Erkältungskrankheiten
Die in der Alltagssprache als Erkältung oder grippaler Infekt bezeichneten Krankheiten werden von unterschiedlichen Viren verursacht. Ein Zusammenhang mit der echten Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst wird, besteht nicht. Erkältungen sind für ansonsten gesunde Kinder harmlos. Allerdings beginnen auch manche andere Infektionskrankheiten (wie beispielsweise Keuchhusten oder Masern) wie eine Erkältung, bevor nach ein paar Tagen die typischen Zeichen auftreten. Leichtes bis mäßiges Fieber ist kein Grund zur Sorge, ebensowenig Husten, der trotz trockener Nase noch einige Tage anhält. Die tieferen Luftwege müssen sich gegen das nach wie vor aus dem Nasenraum in den Rachen ablaufende Sekret schützen. Manchmal aber dringen Bakterien während einer Erkältungskrankheit über die entzündete Schleimhaut in den Körper ein und lösen etwas eine Mittelohrentzündung oder eine Nasennebenhöhlenentzündung aus.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Schnupfen, Niesen, leichte Halsschmerzen; möglicherweise Husten, Heiserkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Am nächsten Tag, wenn die Erkältung nach einer Woche bis zehn Tagen nicht verschwunden ist; wenn die Beschwerden und das Fieber nach ein paar Tagen wieder schlimmer werden; wenn etwas anders ist als bei sonstigen Erkältungen (etwa Hautausschlag, starkes Halsweh oder Schluckbeschwerden).
Im Laufe des Tages, wenn starke Ohrenschmerzen oder Atemprobleme auftreten.
Sofort, wenn ein scheinbar erkältetes Kind hohes Fieber mit starken Kopfschmerzen und einem steifen Nacken bekommt oder teilnahmslos wird. Dann liegt eine schwere Infektion vor, zum Beispiel eine der Hirnhäute.
So hilft der Arzt
Gegen eine normale Erkältung kann der Arzt Kochsalz-Nasenspray verschreiben, Antibiotika helfen hier nicht.
Was Eltern selbst tun können
Lassen Sie der Natur ihren Lauf und achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z.B. Lindenblüten- oder Holunderblütentee) und guten Schlaf. Verwenden Sie möglichst keine abschwellenden Nasentropfen, Grippemittel oder Erkältungssäfte. Hilfreich sind Majoranbutter oder Brustsalben mit ätherischen Ölen sowie Dampfbäder mit Kochsalzlösung, Kamille oder Thymian. Bei Babys und Kleinkindern dürfen keine kampfer- und mentholhaltigen Mittel zum Einreiben oder Inhalieren verwendet werden, da sie im Extremfall zu akuter Atemnot bis hin zum Atemstillstand führen. Sie können versuchen, die Nase durch Einträufeln von Kochsalzlösung (ein Gramm Kochsalz in 100 Milliliter Wasser) freier zu machen. Für Säuglinge ist auch Muttermilch gut als Nasentropfen geeignet. Bei starken Kopfschmerzen kann die Gabe von Paracetamol oder Ibuprofen gelegentlich sinnvoll sein. Bei gutem Allgemeinbefinden darf das Kind in den Kindergarten und zur Schule gehen. Frische Luft und Bewegung werden ihm ebenfalls gut tun, sofern kein Fieber vorliegt.
Zitat
„Es kommt vor, dass ein Kind in den ersten beiden Lebensjahren zehn bis zwölf fieberhafte Infektionen pro Jahr haben kann. Natürlich ist das nicht bei allen Kindern gleich. Sorgen und medizinische Maßnahmen sind erst dann angebracht, wenn sich daraus Folgeerkrankungen, wie etwa eine Lungenentzündung entwickeln.“
Zusatzinformationen
Mehr als 200 verschiedene Arten von Viren und Bakterien können eine Erkältung verursachen. Übertragen werden Sie beim Husten, Niesen oder Sprechen durch kleinste Speicheltröpfchen von infizierten Menschen auf andere (Tröpfcheninfektion).