Kinderkrankheit

Depression

Auch Kinder können an Depressionen erkranken. Dass ein Kind gelegentlich einmal lustlos, niedergeschlagen oder traurig ist, ist völlig normal. Auch dass bestimmte Ereignisse (Todesfall in der Familie, Umzug) ein Kind traurig werden lassen, ist als depressive Reaktion Teil des normalen Verhaltens. Doch wenn es scheinbar ohne Grund und über längere Zeit häufig niedergeschlagen ist, sich etwa müde erschöpft oder lustlos fühlt, handelt es sich möglicherweise um eine ernsthafte depressive Störung.

Welche Symptome können sich bemerkbar machen?

Lust- und Antriebslosigkeit, Traurigkeit, bei kleineren Kindern Spielunlust. Ständige Erschöpfung, Minderwertigkeitsgefühle, Rückzug von Freunden. Häufig Schlafstörungen und Veränderungen des Essverhaltens wie Appetitlosigkeit oder auch übermäßiges Essen.

Wann muss das Kind zum Arzt?

In den nächsten Tagen, wenn Sie bei einem Kind die genannten Beschwerden über einen längeren Zeitraum beobachten.
Im Laufe des Tages, wenn ein älteres Kind direkt oder indirekt Selbsttötungsabsichten äußert – die Verantwortung ist für Eltern allein zu viel.

So hilft der Arzt

Er schließt organische Erkrankungen aus und überweist das Kind bei Bedarf an einen Kinder- und Jugendpsychiater oder einen Psychologen. Depressionen müssen oft durch eine Psychotherapie behandelt werden. Die Wirksamkeit von Medikamenten wird häufig überschätzt.

Was Eltern selbst tun können

Bei echten Depressionen sind die Möglichkeiten der Selbsthilfe begrenzt. Bei häufigen Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen können nach folgendem Schema oft gute Erfolge erzielt werden: Sorgen Sie für einen strukturierten Tagesablauf, auch an den Wochenenden. Stellen Sie sicher, dass das Kind sich viel bewegt. Jeder Tag sollte etwas mit sich bringen, auf das es sich freuen kann. Fördern Sie sein Selbstbild durch positives Lob. Bringen Sie dem Kinde nahe, dass das, was ihm wichtig ist, es auch verdient, umgesetzt zu werden.

Zusatzinformationen

Rund ein bis zwei Prozent der Kinder leiden bereits im Vor- und Grundschulalter an Depressionen. Häufiger treten sie erst im Laufe der Pubertät auf. Etwa drei bis zehn Prozent der Jugendlichen sind von Depressionen betroffen. Vor der Pubertät leiden mehr Jungen unter Depressionen als Mädchen. Nach der Pubertät dreht sich das Verhältnis jedoch um.

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