Atemnot und Atemgeräusche
Mit dem bloßen Ohr hörbare, andauernde Atemgeräusche weisen auf eine Verengung der Atemwege hin. Eher ungefährlich ist ein „Brodeln“ in der Brust, das bei Ein- und Ausatmung hörbar ist. Es entsteht durch Sekret im Rachen, meist bei erkälteten Säuglingen.
Eine Atemnot ist immer ein bedrohliches Zeichen. Sie kann bei Lungenentzündung (siehe ebendort), Keuchhusten (siehe ebendort) oder obstruktiver (verengender) Bronchitis (siehe ebendort) auftreten. Auch eine Entzündung des Kehldeckels, ein allergischer Schock, ein Asthma- oder Pseudokrupp-Anfall (siehe ebendort) oder ein Fremdkörper in den Luftwegen können die Ursache sein.
Ein Kind mit Atemnot atmet mit hoher Frequenz und beschwerlich, oft mit einem pfeifenden Geräusch bei Ein -oder Ausatmung. Mitunter bewegen sich die Nasenflügel bei jedem Atemzug mit. Ältere Kinder nehmen manchmal atemerleichternde Stellungen wie etwa den „Kutschersitz“ (vornübergebeugtes Sitzen mit aufgestützten Armen). Säuglinge kommen nicht zur Ruhe, weinen viel und trinken schlecht oder gar nicht.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Bei andauernder oder schwerer Atemnot, bei Atemnot mit schlechtem Allgemeinzustand, aufgrund eines allergischen Schocks oder eines Fremdkörpers in den Atemwegen muss der Notarzt gerufen werden. Warnzeichen sind eine Eintrübung des Bewusstseins (Teilnahmslosigkeit), starke Unruhe, eine bläuliche Verfärbung der Lippen oder der Haut.
Bei leichten Formen gehen Sie noch am gleichen Tag zum Arzt. Konnten Sie einen nächtlichen Pseudokrupp-Anfall lindern, legen Sie das Kind schlafen und gehen am nächsten Tag zum Kinderarzt.
Was Eltern selbst tun können
Beruhigen Sie das Kind, bleiben Sie bei ihm, sorgen Sie für frische, kalte Luft und lassen Sie es die Haltung einnehmen, die es möchte.
Zitat
„Obwohl es für Atemgeräusche eine Reihe harmloser Gründe gibt, ist ein Arztbesuch in nahezu allen Fällen sinnvoll. Manchmal kann sich geringe Atemnot in kurzer Zeit schnell verschlechtern, manchmal kann sie auch ein Hinweis auf andere Erkrankungen im Bereich des Halses, des Kehlkopfs oder der Bronchien sein.“
Zusatzinformationen
In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle sind pfeifende oder zischende Atemgeräusch harmlos und keine Krankheit. Sind sie allerdings sehr ausgeprägt, ist eine gründliche Abklärung nötig.