Kinderkrankheit

Grippe (Influenza)

Jedes Jahr kommt es zu Epidemien der echten Grippe mit immer neuen Erregern. Hervorgerufen wird sie durch Influenzaviren, wobei manche Virusstämme aggressiver sind als andere. Eine Influenza verläuft meist heftiger und länger als eine fieberhafte Erkältung. Die Viren können auch andere Organe befallen und eine virusbedingte Bronchitis, Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung auslösen. Durch eine Vorschädigung der Schleimhäute kann zusätzlich eine bakterielle Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung entstehen. Bei Kleinkindern sind außerdem ein Fieberkrampf und Pseudokrupp gar nicht selten. Ansonsten gesunde Kinder machen jedoch die echte Grippe in aller Regel ohne Komplikationen durch.

Welche Symptome können sich bemerkbar machen?

Schnell ansteigendes, oft hohes Fieber, das häufig erst nach vier bis sechs Tagen sinkt. Das Allgemeinbefinden ist erheblich beeinträchtigt, Kopf- und Gliederschmerzen, eventuell auch Lichtscheu, oft starker, zunächst trockener Husten und Heiserkeit. Möglicherweise Schnupfen, Halsschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall.

Wann muss das Kind zum Arzt?

Am nächsten Tag, wenn es einem Kind nach drei bis vier Tagen mit Grippe nicht besser geht.
Im Laufe des Tages, wenn Sie vermuten, dass ein Baby Grippe hat, oder wenn es einem Kind immer schlechter geht.
Sofort, wenn das Kind durch den Fieberanstieg einen Fieberkrampf bekommt oder es Zeichen der Austrocknung wie eine trockene Mundschleimhaut, blassgraue Haut oder Teilnahmslosigkeit zeigt.

So hilft der Arzt

Der Arzt untersucht das Kind gründlich, besonders Lunge, Hals und Ohren. Medikamente, die die Vermehrung des Influenzavirus hemmen, setzt er lediglich bei besonders gefährdeten Kindern (mit Abwehrschwäche, Herz- oder Lungenerkrankungen) ein. Sie zeigen keine starke Wirkung. Antibiotika sind nur sinnvoll, wenn Bakterien zu einer Folgeinfektion führen.

Was Eltern selbst tun können

In den ersten Tagen braucht das Kind Bettruhe. Auch wenn es dem Kind nach der schweren Krankheitsphase besser geht, sollte es sich noch für einige Zeit schonen. Achten Sie vor allem darauf, dass es genug trinkt. Hohes Fieber kann durch Paracetamol oder Ibuprofen gesenkt werden, beide Mittel helfen auch gegen Kopfschmerzen. Möglicherweise ist der Verlauf einer Grippe etwas kürzer, wenn man auf eine Fiebersenkung verzichtet. Sie ist jedoch sinnvoll, wenn das Kind trotz Bemühungen zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Versuchen Sie ansonsten, die Symptome wie bei einer Erkältung zu lindern. Wenn Eltern ihr Kind gegen Grippe impfen möchten, sollten sie dies mit dem Kinderarzt besprechen. Die Impfung wird jeweils an die aktuell zirkulierenden Grippeviren angepasst und muss jedes Jahr wiederholt werden, möglichst bereits im Herbst.

Zitat

„Meistens erkennt man den Unterschied zwischen einer Grippe und einer Erkältung an der Schnelligkeit und Heftigkeit, mit der sich die Symptome entwickeln. Während sich eine Erkältung eher langsam ausbreitet, beginnt die Grippe plötzlich und mit hohem Fieber, das über mehrere Tage anhält.“

Zusatzinformationen

Inkubationszeit:
Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es etwa ein bis drei Tage.
Ansteckend:
Der oder die Erkrankte ist bereits kurz vor Auftreten der ersten Symptome und danach in der Regel drei bis fünf Tage ansteckend.
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