Borreliose
Die Lyme-Borreliose tritt gehäuft im Sommer und im Frühherbst auf. Verursacht wird sie durch das Bakterium Borrelia burgdorferi, das vorwiegend in Haus- und Wildtieren lebt. Zecken nehmen die Bakterien beim Blutsaugen auf und übertragen sie durch Stiche auf den Menschen. Wie viele Zecken Bakterienträger sind, ist unterschiedlich und nicht ganz geklärt. Neue Untersuchungen deuten darauf hin, dass in manchen mitteleuropäischen Regionen nahezu jede dritte Zecke infiziert ist. Ob eine Übertragung stattfindet, hängt vor allem davon ab, wie lange die Zecke bei einem Menschen Blut saugen kann. Daher muss auch der Stich einer infizierten Zecke nicht unbedingt zur Ansteckung und zum Krankheitsausbruch führen.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Nach ein bis vier Wochen kann sich rund um den Zeckenstich eine typische Rötung (die sogenannte Wanderröte oder Erythema migrans) bilden und manchmal auch kreisförmig ausbreiten. Diese kann, muss aber nicht, mit Müdigkeit, Muskelschmerzen oder leichtem Fieber einhergehen. Wenn der Zeckenstich am Kopf erfolgt ist, kann die Wanderröte leicht übersehen werden. Außerdem tritt sie keineswegs immer auf.
Manchmal kommt es Wochen oder Monate nach dem Stich zu Kopfschmerzen bzw. zu Anzeichen einer Gehirn- oder Hirnhautentzündung. Auch Gesichts-, Augenmuskellähmungen oder Gelenkentzündungen, häufig solche der Knie- oder Fußgelenke, können die Folge sein. Im Jugendalter kann es darüber hinaus zu Herzrhythmusstörungen oder einer Herzmuskelentzündung kommen.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Wenn sich eine Hautrötung rund um den Zeckenstich zeigt, sollte man das Kind im Laufe des Tages zum Arzt bringen. Die Rötung allein ist noch kein Grund zur Beunruhigung, aber je schneller behandelt wird, umso rascher kann die Heilung einsetzen. Zum Arzt sollten Sie sofort, wenn das Kind Herzstolpern oder Herzrasen bekommt, eine Gesichtshälfte nicht mehr bewegen kann, starke Kopfschmerzen oder einen steifen Nacken hat, verwirrt oder teilnahmslos ist.
So hilft der Arzt
Er stellt die Erkrankung durch eine Blickdiagnose oder eine Blutuntersuchung fest. Die Behandlung besteht in einer mindestens zweiwöchigen Antibiotikagabe. Wenn schnell und ausreichend lang behandelt wird, lässt sich die Borreliose gerade bei Kindern in den weitaus meisten Fällen ausheilen
Was Eltern selbst tun können
Entfernen Sie Zecken möglichst schnell, am besten mit einer speziellen Zeckenzange. Können Sie die Zecke nicht entfernen oder bleibt der Kopf unter der Haut stecken, gehen Sie mit dem Kind zum Arzt. Beobachten Sie die Einstichstelle in den folgenden Tagen und achten Sie darauf, ob sich um die Stichwunde eine sich ausbreitende Rötung entwickelt. In diesem Fall sollten Sie mit dem Kind zum Arzt. Eine kleine Entzündungsreaktion mit rotem Hof ist jedoch normal. Treten nach Wochen oder Monaten schwer einzuordnende Beschwerden, wie beispielsweise Gelenkschwellungen auf, sollte ein Arzt auf den vorangegangenen Zeckenstich hingewiesen werden.