien über Gefahren von extremistischer Propaganda auf.
Innenminister Gerhard Karner präsentierte heute in St Pölten ein neues Projekt des Innenministeriums, mit dem in Schulklassen das Thema Extremismus behandelt und die Schülerinnen und Schüler über die Gefahren von Extremismus aufgeklärt werden. Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm unterstützt die Maßnahme: „Extremismus ist in jeder Form Gift für unsere Gesellschaft. Es ist alarmierend, wenn Tendenzen zunehmen, wie wir es in den letzten Wochen gesehen haben“, hielt Plakolm bei ihren Ausführungen in der Bundes-Bildungsanstalt für Sozial- und Elementarpädagogik fest. „Auf Österreichs Straßen und im Internet erleben wir antisemitische Aussagen und Demonstrationen, von denen man nicht geglaubt hat, dass sie in unserem Land im Jahr 2023 passieren würden. Viele junge Menschen werden gezielt von extremistischer Propaganda angesprochen und geraten leider oft in deren Falle“, so die Jugendstaatssekretärin.
Alle Formen von Extremismus bekämpfen
„Wir müssen hier noch mehr tun und dem Extremismus entgegentreten. Als Bundesregierung arbeiten wir seit Jahren vehement daran, alle Formen des Extremismus zu bekämpfen und im Keim zu ersticken. Mit dem neuen Projekt des Innenministeriums kommt man direkt in die Schulklassen, um die Schülerinnen und Schüler über die Gefahren aufzuklären“, betonte Claudia Plakolm bei der Pressekonferenz. Als Bundeskanzleramt arbeite man eng mit der Beratungsstelle Extremismus zusammen und unterstütze deren Projekte. „Diese werden insbesondere dort umgesetzt, wo junge Leute unterwegs sind: in den sozialen Medien. Die Projekte werden über die Jugendarbeit und über Pädagoginnen und Pädagogen professionell und zielgerichtet zu den Jugendlichen gebracht“, erläuterte die Staatssekretärin. Gemeinsam verfolge man das Ziel, jungen Menschen das Rüstzeug in die Hand zu geben, Extremismus zu durchschauen und sich nicht von extremen Gedankengut anstecken zu lassen.
"Es braucht einen Schutzwall und geistige Waffen dazu"
Als Jugendressort werde man sich in den nächsten Monaten verstärkt der Radikalisierung im Netz widmen. „Wir werden aufzeigen, mit welchen Strategien Hassprediger arbeiten. Junge Menschen sollen selbst durchschauen, was in Videos versucht wird, um geistig gegen islamistische Hassprediger gewappnet zu sein“, so Plakolm. Man werde Videos für soziale Medien und Lernmaterialien erstellen lassen, die die Strategien von Hasspredigern enttarnen. „Denn islamistischer Hass darf bei uns keinen Millimeter Platz haben. Wir müssen Kinder und Jugendliche vor diesem geistigen Gift schützen“, erläuterte die Jugendstaatssekretärin. Als weiteren Ansatz möchte man Social Media-Plattformen dazu zwingen, solche Videos zu löschen, damit junge Menschen geschützt werden. „Aus meiner Sicht braucht es quasi einen Schutzwall und die geistigen Waffen dazu. Nachdem die Löschfristen über den Digital Service Act der EU sehr vage sind, möchten wir Jugendlichen das Rüstzeug in die Hand geben, um Extremismus zu durchschauen und sich nicht von extremen Gedankengut anstecken zu lassen“, sagte Claudia Plakolm abschließend.
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