Lungenentzündung
Das Lungengewebe entzündet sich bei Kindern meist aufgrund einer Infektion, häufig indem eine Bronchitis auf die Lunge übergreift. Als Warnzeichen gilt, wenn sich eine Bronchitis nicht bessert, sondern langsam schlimmer wird – oder wenn es dem Kind nach zwischenzeitlicher Besserung wider schlechter geht. Sind große Teile der Lunge von der Entzündung betroffen, entsteht ein Sauerstoffmangel im Blut. In späteren Stadien ist er an einer bläulichen Verfärbung von Lippen und Haut erkennbar. Ansonsten gesunde Kinder überstehen selbst eine schwere Lungenentzündung meist binnen ein bis drei Wochen ohne Komplikationen. Eine rechtzeitige und konsequente Therapie ist hierfür jedoch wichtig. Selten greift die Erkrankung auf das Brustfell über. Dann kommt es zu Schmerzen bei der Atmung.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Bei älteren Kindern: anfangs trockener Husten, später oft mit Auswurf, möglicherweise blutig. Häufig Fieber, eventuell Bauchschmerzen und schnelle oder schmerzhafte Atmung bis hin zur Atemnot.
Bei Babys: oft rasche Atmung, „Schnaufen“ mit Bewegen der Nasenflügel, wenig Husten. Schlechtes Allgemeinbefinden Fieber, Trinkunlust bis zur Nahrungsverweigerung, möglicherweise Erbrechen.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Am nächsten Tag, wenn sich die vermeintliche Erkältung nicht nah einer Woche gebessert hat; wenn die Beschwerden des Kindes nach kurzzeitiger Besserung stärker werden.
Im Laufe des Tages, wenn das Kind blutigen Auswurf aushustet oder ein Säugling Husten und Fieber hat.
Sofort, wenn das Kind Atemnot bekommt.
So hilft der Arzt
Bei Verdacht auf Lungenentzündung nimmt er eventuell Blut ab und lässt die Lunge röntgen. Selbst mithilfe eines Röntgenbildes und Blutbefunden ist oft nur schwer zwischen Lungenentzündung und anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Da es auch schwierig ist, festzustellen, ob eine Lungenentzündung durch Bakterien oder Viren verursacht wird, verordnet der Arzt oft vorsichtshalber Antibiotika – was bei dieser schweren Erkrankung gerechtfertigt ist. Vor allem bei Babys können Atemnot und Sauerstoffmangel so stark werden, dass sie über einen kleinen Nasenschlauch Sauerstoff erhalten oder gar im Krankenhaus beatmet werden müssen. Deshalb werden schwerer erkrankte Kinder am besten zur Beobachtung ins Krankenhaus aufgenommen.
Was Eltern selbst tun können
Bei einer Lungenentzündung sollte das Kind auf jeden Fall Bettruhe einhalten. Die Symptome lassen sich durch die gleichen Mittel wie bei einer Bronchitis lindern.
Zitat
„Das Inhalieren von Kochsalzlösung kann die Symptome einer Lungenentzündung lindern, dennoch ist fast immer die Gabe von Antibiotika notwendig.“
Zusatzinformationen
Eine Lungenentzündung wird in den meisten Fällen durch Bakterien verursacht. Vor allem Pneumokokken sind für die Hälfte aller Erkrankungen verantwortlich, die per Tröpfcheninfektion übertragen werden. Manchmal können auch Viren und in seltenen Fällen Pilze die Ursache für eine Pneumonie sein.