Ekzeme
Der Begriff Ekzem bezeichnet Hautentzündungen unterschiedlichster Ursache, die nicht ansteckend sind. Bei Kindern verbreitet sind die Neurodermitis und die Windeldermatitis (sind jeweils gesondert beschrieben, siehe ebendort), das allergische Kontaktekzem sowie das seborrhoische Ekzem des Säuglings (Seborrhö = gesteigerte Talgproduktion). Letzteres kannleicht mit einer Neurodermitis verwechselt werden. Das seborrhoische Säuglingsekzem tritt aber früher auf, oft schon in den ersten vier Lebenswochen, es juckt nicht und wird nicht durch die Ernährung beeinflusst. Binnen Wochen bis Monaten geht es in der Regel von selbst zurück.
Ein allergisches Kontaktekzem entsteht aufgrund einer Allergie gegen einen auslösenden Stoff: bei Kindern oft Farben und Zusatzstoffe in Textilien, Bestandteile von Hauptpflegemitteln und Kosmetika sowie Metalle (etwa Nickel in Jeansknöpfen). Kommt das Kind nicht mehr mit der auslösenden Substanz in Kontakt, heilt die Haut unter Schuppenbildung ab.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Ekzeme gehen oft mit mäßigem bis starkem Juckreiz einher. Beim allergischen Kontaktekzem im akuten Stadium geschwollene, gerötete Haut mit Knötchen und Bläschen, die aufplatzen, nässen und Krusten bilden, bei längerem Einwirken des Allergens kann eine schuppende, verdickte Haut mit Rissen entstehen.
Beim seborrhoschen Säuglingsekzem am Kopf gelbliche, fettige, fest haftende Schuppenkrusten auf ansonsten unauffälliger Haut; am übrigen Körper feuchte Hautschuppen auf geröteter Haut, vor allem in Windelregion und Hautfalten.
Wann muss das Kind zum Arzt?
In den nächsten Tagen, wenn Sie einen Ausschlag mit eigenen Maßnahmen nicht in den Griff bekommen; wenn ein Kind wiederholt Hautausschläge hat, auch wenn sie zwischendurch wieder verschwinden.
Am nächsten Tag, wenn ein Ekzem störenden Juckreiz auslöst.
Im Laufe des Tages, wenn das Kind Hautausschlag mit sehr starkem Juckreiz hat; wenn sich eine Hautrötung auf den ganzen Körper ausbreitet.
Sofort, wenn ein Kind mit einem (meist plötzlich entstandenen) Hautausschlag Atemnot bekommt, seine Lippen anschwellen oder es unruhig wird.
So hilft der Arzt
Nachdem ein allergisches Kontaktekzem durch einen Allergietest bestätigt ist, verschreibt der Arzt meist kortisonhaltige Präparate, die auf gereizte Haut sehr gut anspricht und die bei kurzzeitiger Anwendung keine Nebenwirkungen haben. Ein seborrhoisches Säuglingsekzem verschwindet meist ohne Behandlung.
Was Eltern selbst tun können
Erfahrungsgemäß wirken sich frische Luft und leichte, luftdurchlässige Kleidung günstig auf ein seborrhoisches Ekzem aus, ebenso häufige Bäder, eventuell mit Weizenkleie als Zusatz. Ein allergisches Kontaktekzem kann nur abheilen, wenn das Allergen konsequent gemieden wird.
Zitat
„Bei Ekzemen ist ein individuelle, konsequente Basispflege unerlässlich, weil die Haut in den meisten Fällen vorgeschädigt ist. Damit kann auch sogenannten Sekundärinfektionen durch Bakterien, Pilzen und Viren vorgebeugt werden.“
Zusatzinformationen
Ist die Haut Ihres Kindes sehr trocken, sollten Sie es regelmäßig morgens und abends mit dermatologisch getesteten Produkten eincremen. Sie sollten als reine Basispflege keine Inhaltsstoffe wie Harnstoff, juckreizstillende Substanzen oder Vitamine enthalten und frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sein.