Kinderkrankheit

Diabetes Typ 1

Der Diabetes mellitus vom Typ 1 entsteht im Zusammenspiel erblicher Anlagen und bisher nicht eindeutig bekannter Umweltfaktoren. Bei der Erkrankung richtet sich die Immunabwehr fälschlich gegen köpereigene Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin produzieren; nach und nach gehen sie zugrunde. Es wird dann weniger Insulin hergestellt, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Bricht der Diabetes aus, steigt der Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten und der Verdauung des Essens übermäßig an. Übersteigt die Zuckerkonzentration im Blut einen Schwellenwert, wird der Zucker über die Nieren und den Urin ausgeschieden, was zu häufigem Wasserlassen und starkem Durst führt. Gleichzeitig fehlt Zucker als Energielieferant in den Körperzellen, die Folge sind Müdigkeit und Gewichtsverlust.
Diabetes kann gut behandelt werden, die Lebenserwartung der Betroffenen ist kaum verringert. Dennoch können Spätschäden auftreten, etwa Sehstörungen, Arteriosklerose und Niereninsuffizienz. Vom Diabetes Typ 2 zu unterscheiden ist Typ-2-Diabetes. Dabei werden die Körperzellen aufgrund von Übergewicht, unpassender Ernährung und Bewegungsmangel unempfindlicher gegenüber Insulin. Diese Form der Stoffwechselentgleisung entwickelt sich meist erst im Erwachsenenalter.

Welche Symptome können sich bemerkbar machen?

Gewichtsabnahme trotz reichlichen Essens, großer Durst, häufiges Urinieren mit Ausscheiden großer Harnmengen (auch nachts, möglicherweise Bettnässen); Müdigkeit, Leistungsminderung; oft Übelkeit und Erbrechen. Bewusstseinseintrübung bis zur Bewusstlosigkeit (beim diabetischen Koma), dann typischerweise schnelle, tiefe, nach Aceton (ähnlich Nagellack, Obst) riechende Atmung, oft auch Bauchweh.

Wann muss das Kind zum Arzt?

Am nächsten Tag, wenn ein Kind Beschwerden hat, die zu einem Diabetes passen könnten, es ihm aber insgesamt noch gut geht.
Sofort, wenn das Kind zunehmen teilnahmslos und schläfrig wird.

So hilft der Arzt

Ein Kind mit neu ausgebrochenem Diabetes Typ 1 muss meist ins Krankenhaus, wo die Stoffwechselentgleisung mit Insulin und Infusionen behandelt wird. Danach muss es lebenslang Insulin spritzen und bestimmte Ernährungsregeln beachten.

Was Eltern selbst tun können

Je mehr Sie und Ihr Kind selbst über Diabetes und den Umgang mit der Krankheit wissen, desto normaler kann es leben. In vielen Fällen ist ein weitgehend einschränkungsfreies Leben möglich. Nehmen Sie deshalb gemeinsam mit dem Kind die Schulungsangebote wahr. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist empfehlenswert.

Zusatzinformationen

Eine gute Beratung ist bei für eine erfolgreiche Therapie von Diabetes das Um und Auf. Sehr wichtig ist die Behandlung durch ein multidisziplinäres Team, zu dem nicht nur ein Kinder-Diabetologe, sondern auch ein Ernährungsberater und gegebenenfalls ein Psychologe oder ein Sozialarbeiter gehören sollte.

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